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Mobbing-Vorfälle in Whatsapp-Gruppenchats kommen auch an Winterthurer Schulen immer wieder vor. (Bearbeitetes Symbolbild: Anne Garti/pixelio.de)

Wenn Jugendliche Nacktbilder von sich verschicken

Sexting, Mobbing in Whatsapp-Gruppen und selbst gedrehte Sexfilme. Themen, die auch die Winterthurer Jugend bewegen. Der Jugenddienst der Stadtpolizei Winterthur gibt Schülern dazu Präventionsunterricht. Der Jugenddienst-Leiter Roger Peter rät, keine erotischen Fotos von sich zu machen.

Mobbing-Vorfälle in Whatsapp-Gruppenchats kommen auch an Winterthurer Schulen immer wieder vor. (Bearbeitetes Symbolbild: Anne Garti/pixelio.de)

Veröffentlicht am: 23.02.2017 – 18.15 Uhr

Ein elfjähriges Mädchen schickt ein Oben-ohne-Foto von sich an seinen Schwarm, worauf dieser mehr Bilder einfordert. Um bei seinen Klassenkollegen anzugeben, zeigt ihnen ein minderjähriger Jugendlicher ein heimlich gedrehtes Sexvideo mit seiner Freundin. Ein Junge filmt seinen Kumpel auf der Toilette eines Einkaufszentrums und verschickt es anschliessend in einem Gruppen-Chat.

Das alles sind keine fiktiven Beispiele, sondern echte Fälle, mit denen der Jugenddienst der Stadtpolizei Winterthur rund um Leiter Roger Peter bereits zu tun hatte.

Der «Ice-Tea-Fall» kam bei der Stadtpolizei Winterthur ins Rollen

Auch der «Ice-Tea-Fall», der im Dezember 2012 für Schlagzeilen sorgte, kam in Winterthur ins Rollen. Ein prekärer Clip, der eine 15-Jährige zeigt, die sich mit einer Eisteeflasche befriedigt, kursierte damals bei der Schweizer Jugend.

Der erste Hinweis darauf ging vor rund vier Jahren bei der hiesigen Stadtpolizei ein. Viele Winterthurer Jugendliche hatten das Video auf ihren Handys.

Jugenddienst der Polzei unterrichtet an Schulen

Um solche Cybercrime-Vorfälle zu verhindern, bietet der neunköpfige Jugenddienst Präventionsunterricht an Winterthurer Schulen an. Die Polizisten besuchen dabei
5. Klassen und 1. Oberstufen. In den Präventionslektionen vermitteln sie anhand von Fotos und Videos, wie Schüler mit Smartphone und Computer umgehen sollten und welche Gefahren lauern. ­

Roger Peter nennt ein Beispiel: «Die Kinder müssen beim Chatten mit Unbekannten aufpassen, denn sie können nie wissen, mit wem sie sich unterhalten. So sollten Jugendliche nie den ganzen Namen sowie ihren Wohnort angeben oder Fotos von sich verschicken.»

Sexting, Cybermobbing und Videos

Die anderen am meisten verbreiteten Probleme betreffen oftmals das Verhalten der Jugendlichen unter sich. «Aktuell sind dies das Verschicken von erotischen Fotos, auch Sexting genannt, Mobbing via Gruppen-Chats und versteckte Filmaufnahmen», weiss der Jugenddienstleiter.

Für Roger Peter ist klar, weshalb es immer wieder zu solchen Vorfällen kommt: «Vor allem wenn Jugend­liche verliebt sind, hören sie auf mit dem Kopf zu denken und folgen nur ihrem Herzen. Dazu kommt der grosse Geltungsdrang.» Er und sein Team wollen deshalb die Jugend dazu animieren, zuerst nachzudenken, bevor sie unüberlegte Nachrichten oder Fotos versendet.

«Erotische Bilder braucht es nicht»

Gerade bei Sexting hat Roger Peter eine klare Meinung. Er rät den ­Jugendlichen: «Macht keine erotischen Fotos von euch. Die braucht es nicht.» Und auf gar keinen Fall dürften diese verschickt werden.

Der Jugenddienstleiter hat auch einen Gradmesser dafür: «Die Schüler müssen sich die Frage stellen, ob sie ein Bild den Eltern zeigen oder im Schulzimmer aufhängen würden. Wenn nicht, dann sollten sie das Foto auch niemandem schicken – auch nicht dem aktuellen Schwarm oder den Klassenkameraden.» Keiner wisse, wie lange eine Liebesbeziehung oder eine Freundschaft halte. Auch sollten Passwörter nie weitergegeben werden.

Opfer sollen sich einer Autoritätsperson anvertrauen

Werden Kinder trotz allem zu Opfern von Cybercrime, sei es wichtig, sich jemandem anzuvertrauen, betont Roger Peter. Er konkretisiert: «Die besten Ansprechpersonen sind Eltern, Lehrer, die Schulleitung oder gleich die Polizei.

Diese Personen wissen, was zu tun, ist und können eingreifen.» Daraus seien dann die richtigen Lehren zu ziehen, um weitere Vorfälle möglichst zu verhindern. «Denn jeder Fall ist einer zu viel», stellt der Jugenddienstleiter klar.

Eltern und Jugendliche erhalten hier nützliche Tipps und Informationen.


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