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Was soll aus dem Stedtlipark werden? Diese Frage sorgt in Grüningen für Unmut. (Bild: Christian Merz), Arina Bächi (links) mit einer Bekannten in ihrem Garten unterhalb des Stedtliparks. (Bild: Martina Gradmann)

Knatsch um Grüninger Stedtlipark

Die Tiefgarage im Stedtli ist schon seit Längerem fertiggestellt. Was jedoch mit der Grünfläche auf ihrem Dach passieren soll, darüber ist man sich in Grüningen uneinig. Der Gemeinderat lädt die Bevölkerung ein, sich bei der Gestaltung des Stedtliparks einzubringen. Einige ärgern sich aber über dieses Vorgehen.

Was soll aus dem Stedtlipark werden? Diese Frage sorgt in Grüningen für Unmut. (Bild: Christian Merz), Arina Bächi (links) mit einer Bekannten in ihrem Garten unterhalb des Stedtliparks. (Bild: Martina Gradmann)

Veröffentlicht am: 08.06.2016 – 07.58 Uhr

Wo einst hohe Bäume für Schatten sorgten, hat es nun auf dem Dach der neuen Stedtli-Park­garage nur noch eine Wiese, auf der verloren eine Holzlaube steht. An schönen Tagen brennt die Sonne gnadenlos, das Unkraut wuchert, schön ist einzig noch die Sicht auf die Berge – darüber sind sich viele Stedtli-Bewohner einig.

Seit Neustem stehen da auch noch sieben Holzbänke. Auf­gestellt hat sie der Grüninger Gemeinderat, der damit die Bevölkerung einlädt, sich niederzulassen, die Umgebung auf sich wirken zu lassen und sich dabei Gedanken zu ­machen, was mit der Grünfläche auf der Tiefgarage vor dem Stedtli gemacht werden soll. Ein «Gag», wie es Gemeindeschreiberin Yvonne Cassol nennt, Im Herbst wolle man eine workshopartige Veranstaltung organisieren und die eingebrachten Ideen präsentieren.

Kritik an Gemeinde

Davon halten viele Stedtli­bewohner jedoch nichts. Unter ihnen Arina Bächi. «Wenn jetzt alle eine schöne Zeichnung einreichen, wird man noch lange auf ein Ergebnis warten müssen», sagt sie. Dass der Stedtlipark in dieser Zeit veröden soll, dafür hat sie kein Verständnis. Als grosse Pflanzenfreundin könne sie nicht verstehen, dass man die Zeit nicht genutzt habe, um etwas Schönes anzupflanzen. «Es muss ja nicht die ­perfekte Lösung sein, aber ­irgendwo hätte man einmal ­anfangen können.»

Sie selbst bepflanzt seit vergangenem Herbst ein Stück Land unterhalb der Stedtligarage. Heute blüht das Fleckchen in ­allen Farben und beherbergt neben Blumen und Heilpflanzen auch Gemüse. «So etwas ist auch im Stedtlipark möglich», sagt Bächi.

Hilfe von AG abgelehnt

«Zur Kenntnis genommen» hat das Vorgehen des Gemeinderats die Stedtlipark AG, die schon vor dem Bau der Tiefgarage angekündigt hatte, sie würde sich für einen Stedtlipark engagieren. Präsident Rolf Gadola wollte sich unter anderem mit Vertretern der Interessengemeinschaft Stedtli, der Heimatschutzgesellschaft, dem Naturschutzverein und der Gemeinde zusammensetzen und danach den gemeinsam erarbeiteten Vorschlag von einem Gartenbauarchitekten umsetzen lassen. Auch finanziell wollte sich die Stedtlipark AG engagieren. «Wir haben an eine Flanierzone, etwas zum Verweilen gedacht», sagt Gadola. Weil auf dem ­Gelände aufgrund der darunterliegenden Parkgarage nicht alles möglich sei, gelte es, das Ganze gut zu planen.
Der Gemeinderat beschied der AG aber, dass man sich selbst um den Park kümmern wolle. Der Stedtlipark AG ist damit die Lust vergangen, sich einzubringen. «Das sollen jetzt andere machen», sagt Gadola.

«Der Stedtlipark soll für alle da sein und deshalb sollen wohl alle ihre Ideen einbringen können», sagt Beat Hofmann, Präsident der Interessengemeinschaft Stedtli, zum Vorgehen des Gemeinderats. Solche gemeinschaftlichen Werke bräuchten Zeit, das sei normal, auch wenn man sich gewünscht hätte, dass es schneller ginge.

Boccia-Bahn oder Café?

Die IG Stedtlipark möchte aber von der Gemeinde zum Austausch eingeladen werden. Ideen wären durchaus vorhanden. Hofmann könnte sich beispielsweise einen Themenpark vorstellen. Auch der Nachbau eines Barockgartens oder ein Rosengarten wären für ihn denkbar. «Es sollte etwas Spezielles als Ergänzung zum Schloss entstehen.»

Weil man auf der Tiefgarage keine Bäume pflanzen kann, hatten andere «Stedtlianer» schon die Idee von einer Boccia-Bahn oder einem Federball-Feld; einem Ort also, wo man sich ­treffen und sportlich betätigen könne. Auch ein Gartencafé war schon Thema. Die Gemeinde Grüningen sieht sich aber nicht unter Druck, rasch Ergebnisse zu präsentieren. «Wir haben keine Eile», sagt Gemeindeschreiberin Yvonne Cassol. Es könne durchaus Frühling werden, bis man konkrete Ideen habe.

(Martina Gradmann)


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