Der Schrank, die Dinge und wir: Das Gewerbemuseum Winterthur widmet sich mit der Ausstellung «Cupboard Love» den facettenreichen Eigenschaften eines verkannten Möbelstücks aus der Perspektive von Design, zeitgenössischer Kunst, Film und Kulturgeschichte.
Ohne ihn geht es kaum, und doch wollen wir ihn oftmals loswerden. Ob Repräsentationsobjekt oder unliebsame Notwendigkeit, immer ist der Schrank praktisches Behältermöbel in unterschiedlichsten Formen und Funktionen. Er dient als Ort der Aufbewahrung, der Sicherung und der Ordnung, nicht nur von Dingen, sondern auch von Wissen,
Erinnerungen oder Geheimnissen.
Ein Möbel mit symbolischem Gehalt
Die Ausstellung «Cupboard Love», die vom 3. Dezember bis am 22. April im Gewerbemuseum Winterthur stattfindet, rückt das sperrige Möbel ins Rampenlicht und beleuchtet es aus der Perspektive von Design, zeitgenössischer Kunst, Film und Kulturgeschichte. Dabei wird seine Gestaltung und sein metaphorisches Potenzial erforscht und ein Blick in sein Inneres geworfen, das unendlich viele Geschichten zu erzählen weiss. Die Schau betrachtet den Schrank genauer und denkt ihn anders, erkundet seine Erscheinungsformen und Bedeutungen und widmet sich charakterisierenden Materialien, Geräuschen und Gerüchen.
Ausgewählte Möbelstücke zeigen gestalterische Herausforderungen auf, vom Designklassiker über neue Konzepte bis zur Raumskulptur. Sie manifestieren gleichzeitig Wohnwelten und Lebenshaltungen und erzählen damit auch aktuelle Zeitgeschichte rund um Mobilität, Minimalismus, Besitztum oder Sozialstatus. Künstlerische Arbeiten sowie filmische und literarische Geschichten machen Schränke gerne zum Schauplatz narrativer Höhepunkte und spielen mit ihrem symbolischen Gehalt. So wird der klassische Lagerraum von Dingen zum Versteck von Verfolgten, Eindringlingen und heimlichen Liebhabern oder zur Schwelle für den Übergang in andere Welten. War es nicht Lucy, die durch den Schrank nach Narnia gelangte? (red)
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