nach oben

Anzeige

Ob Englisch oder Französisch aus dem Stundenplan verbannt werden würde, steht noch nicht fest. (Claudia Hautumm/pixelio.de)

Zürcher Lehrer finden weniger ist mehr

Nur eine Fremdsprache in der Primarschule lernen, die zweite erst in der Sekundarschule einführen- und nach neun Jahren dennoch auf dem gleichen Wissensstand sein wie heute: Das Zürcher Ja-Komitee zur «Fremdsprachen-Initiative» ist überzeugt, dass dies der richtige Weg wäre.

Ob Englisch oder Französisch aus dem Stundenplan verbannt werden würde, steht noch nicht fest. (Claudia Hautumm/pixelio.de)

Veröffentlicht am: 04.04.2017 – 10.00 Uhr

Es zeige sich immer deutlicher, dass die Kinder mit der heutigen Lösung weder die Lernziele im Französischen noch im Englischen erreichten, betonten die Vertreter des Komitees «Ja zur Fremdsprachen-Initiative» am Dienstag in Zürich. Zudem stehe zu wenig Zeit zur Verfügung, um im Deutsch eine solide Basis zu schaffen.

Mit der kantonalen Volksinitiative «Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule» wollen der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ZLV, die Zürcher Kantonale Mittelstufe ZKM und der Lehrerverband SekZH einen Systemwechsel im Kanton erreichen. Dahinter steht auch die Arbeitsgemeinschaft Schule mit Zukunft.

Heute beginnen die Zürcher Volksschüler mit der ersten Fremdsprache – Englisch – in der zweiten Klasse. Französisch kommt als zweite Fremdsprache ab der fünften Klasse dazu. Welche der beiden Sprachen aus der Primarschule verbannt würde, lässt die Initiative offen, über die das Zürcher Stimmvolk am 21. Mai befindet.

Keine Abkehr vom heutigen Ziel

Die Politik ignoriere die Erfahrungen aus dem Schulalltag, wird Lilo Lätzsch, ZLV-Präsidentin, in einer Mitteilung zitiert. Nicht nur würden die Schüler die Lernziele nicht erreichen, auch fehlten den Lehrpersonen die zeitlichen und finanziellen Ressourcen. Zudem kritisiert der ZLV die «mangelhaften Lehrmittel».

Die Initiative bedeute keine Abkehr vom Ziel der Volksschule, hält das Komitee fest. Mit dem vorgeschlagenen Weg würden die Schüler nach neun Jahren alle drei Sprachen besser beherrschen als heute, sind die Lehrerverbände sogar überzeugt. In der Sekundarschule fiele den Kindern das Lernen einer Fremdsprache zudem leichter.

Hinter der Idee stünden Fachleute fürs Lernen, die jeden Tag mit der Problematik konfrontiert seien, nicht «Schreibtischtäter oder Politiker», betonte Harry Huwiler, ZKM-Präsident, gemäss Mitteilung. Heute lernten die Kinder «von allem ein Bitzeli» aber nichts richtig. Diese «Fastfood-Pädagogik» bedeute viel verlorene Zeit.

Der Zürcher Regierungsrat und der Kantonsrat sprachen sich gegen die Initiative aus. Nur die SVP, die EDU und ein Teil der Grünliberalen stimmten für die Vorlage. (sda)


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige