nach oben

Anzeige

Platzhalter-Bild

Aufatmen bei Schweizer Nationalspielern

Die Fifa-Disziplinarkommission hat sich entschieden: Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner kommen für ihren Doppeladler-Jubel glimpflich davon. Für alle drei setzte es Bussen ab. Auch viele Oberländer waren ob der Diskussion um die Jubelpose genervt.

Veröffentlicht am: 25.06.2018 – 11.29 Uhr

Seit Samstagabend ist die Debatte um den Doppeladler-Jubel von Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Stefan Lichtsteiner aus dem Spiel gegen Serbien nicht mehr bloss an Stammtischen, in TV-Studios und in den (sozialen) Medien ein Thema, sondern auch bei der FIFA-Disziplinarkommission angekommen. Diese leitete ein Verfahren gegen die beiden Schweizer ein.

Am Montag konnten die Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner aufatmen. Die Kommission entschied, sie nicht zu sperren. Der Weltverband fällte dabei ein Urteil ohne Präjudiz-Charakter. Das SFV-Trio habe mit der umstrittenen Jubelpose lediglich gegen den FIFA-Artikel 57 verstossen und das Prinzip der Fairness verletzt; im Wiederholungsfall würde hingegen ein härteres Strafmass drohen.

Gegen Shaqiri und Xhaka, die beiden Akteure mit kosovarischem Migrationshintergrund, verhängte die Kommission eine Busse von je 10'000 Franken. Lichtsteiner wurde mit einer Geldstrafe von 5000 Franken belegt - alle drei sind demzufolge am Mittwoch im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica spielberechtigt.

«Emotionale Affekthandlung»

«Ich bin überzeugt, dass die Fifa diese Verfahren mit Augenmass und beurteilen wird», hatte Verbands-Präsident Peter Gilliéron bereits am Tag vor der Bekanntgabe der Sanktionen betont. Der Jurist mit mehrjähriger UEFA-Exekutiv-Erfahrung rechnete sogar nur mit einer Verwarnung.

In seiner Stellungnahme hatte der SFV immer wieder auf die aufgeheizte Atmosphäre im Stadion hingewiesen und erklärt, dass die Beteiligten «aus den Emotionen heraus» gehandelt hätten. Zudem hätte die Fifa bei einer allfälligen Sperre «in Zukunft jede einzelne Geste auf dem Rasen unter die juristische Lupe nehmen müssen», liess sich Gilliéron tags zuvor in einem Keystone-SDA-Interview zitieren.

Auch der Serbische Trainer wurde verwarnt

Claudio Sulser, der Delegierte des Nationalteams, kommentierte den Richterspruch nur knapp: «Wir nehmen die Entscheide der FIFA-Disziplinarkommission zur Kenntnis und freuen uns, dass wir uns ab sofort nur noch auf das rein Sportliche konzentrieren können.»

Der serbische Fussball-Verband wurde wegen des Verhaltens eines Teils seiner Anhänger härter angefasst. 54'000 Franken hat er zu berappen. Mladen Krstajic wird ebenfalls zur Kasse gebeten. In seinem Fall hingegen war mit einem WM-Ausschluss gerechnet worden - er attackierte den Schiedsrichter Brych frontal und liess sich zur Aussage hinreissen, man sollte den deutschen Referee vor das UNO-Tribunal in Den Haag stellen.

Oberländer auf FIFA-Linie

Züriost hat am Pfäffiker Seequai, im Ustermer Stadtzentrum und in Wetzikon den Puls bei den Passanten gefühlt. Das Thema ist delikat, die Jubel-Gesten werden kontrovers diskutiert. Vor der Kamera wollten sich nur wenige äussern. Viele sind der Meinung, dass Shaqiri und Xhaka nicht provozieren wollten, sondern aus den Emotionen heraus gehandelt hätten. Daniel Gyr vom FC Pfäffikon sagt philosophisch: «Ein Ausdruck kann von allen anders interpretiert werden.» (mae/mig/sda)

In Uster wurde mit albanischer Flagge gefeiert:

​ Aus den Autos wurden nicht nur Schweizer Fahnen gehalten. Auch albanische Flaggen waren am Freitag, 22. Juni 2018, nach dem Public Viewing auf dem Zeughausareal zu sehen. (Handyvideo: fbe/mig)

 


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige