Gemeinden und Städten südlich des Flughafens Zürich droht massiv mehr Fluglärm. Denn künftig sollen bei Nebel und Bisenlagen die sogenannten Südstarts geradeaus eingeführt werden. Dies ist dem vom Bundesamt für Zivilluftfahrt vorgestellten angepassten Objektblatt Flughafen des Sachplans Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) zu entnehmen (wir berichteten).
(Quelle: Twitter)
Das Fluglärmforum Süd, das die Interessen der im Süden des Flughafens gelegenen Gemeinden vertritt, reagierte entsprechend entsetzt. Diese Absicht sei gegen die Interessen der Bevölkerung im Süden des Flughafens gerichtet, schreibt das Fluglärmforum in seiner Stellungsnahme. «Damit entsteht ein weiterer Konflikt in der Flughafenpolitik, welcher tragfähige Lösungen für Jahre blockieren wird.»
Juristische Schritte?
Vor allem befürchtet das Fluglärmforum, dass die Südstarts dann plötzlich nicht nur bei Nebel und Bise zum Thema werden. «Wenn wir die Entwicklung der Südanflug-Route in den letzten Jahren zum Vergleich nehmen, würden die Ausnahmen auch bei den Südabflügen geradeaus schnell zur Normalität werden. Skyguide handelt autonom und scheint politisch nicht kontrollierbar. Entsprechend hoch bleibt unser Misstrauen», kommentiert Lothar Ziörjen, der Präsident des Fluglärmforum Süd und Dübendorfer Stadtpräsident die heutige Situation.
Sollte effektiv ein zusätzlicher Bedarf an Startmöglichkeiten bei Bise oder Nebellagen ausgewiesen sein, müssten zuerst verschiedene, ebenfalls kreuzungsfreie Lösungen wie der gekröpfte Nordanflug oder der Westanflug ausgearbeitet werden, hält das Fluglärmforum fest. Und es behält sich vor, entsprechende politische und juristische Schritte zu ergreifen, sollte dies möglich sein. (mre)
Dem Fluglärmforum Süd gehören unter anderem die Städte Dübendorf und Uster sowie die Gemeinden Fällanden, Egg, Greifensee, Maur, Volketswil und Wangen-Brüttisellen an.
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