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Zog die Zuhörer in ihren Bann: Märchenerzählerin Antonia Mendelin. (Bild: Seraina Boner), Gut besucht: Rund 450 Zuschauer verfolgten am Galaabend im Stadthofsaal die Wahl der besten Märchen – und konnten diese per SMS-Voting gleich selber aktiv beeinflussen. (Bild: Seraina Boner), Gespanntes Warten vor der Abstimmung: Die «Schreibstar»-Finalisten lauschen den Ausführungen der Jury zu ihren Wettbewerbsbeiträgen. (Bild: Seraina Boner), Führten souverän durch den Abend: Erzählerin Mendelin mit Moderator Giacinto In-Albon. (Bild: Seraina Boner)

Märchenhafter Galaabend und gleich drei «Schreibstars 2015»

Märchenhafte Stunden im Ustermer Stadthofsaal: Am Donnerstagabend stimmten rund 450 Besucher in einem SMS-Voting über den «Schreibstar 2015» ab. Gertrud und Ernst Rathgeb-Flückiger gewannen mit dem Märchen vom «Wetziker Moor-Zwerg», die elfjährige Wolfhauserin Charline Maire mit «Den drei Wünschen».

Zog die Zuhörer in ihren Bann: Märchenerzählerin Antonia Mendelin. (Bild: Seraina Boner), Gut besucht: Rund 450 Zuschauer verfolgten am Galaabend im Stadthofsaal die Wahl der besten Märchen – und konnten diese per SMS-Voting gleich selber aktiv beeinflussen. (Bild: Seraina Boner), Gespanntes Warten vor der Abstimmung: Die «Schreibstar»-Finalisten lauschen den Ausführungen der Jury zu ihren Wettbewerbsbeiträgen. (Bild: Seraina Boner), Führten souverän durch den Abend: Erzählerin Mendelin mit Moderator Giacinto In-Albon. (Bild: Seraina Boner)

Veröffentlicht am: 17.12.2015 – 21.00 Uhr

Der von den Zürcher Oberland Medien initiierte Schreibwettbewerb fand zum zweiten Mal statt. Nachdem im Vorjahr zum Thema «Liebe» Wettbewerbsbeiträge gefragt waren, wurden für die Auflage 2015 Märchen gesucht. Erstmals wurde der Wettbewerb in zwei Kategorien ausgetragen: Prämiert wurden Beiträge von «Riesen» (Erwachsene) und von «Zwergen» (Jugendliche).

Nicht weniger als 270 Beiträge gingen bis zum Eingabeschluss von Ende September ein, mehr als die Hälfte davon in den letzten zwei Tagen, wie Moderator Giacinto In-Albon gestern darlegte. Diese Textmasse galt es in einem ersten Schritt von einer vierköpfigen Jury zu lesen und sechs Geschichten der «Riesen» sowie deren zwei der «Zwerge» dem Publikum für den Finaldurchgang zu empfehlen.

Spannend, tiefsinnig, humorvoll 160 der 270 eingeladenen Autoren erschienen zum Galaabend vom Donnerstag im Ustermer Stadthofsaal zur «Märchenstunde». Antonia Mendelin aus Rafz, ausgebildete Märchenerzählerin, nahm im breiten Sessel auf der Bühne Platz, schaltete die Lesebeleuchtung ein und las die insgesamt acht Geschichten vor. Die Märchen der 15-jährigen Samira Thomen und der 11-jährigen Charline Maire aus Wolfhausen kamen beim Publikum besonders gut an.

In ihrem Werk «Die drei Wünsche» beschreibt Charline einen Jungen namens Tom, der vergeblich versucht, einer Singdrossel Mehl auf den Schwanz zu streuen, um sich so selber Wünsche erfüllen zu können (zur Geschichte «Die drei Wünsche»). Der Jury, die sich aus Gerda Esslinger, Sandra Tuena, Laurentia Nussbaum und Christian Brütsch zusammensetzte, gefiel vor allem der Ansatz, aufzuzeigen, dass Wünsche von Kindern bisweilen überborden könnten und das nahe Glück schnell einmal übersehen werden könnte.

Als «spannend sowie humorvoll und tiefsinnig gleichermassen» bezeichnete die Jury das Märchen «Der Glückssucher» von Samira Thomen. In dieser Geschichte wird einem Obdachlosen vom Tod die Gelegenheit gegeben, weiter nach dem persönlichen Glück zu suchen. Irgendwann seine Erkenntnis: «Ich hatte das Glück, weiterleben zu dürfen, während meine Familie starb. Es war dumm, die Zeit mit Jammern zu verbringen.»

Per SMS-Voting

In einem 90 Sekunden dauernden Voting-Verfahren entfielen auf Charline Maire 62 Prozent der Stimmen, während das Märchen von Samira Thomen für 38 Prozent der Stimmenden der Favorit auf Platz 1 war.

In der Kategorie der Erwachsenen hatte jedes der sechs Märchen, die im Finaldurchgang vorgelesen wurden, seine ganz spezielle Note. 36 Prozent der Stimmen beim SMS-Voting gingen an das buchstäblich aus dem Leben gegriffene Märchen «Der Wetziker Moor-Zwerg» (zur Geschichte «Der Wetziker Moor-Zwerg»). Der mit 1500 Franken dotierte Preis ging an das schreibende Ehepaar Gertrud und Ernst Rathgeb-Flückiger, welches Beobachtungen des Alltags mit viel Witz, aber auch mit einer ernsten Botschaft in die Geschichte einfliessen liess.

Ebenfalls im Ranking: «Der fliegende Punkt» von Esther Tscherrig (2. Rang, 33% Stimmen; 800 Franken Preisgeld), «Die Kaffeemaschine» von Elisabeth Klinger (3., 10%), «Der Kastanienbaum» von Linda Wilhelm (4., 9%), «Die blaue Feder» von Isabelle Brügger (5., 7%) und «Die goldene Nase» von Andi Zollinger (6., 4%).

Krimiautoren gesucht

Daniel Sigel, CEO der ZO Medien, freute sich über die zahlreichen Zusendungen. Eines der eingereichten Märchen sei aus grosser Reisedistanz, nämlich aus San Francisco, eingesandt worden, der Autor einer anderen Geschichte wohne hingegen nur wenige hundert Meter vom Stadthofsaal entfernt.

Bereits sei der nächste «Schreibstar» geplant, liess Moderator Giacinto In-Albon das Publikum wissen. Im kommenden Jahr ist die Reihe dann nämlich an den Krimiautoren. Vielleicht sind dann nicht nur 56 von 270 Autoren Männer, wie dies beim Märchenwettbewerb der Fall war.


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