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Wer tritt im zweiten Wahlgang gegen die SVP an?

Keiner der fünf Kandidaten erreicht im ersten Wahlgang der Ersatzwahl in den Winterthurer Stadtrat das absolute Mehr. In den nächsten Tagen entscheidet Links-Grün, wer am 2. April gegen Spitzenkandidat Daniel Oswald von der SVP antritt.

Veröffentlicht am: 12.02.2017 – 13.15 Uhr

Das Winterthurer Stimmvolk hat noch keinen neuen Stadtrat erkoren. Die Reihenfolge nach dem ersten Wahlgang der Ersatzwahl sieht wie folgt aus:

  • Daniel Oswald (SVP): 7451 Stimmen
  • Christa Meier (SP): 6209 Stimmen
  • Jürg Altwegg (Grüne): 5336 Stimmen
  • Michael Zeugin (GLP): 4500 Stimmen
  • Barbara Huizinga-Kauer (EVP): 2127 Stimmen

42,92 Prozent Stimmbeteiligung

Das absolute Mehr liegt bei 13'268 Stimmen, die Stimmbeteiligung bei 42,92 Prozent. Am häufigsten wurde prozentual in Veltheim abgestimmt (51,87 Prozent Stimmbeteiligung), in Wülflingen war das Interesse am geringsten (37,61 Prozent).

Wer die Nachfolge von Matthias Gfeller antritt, ist damit noch unklar. Der grüne Stadtrat tritt aufgrund gesundheitlicher Probleme sowie der «Wärmering»-Affäre zurück. Der zweite Wahlgang findet am 2. April statt.

Links-Grün muss sich entscheiden

Das Ergebnis überraschte keinen der Kandidaten. Für SP-Kandidatin Christa Meier sei bereits im Vorfeld klar gewesen, «dass wir links-grünen Kandidierenden uns gegenseitig einige Stimmen stehlen». Wichtig sei es aber gewesen, zu zeigen, wie jetzt auch das Resultat beweise, «dass das Bedürfnis nach einer sozialen und umweltfreundlichen Politik in der Stadt Winterthur klar überwiegt».

Jürg Altwegg, Kandidat der Grünen Winterthur, zeigte sich insbesondere über seine stimmenmässig deutliche Distanz zum GLP-Kandidaten Michael Zeugin überrascht, «da ich mich eigentlich auch zu den eher liberalen Grünen zähle». Die  bürgerliche Haltung der GLP, beispielsweise bei Finanzfragen, dürfte, so vermutete Altwegg, hier bei den Stimmbürgern mit bei Entscheidung geholfen haben.

Fakt ist, dass sich nun Links-Grün entscheiden muss, wer am 2. April gegen Spitzenkandidat Daniel Oswald (SVP) antritt. Dies entscheidet die Parteileitung in den nächsten Tagen. Wie Christoph Baumann, Co-Präsident SP Winterthur, und Reto Diener, Präsident Grüne Winterthur, betonten, «ist unser wichtigstes Anliegen, dass der Sitz nicht in bürgerliche Hände gerät».

SVP: «Nationale Abstimmungen tragen eine Mitschuld»

Das Szenario, dass Links-Grün seine Kräfte gegen die Bürgerlichen bündelt, beunruhigt SVP-Kandidat Daniel Oswald nicht. Sein ausgezeichnetes Ergebnis zeige, dass die Anstrengungen der SVP der letzten Jahre, in denen sie konsequent und transparent bürgerlich politisiert haben, nun vom Stimmvolk gewürdigt werde. «Zudem waren heute mit der USR III und der Einbürgerungsabstimmung auch national Themen an der Wahlurne, die die linke Wählerschaft noch stärker mobilisiert hat als gewöhnlich», vermutete Daniel Oswald.

Ob aber eine solche Mobilisierung auch beim zweiten Wahlgang nochmals erfolgen könne, müsse man sehen.

Wie weiter bei der GLP und der EVP?

Etwas überraschend reichte es für den GLP-Kandidaten Michael Zeugin nur zu Platz 4. «Das Beste kommt zum Schluss», meinte der Gemeinderat der Grünliberalen, als er als Letzter der Stadtratsanwärtern im Superblock erschien. Seine Aussage kann man auch als Kampfansage für den bevorstehenden zweiten Wahlgang deuten. Für ihn sei von Anfang an klar gewesen, dass es über zwei Runden gehen werde. «Das Mittelfeld ist nahe beisammen. Mehr erhofft man sich immer, aber es ist meiner Meinung nach ein gutes Resultat, denn ich holte Stimmen über unsere Wählerbasis hinaus», gab sich Michael Zeugin weiterhin zuversichtlich. Er sei immer noch der Ansicht, dass die GLP  – zusammen mit den Piraten die drittstärkste Kraft im Winterthurer Gemeinderat  – im Stadtrat vertreten sein sollte.

Zufrieden mit ihrem Ergebnis war auch Barbara Huizinga-Kauer (EVP), die mit 2127 Stimmen das Schlusslicht bildet. «Die EVP hat einen Wähleranteil von 6 Prozent, und ich habe 8 Prozent bekommen. Das ist ein gutes Resultat», urteilte Huizinga-Kauer. Das oberste Ziel sei nun für die EVP-Gemeinderätin, einen fünften bürgerlichen Stadtrat zu verhindern. Auch für sie gilt: «Gespräche mit der SP und den Grünen sind angekündigt. Der EVP-Vorstand wird sich mit den beiden anderen Parteispitzen zusammensetzen und dann entscheiden, wie es weitergeht.»

Somit hat sich direkt nach der Wahl noch keiner der Kandidierenden aus dem Rennen um den Stadtratssitz verabschiedet.


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