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Game of Thrones in der Manege

Ziegendressur statt Elefanten und ein Artist mit Engelsflügeln: Am Donnerstag war Vorpremiere des Circus Knie in Rapperswil.

Veröffentlicht am: 23.03.2017 – 19.15 Uhr

Ziegen! Zirzensisches Talent würde man ihnen ja nicht unbedingt zutrauen. Sie sind klein, zottelig und haben stehts einen Gesichtsausdruck, als hätten sie nur das nächste Kleeblatt im Kopf. Aber sie können es: über Hürden springen, sich im Kreis drehen, in der Reihe gehen. Und das ziemlich charmant. Der Ziegendompteur im Sennechutteli: Chris Rui Knie, Sohn von Linna Knie-Sun und Franco Knie jun. In der neuen Saison des Circus Knie stehen sie wieder zu dritt in der Manege. Statt wie früher Elefanten dressieren sie nun Ziegen, die steigen genauso geschickt aufs Podest. Die neuen Stars kommen an der Generalprobe von heute in Rapperswil gut an. Wenn sich mal eine von ihnen lieber am Kopf kratzt, statt vorwärts zu laufen: macht nichts.

Chris Rui Knies Ziegendressur kam beim Publikum in Rapperswil gut an. (Video: Simon Grässle)

Kameldressur hoch zu Ross

Ein durchaus unterhaltsamer Elefanten-Ersatz sind auch die Kamele, die Maycol Errani hoch zu Ross dressiert. Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, auch dann nicht, wenn Errani die Peitsche mal etwas fordernder Schwingen muss. Der Mann ist wandelbar: Nur wenig später zeigt er zusammen mit seinen Brüdern Guido und Wioris und dem Spicy Circus eine Trampolin-Nummer.

Farbenfrohes Spektakel: Der Circus Knie wartet auch in seiner aktuellen Tournee mit zahlreichen Attraktionen auf. (Video: Simon Grässle)

«Wooow!» heisst das aktuelle Programm der Knies. Und damit das niemand vergisst, bringt Clown Housch-ma-Housch dem Publikum bei, das Losungswort schön auf Kommando zu sagen. Er ist kein klassischer Clown, mit seinem weiss geschminkten Gesicht, den schwarz umrandeten Augen und der dunklen, scherbelnden Stimme wirkt er auf den ersten Blick etwas unheimlich. Aber dieser Clown ist ein guter und bringt sogar Männer mit Schnauz und im besten Alter dazu, sich Michael-Jackson-like in den Schritt zu greifen und zu jauchzen.

«Game of Thrones» im Hintergrund

Es zeigt sich während des ganzen Programms: Die Familie Knie lässt Populärkultur in ihre Aufführungen mit einfliessen. Yvan Fréderic zeigt seine Pferdenummer zur Titelmelodie von «Game of Thrones», der aktuell wohl beliebtesten TV-Serie aus den USA. Das passt gut, obwohl die Protagonisten der Serie Schwerter statt glitzernde Kostüme tragen.

Und wenn Jason Brügger, Gewinner der letztjährigen Ausgabe von «Die grössten Schweizer Talente», an den Strapaten durch die Luft wirbelt, erklingt im Hintergrund «Writings on the Wall»; es ist die Titelmelodie aus dem Bond-Film Spectre. Zu Beginn und am Schluss stecken seine Arme in Engelsflügeln – das Publikum ist hingerissen vom schüchtern und bescheiden wirkenden jungen Mann. Brüggers Nummer ist die beeindruckendste im Programm, für seinen Auftritt erhält er tosenden Applaus.

«Schwanensee» auf chinesisch

Überhaupt die Artisten-Nummern: Spektakulär sind sie alle. Gleich zwei Auftritte hat die Xinjang Troupe aus China. Einmal mit Lassos, einmal mit einer Hand-Balance-Nummer. In ihren weissen Kostümen und mit der Körperbemalung ahmen die Artisten Vögel nach – sie interpretieren Tschaikowskys Ballett «Schwanensee».

Chanel lässt sich nichts bieten

Herzstück des Circus Knie bleiben aber die Pferdenummern. Und nie ist der Gesichtsausdruck der ältesten Generation so stolz, wie wenn der Nachwuchs in der Manege steht. Eine Frage, die sich die Zuschauer im Zelt jedes Mal stellen: Tritt sie auf oder nicht? Gemeint ist die mittlerweile sechsjährige Chanel Marie, in der Familie Zirkusprinzessin genannt. Im Programmheft ist festgehalten, dass das kleine Mädchen nur dann in die Manege kommt, wenn sie es möchte.

An der Generalprobe möchte sie. Ihr Auftritt ist nicht nur süss, sondern auch lustig. Denn Chanel Marie eifert ihrer Mutter Géraldine nach und hat bereits eine eigene Pferdenummer mit einem Shetlandpony Das benimmt sich zu Beginn seines Einsatzes ganz manierlich und hört auf die Stimmkommandos von der jungen Dame in der Mitte. Zwischendurch muss Chanel Marie aber ein mahnendes Wort sprechen. Zu viel Aufmüpfigkeit duldet sie nicht – sehr zum Amüsement des Publikums. Das freche Pony und die Jüngste in der Knie-Dynastie: Sie geben ein gutes Paar ab.


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