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Daniel Frauchiger (r.), Schöpfer des Oktoberfestes Züri-Oberland, mit der «Wiesn-Königin» 2013, Ester Mare-Holler. Archivbild: Andreas Wittausch.

Mehr Besucher auf der «Wiesn» Züri-Oberland 2017

Am Samstag, 14. Oktober, endet das Oktoberfest Züri-Oberland 2017. Daniel Frauchiger erzählt im Interview, mit welchen Schwierigkeiten der Organisator konfrontiert war und wie heuer das Bier schneller auf den Tisch kommt.

Daniel Frauchiger (r.), Schöpfer des Oktoberfestes Züri-Oberland, mit der «Wiesn-Königin» 2013, Ester Mare-Holler. Archivbild: Andreas Wittausch.

Veröffentlicht am: 12.10.2017 – 12.36 Uhr

Das Oktoberfest Züri-Oberland 2017 in der Landihalle Uster startete am 28. September und klingt am Samstag, 14. Oktober, aus. Beim Gespräch mit Daniel Frauchiger zeigt sich, welchen Problemen der Projektleiter ausgesetzt war. Dieses Jahr konnte er bewirken, dass das Bier schneller serviert wird.

Können Sie nach drei Wochen Oktoberfest Bier noch anschauen?

Während der Veranstaltung stosse ich an, wenn ich gebeten werde. Ich halte mich aber mit dem Trinken sehr zurück und konsumiere generell alkoholfreies Bier. Nie genehmige ich mir mehr, als dass ich nicht Auto fahren dürfte. Bei einem Alkoholtest wäre ich stets unter 0,5 Promille. Ich darf ja bei meinem Job gar nicht viel trinken – genau wie beispielsweise ein Chauffeur.

Wie ist Ihre Stimmung nach drei Wochen?

Ich bin jeden Tag beim Oktoberfest dabei. An den Tagen dazwischen kann ich regenerieren und mich auf die Aufgaben vorbereiten. Ich habe Freude, wenn die Leute Freude haben. Zudem sind die Lasten auf den Schultern aller verteilt.

Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Die Besucher mögen das Fest: Es herrscht rundum gute Stimmung. Drei Generationen feiern zusammen – das gibt es in dieser Art sonst nirgends. Die stets steigende Nachfrage und das Feedback der Besucher zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Servicegeschwindigkeit konnten wir enorm verbessern, das war das wichtigste Ziel.

Wie viele Besucher kamen auf die «Wiesn»?

Das Fest ist grösser geworden. Pro Abend an den Wochenenden kamen rund 1’900 Personen, am Anstichtag, Donnerstag, 1’200. Bei der ersten Veranstaltung, die nur ein Wochenende dauerte, kamen insgesamt 2’000 Personen. Danach dauerte der Event zwei Wochenenden, jetzt sind es drei.

Gibt es einen Unterschied zu früheren Veranstaltungen?

Wir haben die Bühne wieder stirnseitig gestellt und den Aussenbereich räumlich und mit Attraktionen erweitert. Das Konsumverhalten der Besucher über die Jahre hinweg zeigt sich sehr ähnlich. Unser Bekanntheitsgrad ist aber stetig gestiegen.

Wie konnten Sie die Servicegeschwindigkeit verbessern?

Dieses Jahr haben wir erstmals ein elektronisches Bestellsystem eingeführt. Das heisst, dass die Kellnerinnen und Kellner die Bestellungen elektronisch weiterleiten. Die Gehwege haben wir auch perfektioniert, obwohl diese bereits möglichst kurz waren. Beim Ausschank haben wir mehr Zapfstellen organisiert. Wir haben das Personal in grössere Gruppen eingeteilt, auch beim Ausschank, um die Herausforderungen besser anzugehen.

Wie lange dauert es nach der Bestellung, bis ein Bier gebracht wird?

Das kann man nicht allgemein sagen. Manchmal dauert es nur eine Minute. Zu den Stosszeiten kann es auch deutlich länger dauern.

Wird den Serviceleuten noch mehr abverlangt?

Der Stress ist nicht grösser geworden. Aber zu gewissen Stosszeiten ist Stress unumgänglich. Er gehört zum Job dazu.

Hat sich bei den Besuchern etwas verändert?

Es kommen sicher viel mehr junge Leute als am Anfang. Aber wie bereits erwähnt, es sind drei Generationen, die miteinander feiern, das freut uns.

Gab es mal Probleme wegen des Alkoholkonsums?

Die Sicherheit der Besucher steht bei uns sehr hoch im Kurs. Probleme am Fest wegen des Alkoholkonsums gab es nie. Die Leute sind sich ja ihrer Eigenverantwortung bewusst. Für einen etwaigen Ernstfall haben wir aber eine hervorragende Sanität.

Wird der Trend Oktoberfest in Zukunft wieder abflachen?

Ich kann und will nur für das Oktoberfest Züri-Oberland sprechen. Niemand hat an meine Idee geglaubt, die Veranstaltung hat sich jedoch als Tradition etabliert, wie steigende Besucherzahlen und die grosse Stammkundschaft belegen. Anteil daran hat auch, dass das Erlebnis für den Gast im Mittelpunkt steht: «Aes isch lustig und d’Lüt sind guet druf.» Das Oktoberfest Züri-Oberland gehört sicherlich zu den schönsten in der Schweiz und wird sich halten, da bin ich überzeugt. Von Anfang an war mir auch der gute Kontakt zur Stadt sehr wichtig.

War das Oktoberfest auch mal enttäuschend?

Aller Anfang ist schwer. Wir hatten während der ersten Veranstaltungen auch Rückschläge und Probleme. Die Besucherzahlen waren nicht so hoch. Es war Knochenarbeit pur. Ich hatte kein Ok, stemmte alles alleine, musste an alles denken. Das Konzept stimmte aber von Anfang an. Nur der Glaube an ein gutes Gelingen und meine Hartnäckigkeit haben zum Erfolg geführt. Heute ist alles breiter aufgestellt, was gut und richtig ist.

Letztes Jahr sickerte durch, dass es mit Mitarbeitern zu Meinungsverschiedenheiten kam?

Enttäuschend waren vor allem das Verhalten und die Intrigen von Personen rund um das Oktoberfest Züri-Oberland, die ich ins Boot geholt hatte. Insbesondere im letzten Jahr, als ich aufgrund meines Unfalles für vier Monate ausser Gefecht gesetzt war. Da war auch Futterneid von einigen Seiten spürbar. Ich war halbtot und es war ein Wunder, dass der Event überhaupt stattfand. Damals sind Dinge abgelaufen, die nicht vorkommen sollten und zusätzlich wehgetan haben. Der Zürcher Oberländer/Anzeiger von Uster gehörte mit seinem damaligen Revolverjournalismus leider auch dazu. Näher will ich darauf aber nicht eingehen. Dem Fest hat das alles schlussendlich nicht geschadet. Die Antwort haben wir in der Halle gegeben. Ein Prosit der Gemütlichkeit! Alles andere ist Beilage.

 


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