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Wahrzeichen der «Silberweide» zerstört

Das Gewitter vom Samstagabend hat in der Region buchstäblich einiges auf den Kopf gestellt: Das Reeds-Festival in Pfäffikon musste evakuiert, das Open-Air-Kino in Rapperswil abgebrochen werden. In Mönchaltorf fällte der Sturm die alte Silberweide. Ausserdem riss der Wind Bäume um, Blitzeinschläge liessen Alarmanlagen heulen. Eine erste Bilanz.

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Veröffentlicht am: 23.07.2017 – 10.55 Uhr

Am Samstagabend zog ein starkes Gewitter über die Region. Am heftigsten tobte es ab 22.50 Uhr bis etwa Mitternacht. Schutz & Rettung Zürich verzeichnete bis 1 Uhr nachts rund 95 Meldungen im gesamten Kanton Zürich.

A52 gesperrt, Grossaufgebot in Egg

Die Gemeinde Egg war besonders stark vom Unwetter betroffen. Schutz & Rettung Zürich bestätigt auf Anfrage, dass es in der Gemeinde zu den mit Abstand am meisten Einsätzen gekommen sei.

Wie die Egger Feuerwehr mitteilt, waren innerhalb von nur einer Stunde rund 30 Meldungen eingegangen. Zur Bewältigung der schliesslich 42 Ereignisse habe Grossalarm ausgelöst werden müssen.

Die Feuerwehr wurde dabei unterstützt von 16 Angehörigen des Zivilschutzes Egg-Mönchaltorf-Oetwil. Insgesamt waren 16 Wasserwehreinsätze sowie 20 Einsätze wegen umgestürzten Bäumen zu bewältigen, bei zweien davon waren die Bäume auf Dächer gestürzt. In zwei Fällen waren ausserdem Dächer von Häusern abgedeckt worden, so dass es ins Gebäudeinnere regnete.

Und schliesslich waren auf der Forchautostrasse A52 diverse Bäume und Äste auf die Fahrbahn gefallen, so dass die Strasse nach Mitternacht bis 5.30 Uhr am Sonntagmorgen für Aufräumarbeiten gesperrt werden musste. Die Feuerwehr Egg war hierbei für die Umleitung des Verkehrs über die Hauptstrasse zuständig.

Zwei der umgestürzten Bäume fielen auf fahrende Autos. In beiden Fällen hatten die Fahrer Glück und konnten unverletzt aus dem Auto entkommen.

Einer der Vorfälle passierte auf der Pfannenstielstrasse in Egg – der Baum war hier mitten auf die Frontscheibe des Autos gekracht. (Bild: Newspictures)

 

Schwere Schäden in der «Silberweide»

Ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde die Naturstation Silberweide in Mönchaltorf. Hier hat das Unwetter das Wahrzeichen der Station, die alte Silberweide, zerstört. Mit dem Baum wurde auch das Storchennest vernichtet. Ein Jungstorch konnte nur noch tot aus den abgebrochenen Ästen geborgen werden, wie es in einer Mitteilung heisst. Besonders traurig: Einer der überlebenden Störche suchte offenbar nach dem Unwetter nach seinem Horst – vergeblich. (Bild: zvg)

 

Von den Schäden betroffen sind insbesondere der Eingangsbereich der Station sowie der Erlebnispfad. Letzterer bleibt geschlossen, bis die Schäden beseitigt sind. Besucher sind aber in der Zwischenzeit willkommen im Bistro und Picknickbereich. Wann der Betrieb wieder regulär aufgenommen wird, wird online und via Facebook kommuniziert.

Wie Leiterin Nathalie Séchaud sagt, werde sich erst noch weisen müssen, welche weiteren Schäden das Gewitter angerichtet habe. «Zum Glück waren zu dieser Zeit keine Gäste mehr in der ‹Silberweide›.»

«Reeds» evakuiert, Open-Air-Kino abgebrochen

Besonders getroffen hat das Unwetter auch die Betreiber und Besucher des Reeds-Festivals in Pfäffikon. Wegen der heftigen Böen am Seequai wurden Abschrankungen umgerissen und Verkaufsstände weggeblasen. Aus Sicherheitsgründen wurde das Gelände schliesslich evakuiert (mehr dazu).

In Rapperswil musste eine Open-Air-Kino-Vorstellung auf dem Hauptplatz abgebrochen werden. Nach Angaben der «Südostschweiz» knickte am späten Abend eine Sturmböe die aufblasbare Leinwand um. Auf Fotos war zu sehen, wie die Leinwand zusammengefallen war.

Joachim Schug, Chefmeteorologe bei Meteocentrale, zeigt sich erstaunt darüber, dass die Veranstaltungen offenbar vom Sturm «überrascht» wurden: «Dabei gab es schon ab den Morgenstunden Vorwarnungen.»

In Hittnau wehte es besonders heftig

Gemäss den Meteorologen von Meteonews wurden etwa in Hittnau Windböen von bis zu 77 Kilometern pro Stunde gemessen – der dritthöchste Wert, den die Messstationen im Flachland in der vergangenen Nacht verzeichneten. Stärker betroffen waren nur noch die Stadt St. Gallen (83 km/h) sowie Altenrhein SG (85 km/h).

Andere Stationen in der Region verzeichneten noch halb so hohe Werte: In Wiesendangen wurden 40, in Hinwil 37, in Henggart 34 und in Winterthur noch 32 Kilometer pro Stunde registriert. Gemäss Metecentrale wurden auch im Raum Wetzikon starke Sturmböen von 70 bis 90 Kilometern pro Stunde gemessen, auf dem Hörnli maximal deren 107.

Umgestürzte Bäume und Blitzeinschläge

Insgesamt gingen nach dem Gewitter rund 20 Anrufe bei der Zürcher Kantonspolizei ein. Dabei ging es in erster Linie um umgestürzte Bäume und heruntergefallene Äste, wie die Polizei am Sonntagmorgen meldete. Ausserdem meldeten sich bis Mitternacht rund zehn Anrufer, weil Alarmanlagen – meist auf Privatliegenschaften – durch Blitze ausgelöst worden waren.

Verletzte gab es laut Polizei aber keine im Kanton Zürich.

Schweizweite Schäden

Die blitzreichen Gewitter entluden sich am Samstagabend im Berner Oberland und zogen via zentrales Mittelland bis nach Süddeutschland, wie Meteonews mitteilte. Betroffen war auch das Tessin. Dabei kam es zu kräftigem Regen mit zwischen 10 bis 30 Liter pro Quadratmeter, vereinzelt hagelte es und stürmte heftig. Besonders stark betroffen war etwa die Stadt Luzern sowie deren Vorortsgemeinde Malters. Dort wurden Strassen überflutet, Keller überschwemmt und Bäume beschädigt.

Neue Unwetter sind derzeit nicht in Sicht, wie Meteorologe Joachim Schug erklärt. Ab Montag regne es aber nochmals heftig, bis Dienstag sinken die Temperaturen auf 15 Grad. Doch bereits zum nächsten Wochenende soll es wieder sonnig und hochsommerlich warm werden.


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