nach oben

Anzeige

Pianist Konrad Weiss und Querflötistin Karen Krüttli geben im Porter House ein Frühkonzert. (Bild: Seraina Boner)

Frühkonzerte sind im Oberland beliebt

Sie haben eine lange Tradition, finden in Uster heuer schon zum 13. Mal, in Wetzikon nächste Woche zum sechsten Mal statt: Die Frühkonzertreihen. Ein Besuch in Uster zeigt, dass das Angebot noch immer auf reges Interesse stösst.

Pianist Konrad Weiss und Querflötistin Karen Krüttli geben im Porter House ein Frühkonzert. (Bild: Seraina Boner)

Veröffentlicht am: 27.06.2017 – 12.47 Uhr

Pünktlich um 7 Uhr morgens geht es los. Karen Krüttli an der Querflöte und Konrad Weiss am Piano beginnen auf der kleinen Bühne des Porter House Pub in Uster die diesjährige Frühkonzertreihe. Der Raum ist gut gefüllt, vor den beiden Musikern haben sich laut Organisatoren gut 40 Zuschauer versammelt. Sie lauschen bei Kaffee und Gipfeli gebannt dem rund halbstündigen Frühkonzert.

«Guten Morgen Frühaufsteher. Ich bin ja normalerweise das absolute Gegenteil», gesteht Krüttli. Die Musiker haben verschiedene Komponisten ausgewählt und nehmen die Zuschauer an diesem Morgen mit vom barocken Italien, über ein Piano-Solostück aus Finnland bis hin zum Tango-Virtuosen Astor Piazzolla nach Argentinien.

Auch Vertreter der Stadt vor Ort

Das Porter House Pub & Grill ist der ideale Standort, in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Uster. Querflöte und Piano harmonieren bestens, die leichte, beschwingte Musik, lässt einen sanft in den Tag einsteigen und kontrastiert schön mit den vorbeirauschenden Zügen und den immer wieder durchs Fenster sichtbaren, Richtung Bahnhof hetzenden Menschen. Auch Christian Zwinggi, Leiter Präsidiales bei der Stadt Uster, ist unter den Zuhörern. Ihm gefällt das Format der Frühkonzerte. «Es ist für mich die ideale Vor-bereitung auf den Tag. Man hat eine halbe Stunde Zeit zum Innehalten.» Es habe in Uster viele Menschen, die nach Zürich pendeln. Dass man Kultur dort anbiete, wo die Bevölkerung sie auch nützen könne, freue ihn als Kulturbeauftragten der Stadt besonders.

Pianist Konrad Weiss ist bereits zum sechsten Mal mit dabei. Er steht mittlerweile im Sommer fast lieber früh morgens auf der Bühne, wie er lachend erzählt: «Am Morgen ist es noch nicht so heiss. Das entspricht mir einfach mehr.»

«Keine schwere Kost»

David Sautter, Gitarrist beim Eos Guitar Quartet, ist seit den Anfängen mit dabei. Er hatte einst mit seiner Frau, der Sängerin Letizia Fiorenza, die vom Pianisten Roger Girod ins Leben gerufenen Frühkonzerte in Winterthur gesehen und die Idee auf Uster übertragen. Federführend dabei ist die Musikervereinigung must (Musiker von Uster für Uster), welche die Konzerte organisiert und bei der Sautter ebenfalls mitwirkt.

Wie erklärt sich Sautter den anhaltenden Erfolg der Frühkonzertreihe? «Es scheint ein Bedürfnis da zu sein, besinnlich in den Tag zu starten. Ich habe das Gefühl, dass die Aufnahmefähigkeit am Morgen grösser ist. Das merkt man auch als Musiker», sagt er. Zudem sei das Konzept natürlich auch, dass man keine schwere Kost serviere. «Der unterhaltende Faktor darf nicht zu kurz kommen. Und Kaffee und Gipfeli gehören natürlich auch dazu.» Im Schnitt würden 50 bis 60 Zuschauer kommen, der absolute Rekord liege bei 170 Zuschauern.

Eigene Stimmung

Nach dem vorübergehenden Umzug in die Stadtbibliothek kehrt die Konzertreihe heuer wieder zurück an den alten Ort. Aus dem Red Ochre wurde in der Zwischenzeit das Porter House Pub & Grill und bei einem Gespräch mit den neuen Betreibern hätten diese sofort Interesse signalisiert, die Konzertreihe wieder zu beherbergen.

«Die Zuschauer sagen uns immer wieder, dass da drin eine ganz eigene Stimmung herrscht», so Sautter. Was wohl auch mit der Sicht auf die Geschäftigkeit des nahen Bahnhofs zu tun habe. Von Uster aus hat sich die Idee der Frühkonzerte mittlerweile in der ganzen Region verbreitet. In Pfäffikon fand die Konzert-reihe letzte Woche statt. Ausgehend von zwei Musikern, die in Uster jeweils dabei waren, nun aber neu in Pfäffikon wohnen und die Idee mitgenommen hätten.

In der kommenden Woche organisiert das Musikforum Wetzikon ebenfalls eine eigene Frühkonzertreihe. Es ist mittlerweile die sechste Ausgabe. Wie in Uster treten auch in Wetzikon die Musiker stets in unterschiedlichen Formationen auf. «Der ständige Wechsel der Musiker gefällt mir», sagt Sautter. Zudem fördere man so die Vernetzung untereinander.


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige