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Es ist wieder so weit, die Festtage stehen vor der Türe. Foto: Pixabay

Fünf Fragen zu Weihnachten

Alle Jahre wieder: Die Adventszeit bricht an und mit ihr die Weihnachtsstimmung. Mit den Vorbereitungen der Festlichkeiten schiessen einem aber auch einige Fragen durch den Kopf. Hier sind fünf Antworten auf fünf Fragen zu Weihnachten.

Es ist wieder so weit, die Festtage stehen vor der Türe. Foto: Pixabay

Veröffentlicht am: 24.11.2021 – 07.00 Uhr

Warum feiern wir Weihnachten?

Etwa 2,3 Milliarden Christen feiern jedes Jahr Weihnachten, das Fest der Liebe. Es ist mit vielen Traditionen verbunden, wie zum Beispiel Weihnachtsmärkte besuchen, Guetzli backen oder gutes Essen geniessen. Wie all diese Traditionen hat auch das Weihnachtsfest seinen Ursprung.

Neben Ostern und Pfingsten ist Weihnachten eines der drei Hauptfeste im Christentum. Jesus ist nach dem Glauben der grössten Religion der Welt der Sohn Gottes. Er soll zu den Menschen gekommen sein, um sie von ihren Sünden zu erlösen. Der Name Christus bedeutet so viel wie der Erlöser oder der Gesalbte.

An Weihnachten feiert man, dass Gott in Form eines Menschen zu uns kam. Die Christen glauben, dass Jesus Christus vor 2021 Jahren in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember geboren wurde. In den Evangelien der Bibel steht dieses Datum jedoch nirgends geschrieben.

Ab Ende Dezember werden die Tage wieder länger. Die Römer feierten am 25. Dezember ihren Sonnengott Sol – und dass die Finsternis vorüber war. Als ihr Glaube noch nicht die Hauptreligion war, sahen die Christen im Fest für Sol eine Konkurrenz für ihr Weihnachtsfest. Das Römische Reich wurde christlich, und damit wurde auch ein Feiertag frei.

Weil Jesus während seiner Zeit als Mensch einst gesagt haben soll, er sei das Licht der Welt, passte dieser Feiertag ebenfalls zu ihm. Das erkannten auch die nun christlichen Römer im 4. Jahrhundert. Von da an wurde die Geburt Jesu am 25. Dezember gefeiert.

Wieso feiert man in manchen Ländern am 24. Dezember, anderswo erst am 25. Dezember?

Im deutschsprachigen Raum feiert man schon an Heiligabend, dem 24. Dezember. Weihnachten selber wird natürlich auch gefeiert, hat aber einen nicht ganz so grossen Stellenwert wie der 24. Dezember. Wie kommt das?

Das grosse Fest mit der Bescherung und dem obligaten Kirchenbesuch wird bei uns in der Schweiz und bei unseren Deutsch sprechenden Nachbarn in den allermeisten Haushalten für Heiligabend geplant. In den abrahamitischen Religionen, sprich: im Christentum, im Judentum und im Islam, begannen früher und beginnen teils noch heute zahlreiche Festtage bereits mit dem Untergehen der Sonne am Vortag.

Dieser Brauch setzte sich bei uns bis heute durch. Das bekannteste Beispiel für das Feiern des Weihnachtsfests am 25. Dezember sind wohl die US-Amerikaner. Von dem heimlichen Besuch des Weihnachtsmannes in der Nacht auf Weihnachten und der Bescherung am «Christmas Morning», also dem Weihnachtsmorgen, gibt es zahlreiche Erzählungen, Bücher und Filme.

Wieso bringt das Christkindli die Geschenke?

Das Christkind: blonde Locken, ein weisses Kleid und ein Heiligenschein über dem Kopf. Jedes Jahr zaubert es Millionen von Kindern ein Lächeln ins Gesicht. Diese Aufgabe war aber ursprünglich jemand anderem zugeteilt.

Die Entstehung des Christkinds beginnt vor zirka 1700 Jahren mit seinem Vorgänger, dem heiligen Nikolaus, dem Bischof von Myra. Die Überlieferung besagt, dass er schon zu Lebzeiten ein ausgesprochen gütiger Mann war. Zahlreiche Wohltaten zieren seinen Lebenslauf. Die daraus entstandenen Geschichten und Legenden machten ihn im Lauf der Jahrhunderte zu einem Geschenkebringer.

Einen grossen Teil trug das mittelalterliche «Bischofsspiel» am 6. Dezember dazu bei. An Kloster- und Stiftsschulen wurde ein Schüler zum «Bischof» ernannt. Seine Mitschüler durften von ihm für ihre Taten belohnt oder eben auch bestraft werden. Deshalb fand die Bescherung im Mittelalter nicht an Weihnachten, sondern am 6. Dezember, dem St.-Nikolaus-Tag, statt.

