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Stadtratskandidat Jürg Altwegg will das Verkehrsproblem in Winterthur lösen. (Bild: zvg)

«Ich will kommunikativ anders auftreten als Matthias Gfeller»

Jürg Altwegg will den Stadtratssitz der Grünen verteidigen. Als Panaschierkönig 2014 sieht er sich als Pragmatiker mit Konsensqualitäten. Die Wahl findet am 12. Februar statt.

Stadtratskandidat Jürg Altwegg will das Verkehrsproblem in Winterthur lösen. (Bild: zvg)

Veröffentlicht am: 18.01.2017 – 08.40 Uhr

Fünf Winterthurer Kandidierende kämpfen am 12. Februar um den frei werdenden Stadtratssitz von Matthias Gfeller (Grüne). Dessen Nachfolger wollen Jürg Altwegg (Grüne), Barbara Huizinga-Kauer (EVP), Christa Meier (SP), Daniel Oswald (SVP) und Michael Zeugin (GLP) werden. Der Anwärter der Grünen spricht über seine Erfahrungen als Giesserei-Projektleiter und begründet, warum ihm die Wärmering-Affäre rund um seinen Parteikollegen Matthias Gfeller nicht schadet.

Was ist Ihre persönliche Motivation, für den Winterthurer Stadtrat zu kandidieren?

Jürg Altwegg: Meine Kandidatur ist eine Herzensangelegenheit – Winterthur liegt mir am Herzen. Die Erfahrungen aus meinem Wirken als Projektleiter beim Mehrgenerationenhaus Giesserei in Neuhegi möchte ich auch der Stadt zur Verfügung stellen. Das aktive, intensive Mitgestalten als Stadtrat reizt mich an diesem Amt.

Welche Vorzüge bringen Sie für das Amt mit?

Ich bin ein Konsenspolitiker, der Lösungen findet, mit denen verschiedene Parteien leben können. Wohl deshalb ging ich aus den Gemeinderatswahlen 2014 als Panaschierkönig hervor. Ich bringe also eine politisch breit abgestützte Akzeptanz mit. Eine meiner Qualitäten ist, Lösungen auf den Boden zu bringen. Ich habe also keine abgehobenen Visionen, sondern bin eine geerdete Person mit viel Herzblut und Engagement.

Welche Themen liegen Ihnen als Politiker der Grünen besonders am Herzen?

Bei allen Geschäften, die der Stadtrat behandelt, muss die Frage der Ökologie im Fokus stehen. Es braucht nicht immer 100 Prozent grüne Lösungen, aber die ökologischen Aspekte dürfen nicht vergessen werden. Winterthur hat auf den Einfallsachsen wie Zürcher- oder Frauenfelderstrasse ein Verkehrsproblem. So bleiben Busse oft stecken, deshalb braucht es separate Busspuren. Der Autoverkehr in die Stadt hinein darf nicht noch mehr zunehmen. Mögliche Rezepte sind: Park’n’Ride-Angebote bei den Bahnhöfen ausserhalb Winterthurs zu schaffen oder die Attraktivität der städtischen Parkplätze zu verringern. So könnten Parkmöglichkeiten flexibel, der Nachfrage entsprechend bepreist werden.

Weiter muss Winterthur als Standort für hier Ausgebildete attraktiv sein, damit sie uns erhalten bleiben. Denn sie bringen der Stadt wichtiges Steuersubstrat.

Welche politischen Baustellen würden Sie als Stadtratsmitglied angehen wollen?

Das kommt sehr auf das Departement an. Als Vorsteher der Technischen Betriebe würde ich das Vertrauen der Bevölkerung und vor allem der Mitarbeitenden ins Stadtwerk wieder herstellen. Es muss eine bessere Kommunikationskultur etabliert werden.

Bei den Schulen haben wir einen kleinen Investitionsstau. Hier sind schon länger Sanierungen angedacht, die nun langsam auch umgesetzt werden. Ein Punkt, den ich sicher unterstütze. Häuser müssen unterhalten werden. Je länger man wartet, desto teurer wird es. Ähnlich sieht es bei den Alters- und Pflegeeinrichtungen aus, da gilt es ebenfalls dranzubleiben. Gut aufgegleist sind die Busbevorzugung und der Brüttemer Tunnel für eine schnellere Zugverbindung nach Zürich. Diese Projekte müssen nun vorangetrieben werden.

Was hebt Sie von der Konkurrenz ab?

Je nachdem, wen man nimmt, darf ich im Vergleich auf eine langjährige politische Erfahrung zurückgreifen. Mit dem Hintergrund der Giesserei und als Selbständiger mit eigenem Betrieb bringe ich Führungsqualitäten fürs Stadtratsamt mit, welche die anderen Kandidierenden so nicht haben. Als Grüner bringe ich auch die ökologische Stimme mit. Unsere Partei hat letztlich einen gewissen Anspruch auf diesen Sitz und ich bin der legitime Stadtratssitzverteidiger. Die SVP hätte allenfalls rechnerisch ein gewisses Anrecht, die SP eher weniger. Trotzdem geht es bei der Wahl mehr um die Personen als um die Parteizugehörigkeit.

Was haben Sie für Winterthur bereits geleistet, worauf Sie besonders stolz sind?

Wenn man schaut, wie sich die Wohnsituation in Zukunft entwickeln wird, habe ich mit dem Mehrgenerationenhaus Giesserei einen wertvollen Betrag geleistet. Mit schweizweiten Referaten über dieses Leuchtturm-Projekt trage ich den visionären Geist Winterthurs nach aussen.

Welches Departement würden Sie gerne übernehmen?

Sehr gerne die Technische Betriebe. Als Elektroingenieur wäre dieses Departement für mich das naheliegendste und würde mich auch fachlich interessieren. Allerdings dürften gemäss Anciennitätsprinzip die anderen Stadträte vor mir entscheiden, ob sie wechseln wollen. Gut leben könnte ich mit jedem Departement.

Mit der Causa Gfeller haben die Grünen in der Bevölkerung an Vertrauen verloren. Wie gewinnen Sie dieses wieder zurück?

Als Grüner war Politik noch nie ein Sonntagsspaziergang. Wir sind eine kleinere Partei, die viel Überzeugungsarbeit leisten muss. Mit offensiver Kommunikation kann man aber das Vertrauen der Menschen schnell wieder für sich gewinnen. Stadtwerk ist weiterhin ein zuverlässiger Betrieb mit konkurrenzfähigen Preisen. Mein Ziel ist, kommunikativ anders aufzutreten, als dies Matthias Gfeller getan hat.


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