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Bäckerei soll kein Sexsalon werden

Ein Immobilienhändler vermietet Liegenschaften auch ans Sexgewerbe. Nun hat er in Effretikon eine ehemalige Bäckerei gekauft und löst damit im Quartier Furcht aus.

Veröffentlicht am: 08.09.2015 – 07.48 Uhr

Ein Garagist und Immobilienhändler, hat in Effretikon eine ehemalige Bäckerei gekauft. Daraufhin brodelte die Gerüchteküche: Weil der Immobilienhändler in Neftenbach und Embrach Liegenschaften ans Sexgewerbe vermietet, befürchten Anstösser im Effretiker Quartier, dass nun das Sexgewerbe auch in die ehemalige Backstube einziehen könnte.

«In diesem typisch verschlafenen Quartier würde das aber nicht gut gehen», ist eine direkte Anstösserin überzeugt, deshalb wolle man nichts unversucht lassen, das zu verhindern.

Erlaubt, aber nicht geplant

Wie gross die Chancen wären, einen Sexsalon in der früheren Bäckerei zu verhindern, ist ungewiss. Stilles Gewerbe ist in dieser Zone erlaubt. «In unserer Bau- und Zonenordnung ist das Sexgewerbe nicht verboten», sagt Bausekretär Roger Meier.

Begleitende Massnahmen wären aber nötig und parkiert werden müsste auf dem Grundstück. Doch weder im Baugesuch, das zurzeit wegen Aktennachreichung noch sistiert ist, noch im Schriftverkehr sei von einem Sexsalon die Rede, sagt der Bausekretär.

Auch der neue Liegenschaftsbesitzer selbst beschwichtigt: Nein, ein Sexsalon, wie es ihn etwa in Neftenbach gebe, sei in Effretikon nicht geplant. «Das passt hier von der Lage her nicht», sagt er.

Der Mann räumt aber ein: «Ich würde schon gern noch weiteren Sexsalons Raum bieten.» Nur schon «aus Trotz ge­gen­über konservativen Leuten» reize ihn das. «Es ist doch gut, dass es solche Etablissements gibt», meint der Immobilienhändler, für den aber in erster Linie die Rendite einer Immobilie zählt, wie er sagt.

Sozialer Wohnraum

In Effretikon verfolgt der Mann nun aber andere Pläne. «Ich denke eher an sozialen Wohnraum für Menschen, die wirtschaftlich nicht gutgestellt und in einer Krise sind.»

Wenn sich jemand zum Beispiel nach einer Scheidung orientieren müsse und ein günstiges Zimmer brauche. «Oder für Saisonniers, die eine bezahlbare Unterkunft suchen.» In der Effretiker Liegenschaft sollen deshalb vier Zimmer, eine Zweizimmerwohnung sowie zwei möblierte Einzimmerwohnungen entstehen, die der Eigentümer auch dem Sozialamt anbieten will.

«Baugesuch bald komplett»

Die Bezeichnung «Studios» vermeidet der Immobilienhändler. Das bringe die Leute nur wieder auf falsche Gedanken, findet er. Das Baugesuch respektive die fehlenden Akten will er in diesen Tagen einreichen.

In der Nachbarschaft ist man erleichtert, dass es bis jetzt «friedlich und erträglich» vonstattenging. «Der Eigentüber hat mit uns gesprochen und auch versichert, dass es keinen Sexsalon gebe», sagt die Anwohnerin.

Doch alle Skepsis ist noch nicht verflogen. «Wir behalten die Si­tua­tion im Auge und warten zunächst einmal ab, was weiter passiert», kündigt die Nachbarin mit Blick auf das Baugesuch an. Dieses soll laut Bausekretär Meier öffentlich publiziert werden, sobald die Akten vollständig sind. «Dann kann es jeder einsehen.» (Dani Keller)


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