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Radiomoderator This Wachter hat sich dem Kuss-Schriftzug gewidmet. (Foto: Sandra Stampfli), Zwischenzeitlich von Efeu überwachsen. Der Kuss-Schriftzug. (Bild: Archiv)

Enthüllt Radio-Journalist die Wahrheit hinter KZO-Kuss?

Der einstige KZO-Schüler und Radiojournalist This Wachter zeigt an einem Radio- und Podcast-Festival in Bern eine exklusive Doku zum Schriftzug «Nur ein Kuss» an der Kantonsschule Zürcher Oberland in Wetzikon.

Radiomoderator This Wachter hat sich dem Kuss-Schriftzug gewidmet. (Foto: Sandra Stampfli), Zwischenzeitlich von Efeu überwachsen. Der Kuss-Schriftzug. (Bild: Archiv)

Veröffentlicht am: 22.02.2018 – 11.53 Uhr

Sonohr – das Radio- und Podcast-Festival steigt dieses Wochenende in Bern. Mittendrin: Eine Geschichte aus dem Zürcher Oberland. «Kuss am Bau» heisst sie. Der Titel definiert das Thema. Es geht um den Schriftzug «Nur ein Kuss» an der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO).

This Wachter, ehemaliger SRF-Radiojournalist und KZO-Schüler mit Wurzeln in Wetzikon, hat zur Geschichte hinter der Sprayerei eine Live-Audio-Doku kreiert, ein Format, das in der Schweiz bislang unbekannt ist.
 

Das ist eine Live-Audio-Doku
Live-Audio-Dokus sind eine Event-Form aus den USA. Dort liessen sich damit Säle mit tausend Besuchern füllen, sagt Radiojournalist This Wachter. Dabei sitze der Erzähler auf der Bühne und spreche die Geschichte live, als wäre er der Radiojournalist. Dazwischen blendet er Tonsequenzen von Gesprächen mit für die Geschichte relevanten Personen ein. Ergänzt wird das Programm mit visuellen und mit Sound-Elementen, die sich allerdings von einer Filminszenierung unterscheiden. This Wachter tritt in Bern gemeinsam mit Sound-Desiger Martin Bezzola, der übrigens auch die KZO Wetzikon besuchte, und mit dem visuellen Künstler Manuel Schüpfer auf.

Wachter maturierte 1984 an der KZO, dann studierte er in Bern. Der Schriftzug entstand jedoch erst 1987. «Aber ich hörte die Geschichten davon», sagt er. «Man erzählte sie sich unter Freunden.» Später wurde daraus ein Mythos. Und die tatsächlichen Ereignisse, die hinter dem Schriftzug stecken, sind bis heute nicht exakt geklärt. Eine urbane Legende. Klassisch.

Selbst der damalige Rektor lebt noch

Dabei leben eigentlich alle Beteiligten von damals noch, selbst der Rektor. Wachter fand das heraus und nahm die Recherchen auf. Er sprach mit dem einstigen Rektor und anderen Protagonisten. «Es gab verschiedene Lehrer, die mit ihren Erzählungen über viele Schülergenerationen hinweg das kollektive Gedächtnis prägten.»

Daraus ist eine Audio-Dokumentation geworden. Er arbeitete praktisch zeitgleich an seiner Dokumentation wie die Autorin Christine Klinger an einem Buch über den Schriftzug, das sie vor einigen Monaten veröffentlicht hat. «Das ist reiner Zufall», sagt Wachter. «Aber wir wussten voneinander.»

«Ich will den Mythos aufrecht erhalten»

Über seine Rechercheergebnisse will er nicht viel verraten. «Ich will den Mythos aufrecht erhalten.» Die Dokumentation gebe es vorerst lediglich am Samstagabend in Bern zu hören. Er will sie nirgends veröffentlichen, höchstens live aufführen. Nur so viel sagt er: «Man wird nicht die ganze Wahrheit zu den drei gesprayten Worten erfahren. Aber es wird Überraschungen geben.»

Eine gute Geschichte gebe der Schriftzug so oder so her. «Er enthält viele Elemente, die von allgemeinem Interesse sind. Allein schon die Tatsache, dass da eine Sprayerei über 30 Jahre lang toleriert wird, ja dass sogar das Efeu, das darüber wuchs, entfernt wird. Und dass man dann diskutiert, ob man die verwitterte Schrift wieder instand setzen soll. Das ist in der Schweizer Gesellschaft höchst aussergewöhnlich.»

Vielleicht auch im Oberland

Dass der Anlass in Bern stattfindet, dürfte viele Oberländer von einem Besuch abschrecken. Es hätten sich aber auch einige Oberländer angemeldet, sagt Wachter. Darunter etwa der aktuelle Rektor der KZO, Martin Zimmermann. Zudem schliesst der Radiojournalist nicht aus, dass er die 30-minütige Doku auch in der Region zur Aufführung bringt – es hätten auch schon Personen Interesse an einem Anlass im Oberland gezeigt. «Jenen in Bern verstehe ich als Testlauf dieses noch unbekannten Formats. Wenn es gut ankommt, habe ich durchaus Ideen, es auszubauen. Ich habe auch schon einige andere Dokumentationen aufgenommen, die ich in dieser Form erzählen könnte.»

Samstag, 24. Februar, 20 Uhr, Kino Rex 1 in Bern


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