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Die neu renovierte Filiale der Zürcher Kantonalbank in Rüti. (Bild: zvg), Diese hat ein neues Servicekonzept. (Bild: zvg), Der linke Schalter dient als Empfang. Nur am Cash Desk (rechts) können Bankgeschäfte getätigt werden. (Bild: zvg)

Ärger in Rüti über Serviceabbau bei den Banken

Die umgebaute ZKB-Filiale in Rüti hat nur noch einen Bankschalter. Statt Schalterangestellten kümmern sich deshalb «Floor-Manager» um die Bedürfnisse der Bankkunden. Diese stellen ihnen inmitten der Warteschlange auch mal indiskrete Fragen.

Die neu renovierte Filiale der Zürcher Kantonalbank in Rüti. (Bild: zvg), Diese hat ein neues Servicekonzept. (Bild: zvg), Der linke Schalter dient als Empfang. Nur am Cash Desk (rechts) können Bankgeschäfte getätigt werden. (Bild: zvg)

Veröffentlicht am: 25.10.2016 – 12.35 Uhr

Die renovierte Filiale der Zürcher Kantonalbank mit ihrer türkisfarbenen Glasfassade wirkt modern und transparent. Der Empfangsraum vermittelt dank den grosszügigen Platzverhältnissen Eleganz und Offenheit. In der Filiale hat die ZKB ihr neues Gestaltungs- und Servicekonzept eingeführt. Es sieht vor, dass ein sogenannter Floor-Manager jeden Kunden persönlich begrüsst und seine Bedürfnisse abklärt.

«Je nachdem unterstützt er die Kunden bei Automatentransaktionen, nimmt Kurzberatungen vor oder meldet sie bei ihrem Kundenbetreuer an», sagt Patrick Friedli, Mediensprecher bei der ZKB. Mit der Einführung des neuen Filialkonzepts hätten sich auch die Abläufe und Prozesse grundlegend geändert, diese müssten sich nun einspielen.

«Längere Wartezeiten»

Laut Martin Suter ist die Situation auch einen Monat nach Wiedereröffnung die gleiche. «Wer Geschäfte am Schalter erledigen will, muss mit längeren Wartezeiten rechnen.» Was den Gewerbler weiter stört: «Die Kantonalbank hat sich offenbar nicht nur von einem guten Kundenservice verabschiedet, sondern auch sämtliche Diskretion über Bord geworfen.»

Der Grund: als er «wieder einmal» 20 Minuten in der Schlange gestanden habe, habe ihn eine Mitarbeiterin zwischen all den wartenden Kunden gefragt, was er wolle. «Geld abheben», antwortete Suter. Worauf sie ihn an den Automaten verwiesen habe. Da habe er sich genötigt gefühlt zu antworten: «9000 Franken kann ich am Bankomaten leider nicht abheben.»

Alle Anwesenden hätten dies gehört und folglich gewusst, dass er die Bank gleich mit einem grösseren Betrag verlassen werde. Glücklicherweise sei ihm keine der wartenden Hausfrauen nachgeschlichen um ihn zu überfallen, sagt der Rütner SVP-Politiker ironisch.

Geplagte Schalterkunden

Suter muss regelmässig zur Bank um Beträge zwischen 10 000 und 20 000 Franken abzuheben. «Beim Automaten kann ich nicht so viel abheben wegen der Kreditlimite. Zudem muss die Bündelung stimmen.» Das Problem sei nicht spezifisch der ZKB Rüti anzulasten, sagt Suter.

«Es ist ein allgemeines Phänomen. Die Grossbanken wollen keine Schalterkunden. Und die, die noch an den Schalter kommen, werden geplagt.» Wenn er als Privatkunde oder Gewerbler aber 20 Minuten anstehen müsse, verstehe er das nicht. «Bei mir kommt das arrogant an.»

Gewerbeverein sucht Gespräch

Ruedi Menzi, der Präsident des Gewerbevereins Rüti-Tann-Dürnten, hat wegen dem Schalterabbau Klagen von zwei Mitgliedern vernommen. Der grosse Aufschrei sei jedoch ausgeblieben. «Ich werde aber mit den Verantwortlichen der ZKB das Gespräch suchen», sagt Menzi.

Laut ZKB-Mediensprecher Friedli hat sich eine deutliche Mehrheit der Kunden positiv zum Umbau der Geschäftsstelle in Rüti geäussert und ist mit dem Service zufrieden. «Von einem Abbau der Dienstleistungen in der Filiale kann keine Rede sein.» Im Gegenteil: Der Kunde und seine Bedürfnisse stünden beim neuen Servicekonzept im Zentrum.

Das sieht Martin Suter anders. Er werde sich bei neuen Bankgeschäften gut überlegen, ob es nicht eine andere Bank gebe, die sich auch für kleine Kunden Zeit nehme.


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