Die Protestanten mit Martin Luther hielten nicht viel von der Verehrung heiliger Personen. Kurzerhand wurde der Geschenkebringer Nikolaus durch den «heiligen Christ» ersetzt. Die Geburt Jesu sollte ins Zentrum rücken, also verlegte man die Bescherung auf den 25. Dezember. Anfangs folgten nur Protestanten Luthers «heiligem Christ». Nach und nach verbreitete sich das Christkind auch in katholischen Gebieten und löste den Nikolaus ab.

Ganz anders sieht die Geschichte des Weihnachtsmannes mit seinem Schlitten und den Rentieren aus. Niederländische Einwanderer brachten im 17. Jahrhundert ihren «Sinterklaas», also die niederländische Version des Nikolaus, nach Amerika. Dieser bekam seine grosse Bedeutung, wie er sie heute hat, aber erst im Jahr 1931. Damals beauftragte der Hersteller von Coca-Cola einen Zeichner mit der Neugestaltung des «Santa Claus» zu Werbezwecken.

Woher hat das Mailänderli seinen Namen?

Mailänderli sind typische Deutschschweizer und süddeutsche Weihnachtskekse. Sonst ist das beliebteste Schweizer Weihnachtsguetsli unter diesem Namen weitgehend unbekannt. Jedoch gibt es in vielen anderen Gebieten und Ländern bekannte Butterkekse, allerdings ohne den für Mailänderli typischen Zitronengeschmack.

Das älteste Mailänderli-Rezept findet sich in einem Basler Rezeptbuch wieder. Dort ist die Rede von einem Gebäck namens Gateaux de Milan, also einem Kuchen aus Mailand. Am Rheinknie nennt man die Kekse heute noch «Gaatoodemylängli».

Warum man genau diesen Namen für das Gebäck gewählt hatte, ist ungeklärt. Eine Theorie besagt, dass die Guetsli ihren Namen von Schweizer Gemeindewappen hätten, welche man zu der Zeit oftmals in Mailand zeichnen und fertigen liess. Eine andere Herkunftserklärung des Namens lautet wie folgt: Vor etwa 600 Jahren sollen Gesandte der Eidgenossenschaft nach Mailand gereist sein.

Dort hätten sie dem damaligen Herzog die besagten Guetsli geschenkt. Viele Jahre später soll in Florenz Katharina von Medici das Süssgebäck entdeckt und während einer Reise mit nach Frankreich genommen haben. Dadurch erscheint auch die Herkunft des Rezepts für die Gateaux de Milan im besagten Basler Rezeptbuch logisch.

 

Woher kommt die Tradition des Weihnachtsbaums?

Weihnachten ohne einen Christbaum? Für viele unvorstellbar. Er gehört zum festen Repertoire der Advents- und Weihnachtszeit, genau wie Guetsli, Adventskränze oder Glühwein. Aber wieso stellen wir eigentlich eine geschmückte Tanne in unser Wohnzimmer?

Der Weihnachts- oder auch Christbaum ist ursprünglich eine Erfindung der Heiden, welche das Christentum erst Jahrhunderte später übernahm. Das Volk der Germanen hängte zur Wintersonnenwende Tannenzweige vor ihre Häuser und stellte Tannenbäume an öffentlichen Orten auf.

Da diese Pflanzen das ganze Jahr durch grün sind, waren sie bei den Heiden ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Schriftliche Dokumente weisen darauf hin, dass im Elsass des 16. Jahrhunderts erstmals geschmückte Tannenbäume und Zweige in Wohnzimmern aufgestellt wurden.

100 Jahre später verteufelte die Katholische Kirche diesen Brauch als heidnisch. Die Leute kümmerte dies jedoch nicht besonders. Man führte die noch eher neue Tradition fort. Mit dem geschmückten Tannenbaum konnte man seinen Wohlstand zur Schau stellen. Reiche Familien verzierten ihre Bäume mit teurem Glasschmuck, während ärmere Familien auf seltene Lebensmittel wie Nüsse oder Birnen ausweichen mussten.

Der Klerus sah den Christbaum als Bedrohung für die Weihnachtskrippe und wehrte sich vehement gegen den Brauch. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Christbaum auch von der Katholischen Kirche akzeptiert. Papst Johannes Paul II. liess 1982 gar einen mit Lichtern dekorierten Tannenbaum auf dem Petersplatz aufstellen. Seither wird der Vatikan jedes Jahr von einem Weihnachtsbaum erleuchtet.


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