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Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand)

Wenn Kindergärtner programmieren

Der Elternrat der Schuleinheit Högler-Wil organisierte mit allen Klassenstufen einen Projekttag zu «Chancen und Risiken im Umgang mit Medien».

Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand), Alle Stufen der Schulen Högler und Wil nahmen am Projekttag zur Mediennutzung teil. (Fotos: Nathalie Guinand)

Veröffentlicht am: 22.03.2018 – 14.39 Uhr

Stefan Zingg robbt er über den grauen Boden des Kindergartens Högler und verfolgt eine blau-weisse Fisher-Price-Raupe. Seine Haare werden von Gel in Form gehalten, auf seinen Unterarm ist kunstvoll der Name seines Sohnes Liam tätowiert.

An normalen Arbeitstagen entwickelt Zingg Apps für Banken. Heute war er einer der 85 Helfer am Projekttag zu «Chancen und Risiken im Umgang mit Medien». Alle Stufen der Schuleinheit Högler-Will besuchten an diesem Tag anstatt des normalen Unterrichts Lektionen, die ihren Umgang mit Medien beeinflussen sollen. «Die Kinder sollen stufengerecht sensibilisiert werden und ihre Neugierde geweckt werden», sagt Olivia Kenel-Paredi, Präsidentin des organisierenden Elternrats.

Zingg «programmiert» mit der Kindergartenklasse, die auch sein Sohn besucht, die Raupe, der er hinterherkriecht. Zur Eröffnung hatte er die Kinder rhetorisch gefragt: «Wisst ihr was wir heute machen? Raupen programmieren.» Ein Mädchen streckte auf und sagte: «Ich bin auch ein Räupli.» So heissen hier die jüngeren Kindergärtner. Die älteren sind die Schmetterlinge.

«Programmieren gehört zu den neuen Medien»

Programmieren heisst in diesem Fall, Teile an die Raupe stecken, die machen, dass sich die Raupe in die eine oder andere Richtung bewegt. Die Kindergärtner sollen die Teile so anstecken, dass die Raupe einen Hindernisparcour erfolgreich meistern kann. Jasmin hat zwar das richtige Teil an die Raupe gesteckt, die sie zu einer Kurve um den Baum bewegen soll. Die Abstände stimmen im Parcour aber nicht ganz, die Raupe steuert geradewegs auf den Kartonbaum zu, die Zeichen stehen auf Zusammenstoss. Die Kinder kreischen. Zingg verschiebt den Baum und vermeidet das Unvermeidliche. Empörte Kinderblicke. «Ein Baum bewegt sich nicht», belehrt ihn eine Kindergärtnerin. Das sei eben ein Zauberbaum, entgegnet Zingg.

«Programmieren gehört zu den neuen Medien. Ich finde es wichtig, dass die Kinder früh damit in Kontakt kommen», wird Zingg am Ende der Lektion sagen. Zudem finde er es «lässig» was man hier mit diesem Projekttag auf die Beine gestellt habe.

Es gibt auch ein Anstecker, der die Plastikraupe dazu bringt, zu blinken und eine disharmonische Melodie zu plärren. Hasst Fisher-Price Eltern? Oder liebt Fisher-Price Kinder? Denn denen gefällt das Scheppern offenbar: Sie können sich kaum halten vor Begeisterung. Kaum setzt die Melodie ein, beginnen sie zu tanzen. Der beliebteste Move ist, sich mit den Händen auf den Boden zu stützen und mit den Füsse in die Luft zu kicken. Auch populär ist ein wildes Schütteln der Arme.

Wenn die Raupe in ein Stuhlbein oder unter einen Tisch fährt, schlagen sich die Kleinen die Hände vors Gesicht und schreien besorgt, wenn es einen Tunnel erfolgreich durchquert, schlagen sich die Kleinen die Hände vors Gesicht und schreien freudig. Dann wird die Raupe als Belohnung für die gute Arbeit getätschelt.

Ozobots machen Spass

Währenddessen programmieren die Fünft- und Sechstklässler Ozobots – kleine runde Miniroboter – mittels Farbcodes. Melanie steht nach der Lektion auf dem Pausenplatz, ihre Wangen sind gerötet, die Augen funkeln vor Begeisterung. «Es hat mir mega Spass gemacht, ich wusste gar nicht, dass das geht.» Sie kommt im Sommer in die Oberstufe und wird deshalb von der Einführung des Fachs «Medien und Informatik»  nicht mehr profitieren. Melanie bedauert das, denn dort werden auch Ozobots programmiert und sie würde das gerne wieder einmal machen.

Die Einführung des Fachs «Medien und Informatik» befürwortet auch Kenel-Paredi vom Elternrat. «Man muss mit der Zeit gehen und modern bleiben», sagt sie. «Unsere Kinder sind sowieso untrennbar mit den neuen Medien verbunden.» 

Der Projekttag solle auch eine gute Basis bieten für diejenigen Kinder, die das Fach ab nächstem Sommer besuchen werden. «Wir haben eng mit den Schulen zusammengearbeitet um ein Programm zusammenzustellen, das darauf passt.»

Mobbing im Klassenchat

Dazu gehört auch die Lektion «Digitale Ethik», für die ältesten Mittelstufenschüler. Der Lehrer Sven Rümmeler begrüsst das. «Im vorgängigen Klassenzug hatten wir Probleme mit Mobbing im Klassenchat.» Deshalb sei eine bessere Sensibilisierung dringend nötig. Das Ozobot-Programmieren findet er hingegen weniger nötig: «Es ist schon witzig, aber ich bin der Automatisierung gegenüber kritisch eingestellt.» Trotzdem sei er zufrieden mit der Programmgestaltung des Tages.

Seine Schüler müssen auf Plakate schreiben, was sie stört und was sie freut bezüglich Nutzungsrecht und Regeln, Umgangsformen und Respekt und Privatsphäre und Bilder im Netz.

«Emojis sind cool» steht auf einem Plakat. «Nicht vor dem Fernseher essen», auf einem anderen. «Ich darf das aber», ruft ein Junge in Camouflage-Pulli und Camouflage-Trainerhosen triumphierend. «Ich auch», schreit sein Nachbar und dann schlagen sie sich gegenseitig auf den Kopf.


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