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Noser: «Wer sich fürchtet, kann nicht frei sein»

Erstmals fand die 1.-August-Feier in Fällanden am Morgen und in der Zwicky-Fabrik statt. Ständerat Ruedi Noser (FDP) erinnerte in seiner Rede daran, dass Freiheit Selbstverantwortung und Rücksichtnahme bedeute.

Veröffentlicht am: 01.08.2016 – 11.11 Uhr

Fällanden geht neue Wege: Statt wie gewohnt abends im Festzelt und mit Höhenfeuer davor fand die offizielle Bundesfeier bereits am Morgen des 1. August statt – Kinderbetreuung inbegriffen in der Zwicky-Fabrik.

Um 10 Uhr begann sie, bis 10.30 Uhr waren auch einige Besucher da. Dann schritt Gemeindepräsident Rolf Rufer (FDP) ans Rednerpult und begrüsste die Anwesenden zur «traditionellen 1. August-Feier». In seinen einleitenden Worten war selbstredend die neue Lokalität das erste Thema. «Der grosse Vorteil ist, dass man prominentere Gastredner erhält.» Heuer war es Ruedi Noser (FDP), Ständerat des Kantons Zürich.

Jahrhunderte lang für Freiheit gekämpft

Ins Zentrum seiner Rede stellte Noser die Freiheit. «Freiheit ist nicht etwas, das man an einem Tag erhält», blickte er auf die Geschichte der Eidgenossenschaft zurück. Zwar habe am 1. August 1291 der Rütlischwur stattgefunden, aber für die Freiheit habe man noch Jahrhunderte kämpfen müssen.

Freiheit bedeute Selbstverantwortung und Rücksichtnahme. Sie habe allerdings auch mit Ängsten zu tun. Aktuell mit der Angst vor Terrorismus, der beispielsweise die Reisefreiheit einschränke. «Die Auswirkungen sind aber noch viel perfider.» Man sehe nicht mehr den Menschen, der einem entgegenkomme, sondern eine potenzielle Gefahr – wegen eines Kopftuchs oder der Hautfarbe. Aber: «Wer sich fürchtet, kann nicht frei sein.»

«Der Teufel und die Hölle»

Im Mittelalter sei es die Kirche gewesen, die uns die Freiheit genommen habe mit dem Versprechen des Paradieses nach dem Tod, wenn wir uns in die Obhut der Kirche flüchteten. Zwingli habe dann die Furcht vor der Kirche genommen. «Der Teufel und die Hölle spielen zwar noch eine gewisse Rolle, aber sie sind nicht mehr das Instrument der Obrigkeit.»

Das habe zu einer Entwicklung geführt, zu mehr Bildung, Produktion und letztlich Wohlstand. Damit hätten die Europäer praktisch die ganze Welt beeinflusst und verändert. Nur: «Mit dem Teufel war es billiger zu regieren als mit Schulbildung.»

Der Terrorismus wolle uns nun wieder in Mittelalter zurückbefördern. Der erste August sei dagegen der Tag der Freiheit. «Wir brauchen eine Polizei und Justiz, die uns davor schützen kann.» Die Militärromantik des Aktivdienstes sei zu beerdigen und durch eine Armee zu ersetzen, die der heutigen Bedreohung entpreche. «Mit Haubitzen bekämpft man keinen Terroristen.»

Gegen Initiativen-Flut

Die Freiheit stellte Noser auch in den internationalen Kontext. Sie sei auch die Freiheit der Nationen, einen eigenen Weg zu gehen.  Weiter sprach sich Noser deutlich gegen Überregulierung und Initiativen-Flut aus.

Er schloss mit den Worten: «Ich bin stolz darauf, dass es 1291 Eidgenossen gab, die sich für die Freiheit einsetzten, und ich bin stolz darauf, dass wir dieser Freiheit in Zukunft Sorge tragen und sie lebendig halten.»


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