«Die meisten meiner Nachbarn kaufen kein eigenes Feuerwerk mehr», sagt Janosch Bär. Das Feuerwerk, das er auf der kleinen Wiese in seinem Quartier Alte Mühle in Pfäffikon veranstaltet, ist aus einer simplen Grundidee entstanden: «Statt dass alle für? 50 Franken ihre eigenen kleinen Raketen kaufen und nachher enttäuscht sind, wenn nach fünf Knallern wieder Schluss ist, legen wir das Geld zusammen und veranstalten etwas Grösseres.» Am letztjährigen Feuerwerk habe er dafür etwa 1000 Franken ausgegeben. Rund 90 Prozent davon seien durch freiwillige Spenden von den 40 bis 50 Zuschauern gedeckt worden. Von der Angst zur Faszination
Bär mag alles, was mit Feuer zu tun hat. «Als kleiner Bub hatte ich Angst vor Feuerwerk. Die hat sich unterdessen in Faszination gewandelt.» Vor einem Jahr hat er das KV abgeschlossen und arbeitet seither bei einer Versicherung. Neben Beruf und Pyrotechnik, mittlerweile wird er von Bekannten auch für Geburtstage und Hochzeiten engagiert, jongliert er natürlich mit brennenden Fackeln. Viel Zeit für weitere Hobbys bleibe nicht. «Ich habe als Bassist bei The?Fires gespielt. Leider war das so aufwendig, dass ich den Spass daran verloren habe.» Deshalb achte er auch darauf, dass ihm das mit der Pyrotechnik nicht mehr passiert.
Zwischen Amateur und Profi
Der 20-Jährige bezeichnet sich selbst als Semiprofi. «Ich verdiene mit den Feuerwerken kein Geld, mache aber professionelle Choreografien.» Er habe zum Beispiel von Profis der Firma Hirt&Co. gelernt, er schaute ihnen beim Silvester-Feuerwerk der Stadt Zürich über die Schultern. Auch einen Kurs für sogenanntes Kategorie-4-Feuerwerk, das gefährlichste legale Feuerwerk, hat Bär vor Kurzem abgeschlossen.
Letztes Jahr hat er mit nur einer Zündanlage gearbeitet, dieses Jahr sind es schon drei. «Die meisten der 60 Zündungen sind vorprogrammiert, einige löse ich per Fernsteuerung manuell aus.» Das Feuerwerk dauert fast zwölf Minuten und wird mit je einem Lied aus den 1960er und 1990er Jahren sowie einem moderneren Stück synchron untermalt.
Fünf Monate Planung
Bär plant das Feuerwerk seit Anfang März. «Die Vorfreude ist am Anfang jeweils riesig, vor allem, wenn ich zum ersten Mal Feuerwerk einkaufe.» Seither sei er fast täglich mit der Vorbereitung beschäftigt. «Ich habe die Lieder 100-mal gehört, kenne jede Stelle auswendig und habe mir dazu verschiedenste passende Effekte überlegt», sagt Bär. Er setze viel Wert auf Dramaturgie und die Harmonie mit der Musik.
Diese Woche hat er sich frei genommen, um in Ruhe die letzten Vorbereitungen abzuschliessen. Angespannt werde er erst am Samstag sein. «Bei der Zündung bin ich dann richtig nervös, viel mehr als früher als?Musiker auf der Bühne.»
Das eigene Feuerwerk kann Janosch Bär kaum geniessen. Er ist von Anfang bis Ende mit dem Koordinieren der Zündungen beschäftigt und schaut vor allem auf seinen Laptop und die Fernbedienung. Sein Kunstwerk geniesst und analysiert er nachher auf einer Videoaufnahme.
Das Video zum Feuerwerk finden Sie hier.
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