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Mehr, als dass eine Störung vorliegt, war nicht herauszufinden. (Bild: Twitter)

«Weitere Informationen folgen» - vielleicht

Mehrere Stunden täglich ist jeder unterwegs. Und manchmal dauert die Reise unvorhergesehenerweise länger.

Mehr, als dass eine Störung vorliegt, war nicht herauszufinden. (Bild: Twitter)

Veröffentlicht am: 30.03.2017 – 06.19 Uhr

Am vergangenen Wochenende besuchten wir unseren Bergführer. Wir, das sind meine Frau, meine beiden Kinder und ich. Es liegt auf der Hand, dass der Bergführer nicht irgendwo im Flachland wohnt, sondern eben in den Bergen. So richtig. Im Wallis; Feschel. Das ist bei Leuk ein paar hundert Meter bergauf. Die Fahrzeit von Pfäffikon aus beträgt im Zug 4:42 Stunden. Respektive: Sie betrug es am Samstag, mit Hinweis, die Strecke zwischen Bern und Olten sei nur beschränkt befahrbar.

Seis drum. Wir verbrachten eine sehr gemütliche Zeit in den Bergen – auch wenn es nur knapp vier Stunden waren, bis wir uns wieder auf den Heimweg machen mussten. Denn dieser war ebenfalls mit knapp vier Stunden veranschlagt. Leider hatte der erste Zug Verspätung, sodass wir beim Umsteigen in Visp einen kleinen Sprint hinlegen mussten. Was nicht nötig gewesen wäre, wie sich herausstellte.

«Zugausfall» stand auf der Anzeigetafel. Aus dem Lautsprecher hörten wir dasselbe. Und dass weitere Informationen folgen würden. Dieses Prozedere wiederholte sich in den folgenden 20 Minuten dreimal. Mehr Informationen gab es aber nicht. Die Gruppe Chinesen auf dem Perron wurde zusehends nervös – wenn auch nicht ganz so nervös wie wir. Ich sah uns schon in einem Visper Hotel übernachten.

Am Bahnschalter fanden wir dann heraus, wie wir weiterkommen: Via Brig, dann über die alte Lötschbergroute bis Bern und von dort normal weiter. Zu diesem Zeitpunkt blieben uns drei Minuten bis zu Abfahrt des Ersatzzugs. Also legten wir den nächsten Sprint hin.

Beeindruckend war das Umsteigen in Brig. Wohl selten hat sich ein Zug derart schnell entleert. Eine Walze aus geschätzten 500 Passagieren zwängte sich durch die Bahnhofunterführung – es sah aus wie eine Stampede aus gehetzten Passagieren und Rollkoffern, welche ohne Rücksicht auf Verluste die Treppe hinuntergeschleift wurden.

Der Ersatzzug nahm es dann wesentlich gemütlicher. Der hielt an Stationen, von denen bisher vermutlich gar niemand wusste, dass sie überhaupt existieren. Immerhin: Wir schafften es noch nach Hause. Um 21.30 Uhr kamen wir in Pfäffikon an, mit vergleichsweise geringen 90 Minuten Verspätung. Die Kinder schliefen schon fest. Die Reise hatte somit fünfeinhalb Stunden gedauert. Andere machen es in dieser Zeit fast nach Dubai.

Zweifel bleiben über die Informationspolitik der BLS. Der Streckenunterbruch zwischen Spiez und Visp bestand seit 13 Uhr irgendwas. Zumindest wurde er zu jener Zeit auf Twitter vermeldet. Weshalb es um 16 Uhr keine Lautsprecherdurchsage mit konkreten Angaben gab, ist mir ein Rätsel. Vielleicht, weil alle nationalen Bahnkrisenmanager gerade in Luzern beschäftigt waren…


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