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Er selber schätzt einfaches und schlichtes Design: Rudolf R. Feurer ist Gründer und Inhaber von Feurer Design Möbel in Uster. (Foto: PD)

«Viele gute Stücke geben noch keine gute Einrichtung»

1990 gründete Rudolf Reinhard Feurer die Firma «Feurer Design Möbel». Neben dem Verkauf von Möbeln und Leuchten übernehmen er und sein Team auch die gesamte Farb-, Licht- und Einrichtungsplanung.

Er selber schätzt einfaches und schlichtes Design: Rudolf R. Feurer ist Gründer und Inhaber von Feurer Design Möbel in Uster. (Foto: PD)

Veröffentlicht am: 18.03.2018 – 11.10 Uhr

Was machen Sie als erstes, wenn Sie am Morgen mit der Arbeit beginnen?
Rudolf Reinhard Feurer: Die Espressomaschine starten.
Wie kam es zur Gründung von «Feurer Design Möbel»?
An der internationalen Möbelmesse 1990 in Köln faszinierte mich die neue Kollektion «Möbel für die Frau». Diese war so hip, dass ich beim Start-up unbedingt mit dabei sein wollte. Meine Idee: die Möbel für den Fachhandel zu importieren. Weil ich mich zusammen mit einem Partner mit 20 Jahren selbstständig gemacht hatte, verkaufte ich ihm zuerst meine Anteile an der Firma und gründete sogleich «Feurer Design Möbel». Ein Ladenlokal fand sich in Uster an der Bahnhofstrasse. Zehn Jahre später erfolgte der Umzug ins Trümpler-Areal. Hier präsentieren, beraten und verkaufen mein Team und ich seit 18 Jahren auf 950 Quadratmetern zeitgenössische Möbel und Leuchten.
Wer sind Ihre Kunden?
Architekten, öffentliche und private Bauherren sowie designaffine Kunden, die ihr Heim neu einrichten oder umgestalten.

Name: Rudolf Reinhard Feurer
Geburtsjahr: 1955
Beruf: Gründer und Inhaber von Feurer Design Möbel, Uster
Erlernter Beruf: Vermessungszeichner, Marketingplaner
Hobbys: Kultur, Theater, Natur, Wandern.
Zivilstand: verheiratet
Wohnort: Dübendorf

Wie gehen Sie bei Ihrer Beratung vor?
Viele Kunden informieren sich im Internet oder bei Freunden. Sie wollen oft nur noch Material oder Farbvarianten sehen und Preise vergleichen. Ich schätze es sehr, wenn Menschen wissen, was sie wollen, und zielgerichtet sind. Das erleichtert unsere Arbeit. Spannender ist es, ganze Räume oder Wohnungen zu konzipieren. Dabei wird gemeinsam mit dem Kunden ein Konzept entwickelt. Wenn dann das Budget nicht die Hauptrolle spielt, ist das unser idealer Kunde.
Haben Sie persönlich Kontakt zu den Designern der Möbel, Leuchten, Textilien und anderen Einrichtungsgegenstände, die Sie verkaufen?
In der Schweiz gibt es eine innovative Designszene, die in die ganze Welt exportiert. Nach 28 Jahren im Business kenne ich die Branche und es sind daraus viele Freundschaften entstanden.
Wie reagieren Sie auf Trends?
Trends werden zunehmend wichtiger, die Zeit ist schnelllebiger geworden. Dennoch wird Langlebigkeit gesucht, nicht nur was das Material und die Qualität angeht, sondern auch, was gestalterisch Bestand hat – wie etwa der «Landi-Stuhl», dessen Entwürfe 1938 entstanden sind. Als die Vitra AG die Produktion dieses Stuhls wieder aufnahm, glaubte das Publikum an der Möbelmesse in Mailand 2016, es handle sich dabei um ein neues Produkt. Solche Klassiker sind ein Stück Geschichte und Kulturgut.
Was ist Ihr persönlicher Geschmack?
Am liebsten mag ich es einfach und schlicht, mit ehrlichen Materialien, die schön altern. Die Möbel und Leuchten müssen immer im Kontext zur Architektur, zur restlichen Einrichtung und zu den Bewohnern stehen. Viele gute Stücke geben noch keine gute Einrichtung.
Von wem haben Sie in Ihrem Leben am meisten gelernt?
Wenn man offen, interessiert und begeisterungsfähig ist, sich austauscht, dazu Augen und Ohren öffnet, lernt man eine ganze Menge.
Was ist die grösste Herausforderung in Ihrem beruflichen Umfeld?
Aktuell ist das Onlinegeschäft ein grosses Thema. Darauf haben wir mit einem eigenen Shop reagiert.
Auf welche Eigenschaften legen Sie bei Ihren Mitmenschen Wert?
Ich mag verlässliche, loyale Menschen, die tolerant sind und mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen.
Welches Buch hat Sie zuletzt beeindruckt?
«Traum Alp». Daniela Schwegler und Vanessa Püntener porträtieren darin das Leben von zwölf Älplerinnen im Alter von 20 bis 75. Solche Geschichten helfen mir, meine Bodenhaftung zu stärken.
Welche bekannte Persönlichkeit würden Sie gern treffen?
Den Dalai Lama, weil er für mich über den Dingen zu stehen scheint.
Was ist Ihr Lieblingsort im Oberland?
Der Greifensee. Ich liebe seine unterschiedlichen Stimmungen.
Was ist Ihre grösste Stärke?
Neues anzupacken.
Was ist Ihre Achillesferse?
Sobald etwas zur Routine wird und die Spannung nachlässt, schwindet meine Motivation. Dann ist es Zeit, die Arbeit an andere weiterzugeben.

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