Vielleicht sollten jene, die die Stadt Zürich in den letzten Jahren vergeblich mit einem neuen Fussballstadion zu beglücken versuchten, einmal bei Esther Rickenbacher Rat suchen. Denn die scheidende Ustermer Stadträtin (SP) weiss, wie man Volk und Parlament von einem teuren Megaprojekt überzeugt: «Wie souverän sie das neue Hallenbad von A bis Z durchgebracht hat, rechne ich ihr hoch an», sagt der Ustermer Gemeinderat Ivo Koller (BDP), der mit Rickenbacher in den letzten Jahren bei einigen Sachgeschäften über Kreuz lag.
Das totalsanierte und erweiterte Hallenbad, mit Kosten von rund 38 Millionen Franken das teuerste Bauprojekt in der Geschichte der Stadt Uster, ist so etwas wie Esther Rickenbachers Meisterstück in ihren 16 Jahren als Stadträtin. Als Gesundheitsvorsteherin stand sie dem Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung Patin. Die Ustermer Stimmbürger hatten sich im März 2014 dezidiert hinter das Geschäft gestellt, knapp 75 Prozent sagten an der Urne Ja. «Nicht jeder Stadtrat hätte ein solches Projekt derart geräuschlos abgewickelt», sagt Matthias Stammbach, der Präsident der Ustermer SP. Rickenbacher attestiert er politisches Geschick, die Fähigkeit zu antizipieren und Voraussicht. «Sie beherrschte das Polit-Business aus dem Effeff», sagt er.
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