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Vom Balkon eines Anwohners aus: Die Polizei sichert die Spuren. Screenshot: Google Maps

«Ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas getan hat»

Eine 29-Jährige wurde am Mittwochmorgen tot auf einem Parkplatz in der Nähe des Flugplatz Dübendorf gefunden. Sie lag unter einem Auto. Nachbarn sind schockiert.

Vom Balkon eines Anwohners aus: Die Polizei sichert die Spuren. Screenshot: Google Maps

Veröffentlicht am: 13.02.2019 – 10.23 Uhr

Rote Trainerhose, schwarz-weisse Sportschuhe, der Oberkörper unter einem weissen Auto verborgen: Am Mittwochmorgen ist auf einem Parkplatz an der Immenhauserstrasse in Dübendorf direkt neben dem Primarschulhaus Flugfeld eine Frau tot aufgefunden worden. 

Kurz nach 7.30 Uhr meldete ein Passant bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei, dass auf einem Parkplatz eine bewegungslose Person liege. Die sofort ausgerückten Rettungskräfte konnten nur noch den Tod der 29-jährigen Dübendorferin feststellen. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Eine Auskunftsperson habe «in den Morgenstunden» einen Streit gehört, so die Kantonspolizei. Die genaue Todesursache ist Gegenstand von Ermittlungen, welche die Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit der zuständigen Staatsanwaltschaft aufgenommen hat. Gemäss Informationen von Züriost lebte die Tote im Wohnblock gleich neben dem Parkplatz, auf dem sie gefunden wurde.

«Sie war vermutlich joggen»

Ratnam Sivasri lebt im gleichen Wohnhaus: «Ich habe zwischen 6 und 7 Uhr einen lauten Schrei von einer Frau gehört.» Draufhin habe er drei dumpfe Geräusche wahrgenommen. «Dann gab es einen Knall.»

Maritza Pulgarin, eine Nachbarin der toten Frau, hat die 29-Jährige am Mittwoch Morgen gesehen: «Sie lag am Boden unter einem weissen Auto. Die Polizei hat mich dann weggewiesen.» Sie sei sehr aufgewühlt, sagt die Anwohner, die mit den Tränen kämpft. «Ich kann nicht glauben, dass meine Nachbarin tot ist. Ich hatte sie erst noch gesehen.»

Das Auto, unter dem die 29-Jährige gefunden wurde, gehört einem Mann, der im selben Quartier wie die Tote wohnt. Gegenüber Züriost sagt er: «Ich habe mein Auto gestern Abend dort abgestellt.» Am Mittwoch habe er während der Arbeit einen Anruf von der Polizei erhalten. «Sie sagten mir, dass sie meinen Wagen zur Spurensicherung mitnehmen müssen.» Dies tat die Kantonspolizei Zürich im Zuge der Spurensicherung mit Hilfe eines gelben Lastwagens.

Wenige Augenblicke später trugen Mitarbeiter des Tierrettungsdienstes und des Tierheims Pfötli zwei Hasen aus dem Wohnblock neben dem Fundort der Leiche. Sie gehörten der toten Frau. Ein Nachbar, der die Szenerie beobachtete, sagt: «Ich bin schockiert. Sie war eine ruhige Person, hat immer freundlich gegrüsst.» Er habe sie am Morgen ebenfalls unter dem Auto liegen sehen. «Die Bilder gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.»

Eine Frau, welche die Tote etwas besser kannte, sagt: «Sie war eine zurückhaltende Person. Ich kannte sie aus der Berufsschule. Ich kann es nicht glauben, dass sie tot ist.» Laut ihr arbeitete die Tote in einer Kindertagesstätte. 

Im Flugfeld-Quartier sind die Anwohner beunruhigt. Ein Mann sagt: «Ich bin überrascht, dass so etwas in unserem Quartier passiert. Es ist hier immer so ruhig.» Eine Frau sagt, dass man sonst nur in den Medien von solchen Vorfällen höre. «Dass es nun in unserem Quartier passiert ist, macht mich fassungslos.»

«Sie waren vor allem am Wochenende zusammen»

Noch hat die Polizei die Täterschaft nicht eruiert. Die Mutter des Freundes der Toten ist erschüttert. Sie habe den ganzen Tag nichts von ihrem Sohn gehört. «Normalerweise geht er am Mittwoch mit meinem Ex-Mann essen. Diesen Termin hat er heute abgesagt.» Der Sohn habe als Grund angegeben, dass er bei der Polizei sei. «Ich weiss nicht, ob er noch dort ist oder zu Hause», sagt seine Mutter. Er reagiere weder auf ihre Anrufe noch auf Nachrichten. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas getan hat. Es kann sein, dass er in ein Loch gefallen ist und mit niemandem sprechen möchte.»

Die Beziehung zwischen der Toten und ihrem Sohn beschreibt die Mutter als «liebevoll und harmonisch». Sie habe die beiden erst Mitte Januar zusammen gesehen. Unter der Woche habe sich das Paar meist nicht gesehen, weil ihr Sohn in einer anderen Oberländer Gemeinde wohnt. «Sie waren vor allem am Wochenende zusammen.» Sie vermutet deshalb, dass ihr Sohn am Mittwoch auch gar nicht in Dübendorf gewesen sei. «Ich hoffe, wir erfahren bald, was passiert ist.»

Zeugenaufruf
Die Kantonspolizei Zürich bittet Personen, welche am Mittwochmorgen bis etwa um 8 Uhr in Dübendorf verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich mit ihr unter der Nummer 044 247 22 11 in Verbindung zu setzen.


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