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«Religion ist das effizienteste Mittel, um die Massen zu kontrollieren», sagt Helmuth Lehner (r.). (Foto: PD), «Solange es Schafe gibt, wird es korrupte Tyrannen geben, die sie lenken», sagt Helmuth Lehner (m.). (Foto: PD)

Böses Liedgut und Blut

Seit über einem Vierteljahrhundert sorgt die «Diabolical Black-Death-Metalband» mit ihrer blasphemischen Musik für Kontroversen. Belphegor feiert am Freitag im Gaswerk Winterthur ihr Jubiläum.

«Religion ist das effizienteste Mittel, um die Massen zu kontrollieren», sagt Helmuth Lehner (r.). (Foto: PD), «Solange es Schafe gibt, wird es korrupte Tyrannen geben, die sie lenken», sagt Helmuth Lehner (m.). (Foto: PD)

Veröffentlicht am: 17.06.2018 – 16.30 Uhr

Am Freitag, 22. Juni, sucht Belphegor Winterthur heim. Nein, nicht der biblische Dämon breitet im Gaswerk seine dunkle Schwingen aus. Es ist die nach ihm benannte «Diablocial Black-Metal-Band», die auf ihrer Welttour nach Australien und Südamerika Winterthur beehrt.

Nach über 25 Jahren Kunstschaffen hat sich Belphegor in der Szene weltweit einen Namen gemacht – mit einer Musik, die Religion mit harschen Texten kritisiert. Ihr neustes Album «Totenritual» bezeichnen sie als «pure Inkarnation des Bösen».

Bespuckt und beschimpft

Frontmann und Gitarrist Helmuth Lehner sagt: «Wir stehen als Wölfe einer Horde von Mainstream-Schafen gegenüber.» Dass ihre Musik oft auf Ablehnung stösst, liegt wohl an ihren Texten und Symbolen. In ihrem Liedergut wird der Gegenspieler Gottes glorifiziert, während das Christentum negativ bewertet wird. Bewusst werden satanistische Zeichen wie etwa Ziegenböcke oder umgekehrte Kruzifixe eingesetzt. So sind Kontroversen vorprogrammiert.

Vor zwei Jahren wurde der Leadsänger und Gitarrist Helmuth Lehner gar bespuckt und beschimpft. Eine «Verschwendung von Sauerstoff» habe ihn provoziert. Ein anderer «Degenerierter» sollte die Reaktion des Musikers aufnehmen, so Lehner.

Der Vorfall wurde auf Youtube hochgeladen. Darauf sind keine Handlanger des Bösen zu erkennen. Bloss eine Band, die von einem Mann provoziert wird, der sagt: «Ihr seid keine Musiker. Ihr seid Satanisten.» Der Schuss geht aber nach hinten los: Lehner antwortet nicht mit Gewalt, sondern zeigt nur den Stinkefinger. Trotzdem wurden viele ihrer Konzerte abgeblasen.

Lehners stoische Reaktion ist wohl darauf zurückzuführen, dass ihn das Leben abgehärtet hat. Fast hätten ihn «20 Jahre suizidaler exzessiver Lebensstil» umgebracht. Er sei alkoholkrank gewesen, habe eine Herz-OP gehabt. Vor sieben Jahren hätte ihn fast der Typhus geholt, als er in Südamerika verseuchtes Wasser trank.

Schafe, Tyrannen und Dämonen

Zu den radikalen Gegnern der Musikrichtung von Belphegor sagt Lehner: «Solange es Schafe gibt, wird es korrupte Tyrannen geben, die sie lenken. Religion ist das effizienteste Mittel, um die Massen zu kontrollieren.» Der Gitarrist sehe keine wirkliche Meinungsfreiheit, bloss Länder, die noch mehr Gehirnwäsche verpassen würden als andere. «Ich brauche niemand, der für mich und mein Leben Entscheidungen fällt.»

Auf die Frage, ob ihe Kunst satanistisch sei, sagt Lehner, ihre Musik sei «abstrakte Kunst». Er geniesse es, wenn Dämonen während seiner Konzerte von ihm Besitz ergreifen würden. «Für uns ist die Schweiz immer speziell, Land und Leute sind faszinierend», so Lehner.

Konzert: Belphegor tritt am Freitag, 22. Juni, um 20.30 Uhr im Gaswerk an der Untere Schöntalstrasse 19 in Winterthur auf.
 


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