Nur hie und da verdecken kleinere Wolkenfelder die Sonne an diesem Samstagabend in Niederuster. Trotz Bise, die in regelmässigen Abständen vom See her weht, ist es kurz nach sechs Uhr noch angenehm warm. Aber auf der Wiese am Seeufer sind nur wenige grössere Menschengruppen auszumachen. Meist sind es Familien, die neben ihren Velos ihre Badetücher ausgebreitet haben. Während diese meist unmerklich die letzten Sonnenstrahlen geniessen, ist eine andere Gruppe kaum zu überhören.
Nur einen Tag zuvor war eine «Ansammlung» von mehr als fünf Personen verboten. Noch gestern hätte die Polizei die sechs kichernden Mädchen dazu auffordern können, sich aufzulösen.«Ich finde es schön, dass wir nun wieder in grösserer Zahl Zusammensein dürfen», sagt die 13-jährige Céline. Sie habe das Draussen sein lange Zeit vermisst. Sie seien hier, um den Geburtstag ihrer Freundin zu feiern, sagt Céline. «Wir haben grilliert, waren baden im See und haben Handyfotos gemacht.»
Alina, die neben Céline sitzt, findet es ein bisschen «blöd», dass der Mindestabstand von zwei Metern noch immer eingehalten werden muss. Trotzdem hält sie sich nicht immer daran. «Bei meinen Freundinnen habe ich näheren Kontakt, jedoch bei anderen Menschen, wie hier am See, schaue ich, dass ich den nötigen Abstand einhalte.» Gleichzeitig könne sie verstehen, dass diese Vorgabe des Bundesrates auch nach den Lockerungen noch gelte.
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