Als 1.-August-Redner hatte Benjamin Fischer in Schwerzenbach quasi ein Heimspiel: Der Präsident der Jungen SVP Schweiz ist in der Nachbargemeinde Volketswil aufgewachsen und wohnt heute in unmittelbarer Nähe zur Schwerzenbacher Grenze, wie er zu Beginn seiner Ansprache betonte.
In seiner Rede schlug der 27-Jährige, der in der Vergangenheit immer wieder mit pointierten Positionen von sich reden machte, erst unverfängliche Töne an und liess die Parteipolitik aussen vor: Fischer sprach mit einem Augenzwinkern vom Busbahnhof und von der «Schwerzenbacher Gastfreundschaft», von der die Volketswiler in der Vergangenheit hätten profitieren können und die es ihnen gar erlaube, auf einen eigenen Bahnhof zu verzichten.
Dann ging es um Agglomerationsgemeinden (wie Schwerzenbach), wobei Fischer die Auffassung vertrat, dass diese in der öffentlichen Wahrnehmung nicht jene Beachtung erhielten, die ihnen aufgrund ihrer Bedeutung eigentlich zustünde. Denn durch das starke Wachstum sei die Agglomeration wirtschaftlich und politisch zur «entscheidenden Kraft in der Schweiz» geworden.
Gefährdete Traditionen
Fischer schlug in der Folge den Bogen zu Traditionen, die in «unsicheren Zeiten» der Veränderung wichtig seien – und meinte damit auch 1.-August-Feiern, wie jene in Schwerzenbach. Mittlerweile verzichte jede achte Gemeinde auf solche Veranstaltungen. «Entweder aus finanziellen Gründen oder weil sich keine freiwilligen Helfer mehr finden lassen.» Dabei sei der Stolz auf seine Vorfahren, der Stolz auf sein Land ein «Kitt, der die Generationen zusammenhält.»
Doch nicht nur den 1.-August-Feiern, auch dem Vereinsleben gelte es Sorge zu tragen, ist dieses gemäss Fischer doch eine tragende Säule im Schweizer Staatsgefüge.
«Fremde Richter»
Und dann kam er doch noch, der politisch gefärbte Appell: Fischer redete der direkten Demokratie und dem Föderalismus das Wort – und kam in diesem Zusammenhang auf das in Bern diskutierte «institutionelle Rahmenabkommen» zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) zu sprechen. Für den Jung-SVPler das Ende jener staatsrechtlichen Werte, die er zuvor positiv hervorgehoben hatte. Es ging nun um den «die Aufgabe der politischen Souveränität», um die «technokratische Regierung in Brüssel» und um «fremde Richter».
Fischer sprach von den «Vorfahren», die vom Rütlischwur über Morgarten und Sempach bis zur Bundesverfassung von 1848 den «Kampf um Selbstbestimmung» geführt hätten. Nun gelte es in der «Tradition der Eidgenossen» fortzufahren. «Machen wir weiter!», so Fischer.
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