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Beim Bierbrauen muss als erstes die Maische hergestellt werden. (Bild: Simon Grässle), Die Würze, die daraus entsteht, bildet die Grundlage für das Bier, das entstehen soll. (Bild: Simon Grässle), Der zugegebene Hopfen muss herausgefiltert werden. (Bild: Simon Grässle)

Wenn die heimische Küche zur Brauerei wird

Im Foodblog dreht sich alles um Kulinarik. Passend zum Tag des Schweizer Bieres handelt diese Folge vom Bierbrauen in der eigenen Küche.

Beim Bierbrauen muss als erstes die Maische hergestellt werden. (Bild: Simon Grässle), Die Würze, die daraus entsteht, bildet die Grundlage für das Bier, das entstehen soll. (Bild: Simon Grässle), Der zugegebene Hopfen muss herausgefiltert werden. (Bild: Simon Grässle)

Veröffentlicht am: 28.04.2017 – 09.01 Uhr

Egal ob hell, trüb oder ganz dunkel: Bier gehört weltweit zu den beliebtesten Getränken überhaupt. Jeder Schweizer trinkt durchschnittlich 60 Liter davon pro Jahr. Grund genug für den Schweizer Brauerei-Verband, dem beliebten Gebräu einen eigenen Feiertag zu widmen: Am 28. April wird heuer der Tag des Schweizer Biers gefeiert.

Doch wie wird so ein Bier eigentlich gebraut? Und kann ich das selber auch? Züriost hat den Versuch gewagt und sich in der heimischen Küche als Braumeister versucht.

Als erstes muss die Maische, also das geschrotete Malz, vorbereitet werden. Dazu werden sieben Liter Wasser in einem herkömmlichen Kochtopf auf 65 Grad erwärmt. Danach wird das Malz (Mischung je nach Belieben) unter ständigem Rühren hinzugefügt. Nach 25 Minuten wird die Temperatur auf 72 Grad erhöht und wiederum 30 Minuten später für die letzten 20 Minuten auf 77 Grad.

Fazit:

Die Maische vorzubereiten bringt einige Hindernisse mit sich. Angefangen beim Material: Um rund fünf Liter Bier herzustellen, braucht es fast drei Kilogramm Malz und sieben Liter Wasser. Einen Topf zu finden, der gross genug dafür ist, ist gar nicht so einfach. Mit einem Spaghetti-Topf, der mindestens 10 Liter fasst, sollte es aber funktionieren.

Kaum ist das Malz im Topf, folgt bereits die nächste Schwierigkeit. Die genaue Temperatur zu halten, ist für den ungeübten Brauer ein Ding der Unmöglichkeit. Hoffentlich wirkt sich die eine oder andere Abweichung nicht allzu fest auf den späteren Geschmack des Biers aus. Apropos Geschmack: Es empfiehlt sich, während des Vorbereitens der Maische das Fenster zu öffnen, ansonsten riecht es in der ganzen Wohnung wie in einer Ovomaltine-Fabrik.

Im zweiten Schritt wird die aufgekochte Maische in einen Plastikbehälter geleert und abgesiebt. Dazu eignet sich ein grosses Gazetuch, das im Anschluss kräftig ausgewringt werden muss.

Was übrig bleibt, ist die Würze. Dies muss nun zum Sieden gebracht und mit dem Hopfen ergänzt werden. Dazu können je nach Vorliebe verschiedene Hopfensorten in verschiedenen Mengen eingesetzt werden. Insgesamt muss die Würze nun eine Stunde köcheln, wobei immer wieder Hopfen hinzugegeben werden kann.

Fazit

Die Maische im Gazetuch auszupressen, funktioniert sehr gut und ist ein Geheimtipp. Allerdings ist es auch ein Kraftakt, bei dem man sich fast die Finger verbrennt, wenn man zu ungeduldig ist.

Im Gegensatz dazu ist das Hinzugeben des Hopfens im Anschluss ein Kinderspiel – zumindest was die Umsetzung anbelangt. Doch welche Sorte ist die richtige? Welche mag ich am meisten? Es empfiehlt sich, zu experimentieren und genau Buch zu führen, wie viel von welcher Sorte man verwendet hat. Nichts wäre ärgerlicher, als wenn man das perfekte Bier gebraut hat, aber nicht mehr weiss, wie man das geschafft hat.

Hopfen, Malz und Wasser – damit ist das Bier schon fast komplett. Nun kann das junge Bier in den Gäreimer geschüttet werden. Dabei muss ein Grossteil des eingekochten Hopfens wieder rausgefiltert werden. Was drin bleibt, setzt sich an den Boden des Eimers und bleibt später beim Abfüllen in die Flaschen auch dort.

Für den Gärprozess muss das junge Bier mit Hefe angereichert werden. Dazu wird diese in etwa 27 Grad warmes (abgekochtes) Wasser gegeben, umgerührt und 20 Minuten stehen gelassen. Danach noch einmal kurz aufrühren und rein in den Gäreimer, wo das abgekühlte Jungbier ist. Danach den Deckel drauf, das Röhrchen mit etwas Wasser füllen und an einen warmen, trockenen Ort stellen. Dort bleibt das Bier etwa drei bis sechs Tage, bevor es in Flaschen abgefüllt werden kann.

Fazit

Grundsätzlich alles sehr einfach und simpel, obwohl das rausfiltern des Hopfens eine etwas mühselige Angelegenheit ist. Kommt hinzu, dass das, was einmal Bier werden soll, eher nach altem Abwaschwasser als nach Bier aussieht. Und auch beim Probieren der Brühe macht der Gaumen (noch) keine Freudensprünge. Ausserdem ist beim Anrühren der Hefe Vorsicht geboten: Wird der Pilz in zu heisses Wasser gegeben, stirbt er ab.

Ist der Gäreimer dann erst einmal verschlossen, ist Geduld gefragt. Nur zu gerne würde ich den Deckel öffnen und mir «mein» Bier anschauen und es probieren. Es gilt aber, zu warten, bis keine Luftblasen mehr aus dem Röhrchen kommen. Erst dann kann das Bier in Flaschen abgefüllt, mit Zucker ergänzt und für weitere 5 bis 12 Wochen gelagert werden.


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