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Pleiten, Premieren und Aufstiegsträume

Abgesehen vom FC Hinwil haben alle Drittligisten die Vorrunde beendet. Zeit für ein Fazit und einige Zahlenspielereien.

Veröffentlicht am: 20.11.2012 – 20.21 Uhr

«So sehen Sieger aus», lautet der Titel auf dem Deckblatt des neuesten Hinwiler Clubhefts. Selbstredend ist auf dem dazugehörigen Photo nicht die erste Mannschaft abgebildet. Denn diese durfte in der Vorrunde bislang erst einen einzigen Sieg bejubeln: am 20. September gegen Affoltern. Daran änderte auch das Nachtragsspiel vom Dienstagabend gegen Brüttisellen nichts: Die Hinwiler unterlagen 1:5. Noch zu keinem Resultat gekommen ist der FC Hinwil bei der Suche nach einem neuen Trainer. Sportchef Marzio Nespoli spricht von fünf, sechs Kandidaten. Aus dem Verein selber habe bislang niemand Interesse am Trainerjob gezeigt, sagt er. Die Entscheidung, wer Hinwil in der Rückrunde zum Ligaerhalt führen soll, werde in den nächsten Wochen fallen.

Schwach, aber fair

Ebenfalls auf Trainersuche ist der FC Effretikon 2 nach dem Rücktritt von Paolo Fatati. Die Reserven des Zweitligisten haben eine desaströse Vorrundenbilanz vorzuweisen. Aus elf Spielen resultierte lediglich eine einziger Punkt.

Damit ist der FCE 2 statistisch das schlechteste Drittliga-Team des Fussballverbands Region Zürich, zumal es auch noch am wenigsten Tore (acht) erzielt hat. Die Niederlagen schlugen zwar auf die Moral, viele Frustfouls leisteten sich die Effretiker deswegen nicht. Mit 24 Strafpunkten ist Effretikon 2 das drittfairste Team der Gruppe 5.

Effizienz und dank Husejni

Der FC Fällanden hat in der Gruppe 3 nur sechs Tore mehr erzielt als Effretikon 2, aber 15 Punkte mehr geholt. Die Fällander brauchten pro Punkt lediglich 0,9 Tore und sind damit gewissermassen das effizienteste Team. Und nicht nur das: Während bei allen anderen Mannschaften mindestens sieben verschiedene Spieler getroffen haben, kamen die Fällander mit vier verschiedenen Torschützen aus.

Einer davon, Atila Husejni, war für neun der 14 Treffer besorgt. In acht verschiedenen Spielen traf der ehemalige Fällander Junior, der in den letzten Jahren auch für Dübendorf und Volketswil gespielt hatte.

Doppelklatsche für Rüti 2

Den höchsten Sieg feierte der FC Pfäffikon mit dem 7:1 gegen Rüti 2 – allerdings muss er sich in dieser Wertung die Krone mit dem FC Brüttisellen-Dietlikon teilen, der dasselbe Resultat ebenfalls gegen die Rütner Reserven erreichte. Ohne die beiden Kanterniederlagen stünde das Rütner «Zwei» mit einer ausgeglichenen Bilanz von 30:30 Toren da – so aber hat das Team von Trainer David Cardoso im Schnitt pro Spiel vier Gegentore erhalten – mehr noch als die Reserven des FC Effretikon, die in der Vorrunde nur einen Punkt holten.

Die Vierer-Bande

Dafür stellt der FC Rüti 2 einen von zwei Drittliga-Spielern aus der Region, dem in einem Spiel der Vorrunde vier Tore gelangen. Angelo Scalia schaffte dieses Kunststück anfangs November beim 5:3 gegen Hinwil. Eine Woche später tat es ihm Volketswils Assistenztrainer Luciano Porcelli beim 4:3-Sieg gegen Gossau 2 gleich. Scalia benötigte für seine vier Treffer 54 Minuten, Porcelli deren 66.

Mit Abstand am meisten Treffer erzielte aber der Pfäffiker Levi Sewer, der 14 mal erfolgreich war. Interessant: In den beiden Saisons zuvor brachte es Sewer auf zusammengerechnet neun Treffer.

Statistik spricht für Pfäffikon

Zwei Mannschaften aus der Region überwintern an der Spitze von Drittliga-Gruppen. Beide hätte man vor der Saison dort nicht erwartet. Dass der FC Pfäffikon in der Gruppe 4 wie in den letzten Jahren vorne mitspielt, ist zwar nicht unbedingt eine Überraschung. Dass er die Tabelle bei Halbzeit mit vier Verlustpunkten Vorsprung anführt hingegen schon.

Gemäss Statistik stehen die Pfäffiker Aufstiegschancen damit gut. In den letzten drei Jahren stieg aus der Gruppe 4 mit Rüti, Greifensee und Wetzikon stets der Wintermeister auf. Ausserdem können die Pfäffiker in der Rückrunde wieder auf mehrere im Herbst abwesende Spieler zählen. Das Team von Trainer Luigi Caracciolo erzielte in der Vorrunde 39 Tore, pro Partie 3,5, und damit mehr als jeder andere Verein aus der Region. Auch defensiv arbeiten die Pfäffiker sehr gut – die 12 Gegentreffer (1,1 pro Spiel) ist der tiefste Wert aller regionaler Drittligisten.

Premiere für Egg

Während der FCP auch schon höherklassig spielte, ist der FC Egg erstmals in seiner Geschichte Drittliga-Wintermeister. Und das, nachdem er im Vorjahr noch unter dem Strich in die Rückrunde startete. Seither ging es beim FCE stetig aufwärts. Trainer Kurt Kobel macht für die Steigerung unter anderem den breiteren Kader verantwortlich.

Entgegen kommt den Eggern auch die Ausgeglichenheit in der nicht sonderlich starken Gruppe 3, wo jeder jeden schlägt. So trennen den Leader und den Tabellenelften nicht mehr als neun Punkte. Dennoch: Wer oben ist, will oben bleiben. Das gilt auch für den FC Egg dessen Spieler fast alle aus dem Dorf stammen. Trainer Kurt Kobel sagt zwar, der Aufstieg sei nicht das erklärte Ziel. Aber: «Ein bisschen träumen darf man.»

Mönchaltorf auf dem Weg zurück

Vom Aufstieg träumen dürfen auch einige Viertligisten aus der Region. Mit Brüttisellen 2, Pfäffikon 2 und dem FC Mönchaltorf führen drei Teams ihre Gruppen bei Halbzeit an. Letzterer hat dabei die besten Aufstiegschancen. Der Vorsprung der Mönchaltorfer auf Verfolger Wetzikon 2 beträgt bei einem Spiel weniger bereits vier Punkte. Bleibt es dabei, würde der ehemalige Zweitligist ab nächstem Sommer erstmals seit 2004 wieder in der 3. Liga mittun.

Während im FC Pfäffikon am Ende der Saison gleich zwei Aktivteams Aufstiege zu bejubeln sein könnten, droht dem Verfolger der Pfäffiker Reserven ein traumatisches Deja-Vu. Der zurzeit zwei Punkte hinter Pfäffikon 2 zurückliegende FC Weisslingen schloss bereits die letzten zwei Saisons auf dem im Aufstiegsrennen undankbaren zweiten Rang ab.


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