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Die Hauptsammelstelle an der Dammstrasse in Uster. Diese soll... (Foto: David Kündig), ...2024 von der neuen Sammelstelle in der Loren abgelöst werden. (Foto: Seraina Boner)

Neue Sammelstelle, alte Terminplanung

Die neue Hauptsammelstelle in der Loren wird nicht bereits 2022 eröffnet. Ein entsprechender Antrag fand im Ustermer Gemeinderat keine Mehrheit. Bei der Debatte zeigten ein paar Parlamentarier auch noch «Nachwehen» mit dem bereits beschlossenen Entscheid des Neubaus.

Die Hauptsammelstelle an der Dammstrasse in Uster. Diese soll... (Foto: David Kündig), ...2024 von der neuen Sammelstelle in der Loren abgelöst werden. (Foto: Seraina Boner)

Veröffentlicht am: 20.03.2018 – 17.35 Uhr

Die Hauptsammelstelle an der Dammstrasse hat ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Deshalb soll die neue Sammelstelle in der Loren 2024 eröffnet werden. Mit einer Leistungsmotion wollte  Hauptunterzeichner Ivo Koller (BDP) die Eröffnung auf 2022 realisiert haben. Kollers Vorstoss war am Montagabend in der Ustermer Gemeindeversammlung jedoch chancenlos: mit 26 Nein-Stimmen zu 9 Ja-Stimmen wurde diese deutlich abgelehnt. Zustimmung erhielt der Antrag nebst der eigenen Fraktion nur von den Grünen.

Der Fünf-Punkte-Einwand

Gleich eine Fünf-Punkte-Aufzählung führte FDP-Gemeinderat Matthias Bickel in seiner Rede an, die belegen soll, dass es sich bei dem Vorstoss um eine rein «wahlkampftaktische Zwängerei» handle. Unter anderem müsse erst die interne Planung der Stadt Uster und diejenige des Kantons bezüglich der Umfahrung «Uster West» abgewartet werden. Bickel sagte: «Warten wir nämlich noch anstehende Entscheidungen ab, kann sich das für den endgültigen Standort der Hauptsammelstelle als sehr günstig erweisen. Es macht keinen Sinn, hier vorzupreschen.» 
Zudem machte Bickel geltend, dass vieles über gut ausgebaute Aussensammelstellen entsorgt werden könne und so die jetzige Sammelstelle an der Dammstrasse entlastet werde.

Beim Kunststoff «bissen» die Grünen an

Vieles – aber nicht alles. Koller sagte: «Die Mitte-Fraktion wünscht sich seit langem, dass in der jetzigen Hauptsammelstelle eine Kunststoffsammelstelle eingeführt werden kann.» Das sei aufgrund der räumlichen Verhältnisse derzeit nicht möglich. Mit diesem Anliegen holte die Fraktion rund um Koller die Grünen ins Boot.

Deren Fraktionspräsident, Patricio Frei, sagte:  «Die Grünen unterstützen aus einem Grund die Leistungsmotion, der seltsamerweise in dieser nicht einmal erwähnt wird: Die Kunststoffsammlung.» Wenn also die Verlegung der Hauptsammelstelle vorgezogen werde, müsse hoffentlich weniger lang gewartet werden, bis die Kunststoffsammlung in Uster eingeführt werde. Die grüne Partei konnte sich sonst wenig mit dem Anliegen der Mitte-Fraktion anfreunden. Auch für den bereits beschlossenen Bau der Sammelstelle in der Loren, fand sie wenig Gefallen. «Die geplante Verlegung in die Loren ist aus Sicht der Grünen wenig attraktiv», sagte Frei. Denn die periphere Lage sei aus Sicht der Verkehrsteilnehmer nur mit Zusatzfahrten erreichbar und erst recht mühsam für alle, die mit dem Auto unterwegs seien. 

Formelle Fehler

Ganz anders kam an diesem Abend die Argumentation des Stadtrates daher. Dieser bewegte sich in seiner Stellungsnahme nicht auf einer sachbezogenen Ebene, sondern beanstandete formelle Mängel der Leistungsmotion. Darin heisst es unter anderem: «Die Leistungsmotion verlangt kein alternatives Leistungsziel, sondern lediglich eine zeitliche Anpassung der ohnehin schon geplanten Investition.» Die Investitionsrechnung sei aber Teil des Leistungsauftrages und müsse folglich auch im Rahmen der parlamentarischen Budgetdebatte korrigiert werden. 

Koller sagt zur Stellungsnahme des Stadtrates: «Die Mitte-Fraktion möchte dem Stadtrat mit auf den Weg geben, dass er sich bei politischen Vorstössen vermehrt mit politischen Argumentation auseinandersetzen und sich nicht hinter formaljuristischen Ausflüchten verstecken soll.» Und er würde sich freuen, wenn sich der Stadtrat dazu noch inhaltlich äussern würde. 

Die «verlorenen» inhaltlichen Argumente

Stadträtin Esther Rickenbacher (SP), Abteilungsvorsteherin Gesundheit der Stadt Uster, gab Koller Recht und entschuldigte sich in diesem Punkt: «Wir haben nur formaljuristisch argumentiert. In unserer Abteilung wurde ein Fehler gemacht, eigentlich hatten wir die inhaltliche Argumentation vorbereitet.» Es seien aber keine Ausflüchte, wie Koller behauptete.
Mit Paul Stopper (BPU) sah Koller sich mit einem weiteren Gegner seines Vorstosses konfrontiert. Stopper ist aber grundsätzlich gegen die neue Sammelstelle: «Ich habe Mühe mit der Verlegung der Hauptsammelstelle in die Loren.» Während der Planungsphase habe er die Kommission nach alternativen Standorten gefragt. Dabei habe er keine Antwort bekommen: «Es hiess immer nur Loren, Loren, Loren», so Stopper. Er selbst habe als Alternative eine Liegenschaft an der Winterthurerstrasse direkt bei der Bahnlinie ausgemacht, damit sei auch ein Bahntransport der Werkstoffe möglich. 

Lob für die Mitarbeiter

Hans Denzler (SVP) entgegnet auf diesen Vorschlag: «Das ist gut gemeint. Aber Stopper hat keine Ahnung von moderner Logistik. Eine Bahngesellschaft werde einen solchen Auftrag mit einer derart kurzen Strecke, nur von Uster bis Hinwil, nie annehmen.» 
In einem Punkt herrschte hingegen weitgehende Einigkeit: Für die Mitarbeiter an der Hauptsammelstelle Dammstrasse war man voll des Lobes. So sagte etwa Motionär Koller: «Ich möchte kein Ranking betreffend freundlichste Verwaltungsangestellte einführen, aber die Arbeiter an der Hauptsammelstelle würden wohl einen Spitzenplatz belegen: Sie sind stets freundlich und überaus hilfsbereit.»
 


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