nach oben

Anzeige

Die Winterthurerin hat ihren Freund und einen Pfarrer, sowie dessen verstobene Ehefrau finanziell ausgenommen. Nun ist sie zur Verhaftung ausgeschrieben. (Symbolbild: pixelio.de)

Freunde, Pfarrer und Verstorbene betrogen

Eine Hochstaplerin aus Winterthur hat nicht nur Freunde und Bekannte, sondern auch einen reformierten Pfarrer aus Pfäffikon und sogar dessen verstorbene Frau finanziell ausgenommen. Nun ist die Betrügerin aus einer geschlossenen Klinik entwichen und befindet sich auf der Flucht.

Die Winterthurerin hat ihren Freund und einen Pfarrer, sowie dessen verstobene Ehefrau finanziell ausgenommen. Nun ist sie zur Verhaftung ausgeschrieben. (Symbolbild: pixelio.de)

Veröffentlicht am: 11.07.2016 – 14.23 Uhr

Die heute 52-jährige Schweizerin aus Winterthur hat in den letzten Jahren als angebliche Millionenerbin zahlreiche Personen hinters Licht geführt und insgesamt um rund 200'000 Franken geprellt. Beim Hauptopfer handelte es sich um ihren festen Winterthurer Freund, den sie ausnahm wie eine Weihnachtsgans. So plünderte sie regelmässig unbemerkt dessen Bankkonto oder nahm in seinem Namen ohne sein Wissen hohe Geldkredite auf.

Als der Geschädigte den Betrug bemerkte, hatte er bereits über 122'000 Franken an seine Freundin verloren.

Auch einen Pfarrer betrogen

Bei der Beschuldigten handelte es sich um eine klassische Hochstaplerin, welche nach ihrem Partner auch diverse weitere Personen betrog. So eine Kollegin, der sie sich als Sozialarbeiterin verkaufte und ihr über 1000 Franken abknöpfte.

Im Sommer 2013 suchte sie sich sogar einen reformierten Pfarrer aus dem Bezirk Pfäffikon als Opfer aus. Sie gewann sein Vertrauen und konnte an seinem Wohnort seine Kreditkarte samt PIN-Code entwenden. Worauf sei regelmässig seine Konten plünderte und diverse Warenkäufe sowie Dienstleistungen für über 18'000 Franken tätigte.

Mit Kreditakte einer verstorbenen Gemeinderätin auf Einkaufstour

Die Betrüger zeigte auch wenig Respekt vor toten Personen. So klaute sie am Wohnort des Pfarrers auch die Globus Pluscard seiner verstorbenen Ehefrau. Bei dieser handelte es sich um eine frühere Gemeinderätin. Fest steht, dass sich die Täterin kaltschnäuzig rund 50 Mal als die tote Politikerin ausgab und innert weniger Wochen Waren für 7000 Franken bezog.

Im September 2013 war vorläufig Schluss. Die Polizei nahm die Betrügerin fest. Im Februar 2015 kassierte sie am Bezirksgericht Winterthur wegen gewerbsmässigen Betrugs, Urkundenfälschungen, Veruntreuung und weiteren Delikten eine hohe, unbedingte Freiheitsstrafe von 40 Monaten. Hinzu kam eine stationäre Massnahme zur Behandlung von psychischen Störungen.

Aus der kleinen Verwahrung geflohen

Die Beschuldigte legte Berufung gegen den Winterthurer Entscheid ein. Wobei sie sich gleichzeitig aber auch einsichtig zeigte und im letzten September in der psychiatrischen Klinik Münsterlingen die Therapie in Angriff nahm.

Wie nun das Zürcher Obergericht mitteilte, hat die Beschuldigte inzwischen das Winterhurer Verdikt weitgehend akzeptiert. Bis auf die Herausgabe von einigen Kleidungsstücken.

Aus dem Entscheid des Obergerichts geht allerdings auch hervor, dass sich die Beschuldigte unterdessen ihrer strafrechtlichen Verantwortung entzogen hat und aus der kleinen Verwahrung geflohen ist. Laut einer kürzlich erfolgten Meldung des Amtes für Justizvollzug befindet sich die Mutter von zwei Kindern auf der Flucht. Sie ist jedenfalls zur Verhaftung ausgeschrieben. (Attila Szenogrady)


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige