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Ivo Koller wird per Ende August Kantonsrat. Konkrete Ziele hat er nicht. (Bild: zvg)

«Ich hätte auch ohne das Kantonsratsmandat genug zu tun»

Der Ustermer BDP-Gemeinderat Ivo Koller gilt im Parlament als sehr umtriebig und gehört zu den Speerspitzen der parlamentarischen Opposition. Er wird Ende August seinen Dübendorfer Parteikollegen Bruno Fenner im Kantonsrat ersetzen.

Ivo Koller wird per Ende August Kantonsrat. Konkrete Ziele hat er nicht. (Bild: zvg)

Veröffentlicht am: 26.06.2017 – 10.00 Uhr

Ivo Koller, haben Sie neben ihrem Beruf als Polizist, der Familie und ihrer Arbeit im Gemeinderat auch noch Zeit für ein Kantonsratsmandat?

Ivo Koller: Ganz ehrlich? Nein, die habe ich nicht. 

Und trotzdem haben Sie Ja gesagt. Warum das?

Ich bin zu diesem Mandat gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde. Wie Sie schon gesagt haben: Genug zu tun, hätte ich auch ohne Kantonsratsmandat. Die neue Aufgabe hat mich aber einfach zu sehr gereizt. 

Hätten Sie es bereut, wenn Sie nein gesagt hätten?

Wirklich beantworten kann ich die Frage erst, wenn ich eine Weile Kantonsrat bin. Aber ja, ich hatte das Gefühl, diese Chance unbedingt packen zu müssen.

Aber nur mit kluger Zeitplanung werden Sie den Aufwand kaum stemmen können.

Ja, das ist mir völlig klar. Deshalb werde ich mein Arbeitspensum bei der Polizei ab September auf 80 Prozent reduzieren. Dann sollte ich genügend Zeit für den Kantonsrat haben, und was noch wichtiger ist: für meine Familie.

Bisher waren Sie nur in der Stadt Uster politisch aktiv, jetzt vertreten Sie die Interessen einer ganzen Region.

Den Bezirk zu vertreten wird sicher etwas anders sein; aber ich denke, ich habe einen guten Draht zur Bevölkerung. Ich gebe den Leuten eine Stimme, die so wie ich, je nach Thema links, liberal oder konservativ denken.

Haben Sie konkrete Anliegen oder Projekte, die Sie vorantreiben wollen?

Diese Frage habe ich für mich ehrlich gesagt auch noch nicht beantwortet. Aber es ist klar: Verkehrsfragen bewegen das Oberland. Ich befürworte die Oberlandautobahn, einen Doppelspurausbau im Aathal, eine verbesserte Fahrradinfrastruktur und auf Uster bezogen die Umfahrung Uster West

Das sind leise Töne. Sonst sind Sie eher als Mann der klaren Worte bekannt.

Der Kantonsrat wird eine Schuhnummer grösser sein, als das, was ich in Uster kenne. Deshalb gilt es zuerst herauszufinden, wie es im Kantonsrat läuft. Ich werde klare Worte wählen, wenn es zum Thema passt und ich es für angebracht halte.

Sie gehen die Sache ruhig an. Hat Sie ihr Vorgänger Bruno Fenner vorbereitet?

Er teilte mir mit, dass ich in der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt sitzen werde und welche Themen dort aktuell sind. Ansonsten werde ich meine Erfahrungen selber machen und bei Bedarf die BDP-Fraktion um Rat fragen.

Im Ustermer Gemeinderat sind Sie einer von 36, im Kantonsrat einer von 180. Können Sie damit umgehen?

Klar, das ist überhaupt kein Problem. In erster Linie gilt es den Job in der kleinen BDP-Fraktion bestmöglich zu erledigen. Das bedeutet viel Dossierstudium, aber auch zu versuchen, der Mitte in all dem populistischen Getöse eine kräftige Stimme zu geben.

Ihre Partei hat nicht in allen Kommissionen Einsitz. 

Genau, da haben es neue Kantonsräte von den grossen Parteien sicherlich leichter, sich einen Überblick über die Themen und Positionen zu verschaffen.

Sie sind ja nicht der einzige Ustermer Kantonsrat.

Richtig, ich tausche mich heute schon regelmässig mit Ustermer Kantonsräten anderer Parteien aus. Es wird in gewissen Themen auch darum gehen, überparteilich für den Bezirk Uster das Beste zu erreichen.


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