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Altersheim-Umzug liegt Senioren auf dem Magen

Der Umzug des Alterszentrums Neuwis ins Wetziker «Drei Linden» sorgt bei Seniorin Hedi Staub für Unruhe. Zum ersten Mal seit 50 Jahren wird sie Uster verlassen.

Veröffentlicht am: 23.09.2015 – 15.49 Uhr

Am Dienstag, 22. September 2015, war es so weit: Das ganze Alters- und Pflegezen­trum Neuwies in Uster, 23 Senio­ren, zog mit Ross und Kutsche Richtung Wetzikon davon. Das Ziel war das Hotel Drei Linden. Es dient als temporäres Zuhause, bis der neue Standort im Ustermer Lichthof bezugsbereit ist. In Wetzikon könnten die Bewohner Ferien machen und die neue Gegend geniessen, wie Stiftungsratspräsident Jürg Brändli und Stiftungsrätin Silvia Marti es gegenüber dem ZO/AvU formuliert hatten. Am Montag vor dem Umzug herrscht geschäftiges Treiben an der Neuwiesenstrasse 1. Zwei grosse Laster stehen auf den Parkplätzen, das Haus ist voller Zügelmänner, die die letzten Habseligkeiten einräumen. Die meisten Senioren sitzen in Rollstühlen vor dem Haus, wo ihre Pfleger sie für einen Spaziergang bereit machen.

«Noch freue ich mich nicht»

Die 85-jährige Hedi Staub sitzt in ihrem Zimmer und erzählt, wie der Umzug für sie ist. «Das Zügeln liegt mir auf dem Magen.» Die Unsicherheit, wohin es gehen würde, sei im Vorfeld schwer zu ertragen gewesen. «Es wurde schon seit Längerem darüber geredet, dass wir rausmüssen. Aber wohin, wussten wir nicht, und ich getraute mich auch nicht zu fragen.»

Hedi Staub fällt vor allem der Gedanke daran schwer, Uster zu verlassen. «Ich wohne seit über 50 Jahren hier. Wetzikon kenne ich überhaupt nicht.» In Uster gehe sie ab und zu ins Café Steiner, wo sie das Personal kennt und auch kurzfristig noch einen Tisch reservieren könne. Sie habe zwar gehört, dass es auch in Wetzikon ein Café Steiner gebe, aber sie wisse nicht wo. Auf das neue Zuhause freut sich Hedi Staub noch nicht – zu bedrückend sei zurzeit die Vorstellung des Umzugs. Staub ist es ein Anliegen, auch das Positive zu betonen: «Ich will nicht schlecht über das Heim reden, denn ich fühle mich hier auf­gehoben, das Personal kümmert sich gut um mich.»

Sorgen nach dem Umzug vorbei

Elvira Maurer, die Leiterin des Pflegediensts, räumt ein, dass die Neuigkeit der Wetziker Übergangslösung relativ kurzfristig bekannt gegeben wurde. Am 8. Juli fand die Informationsveranstaltung mit Heim­bewohnern und Angehörigen statt. «Aber wir wussten es schlicht nicht früher.» Umzugsorganisator Peter Schiff­hauer hat Erfahrung im Umzug von Altersheimen und kennt die Ängste der Senioren: «Das war in Küsnacht genau gleich, aber sobald die Bewohner am neuen Ort ankamen, waren ihre Sorgen verschwunden.»

Hedi Staub zumindest sieht noch nicht gänzlich zufrieden aus. «Ich habe schlecht geschlafen.» Auch hier bleibt sie aber zuversichtlich: «Ich brauche vermutlich einfach noch mehr Zeit, bis ich mich hier zu Hause fühle.»


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