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Der von der SP portierte Roland Gretler wurde am Sonntag in die Fällander Exekutive gewählt. (Bild: James D. Walder)

Gemeinderatssitz bleibt bei den Linken

Der neue Fällander Gemeinderat heisst Roland Gretler. Er setzte sich gegen Daniel Blättler durch und schliesst in der Exekutive jene Lücke, die Viktor Niederöst durch seinen Rücktritt geöffnet hatte.

Der von der SP portierte Roland Gretler wurde am Sonntag in die Fällander Exekutive gewählt. (Bild: James D. Walder)

Veröffentlicht am: 12.02.2017 – 21.46 Uhr

Die Frage nach der Partei hat sich im Wahlkampf um den vakanten Fällander Gemeinderatssitz einerseits nicht gestellt, andererseits aber eben doch. Der Grund: Die beiden Kandidaten, Roland Gretler und Daniel Blättler, sind parteilos. Doch portiert wurden sie von unterschiedlichen Lagern. Hinter Blättler stellte sich die SVP, hinter Gretler die SP.

Am Sonntag haben die Fällander Stimmberechtigten entschieden. Sie wollen Gretler als Nachfolger von Viktor Niederöst (SP), der Gemeinderatssitz bleibt also bei den Linken. Niederöst war per Ende Oktober 2016 mit Nebengeräuschen zurückgetreten (wir berichteten). Bei einer Stimmbeteiligung von fast 39,5 Prozent erhielt Gretler 1002 Stimmen, Blättler 864.

Verdeckter Optimismus

Erwartet habe er seinen Wahlsieg nicht, sagte Gretler gestern. Denn eine Prognose sei schwierig gewesen. «Ich war vor der Wahl vorsichtig optimistisch, wollte das nach aussen aber nicht zur Schau tragen.»

Seine Kampagne sei gut gewesen, glaubt Gretler. Und vielleicht half dem 53-jährigen Wirtschaftsinformatiker auch, dass er Bengler ist und dieser Ortsteil im Fällander Gemeinderat ohne ihn weiterhin nicht vertreten gewesen wäre. Dasselbe galt für die SP- oder eben SP-nahe Politik, die er betreibt.

Speziell an der Ersatzwahl eines Gemeinderatsmitglieds war in Fällanden, dass dieses Mitglied bereits in einem guten Jahr wieder aus dem Gremium ausscheiden könnte – denn erstens stehen dann Neuwahlen an und zweitens könnte der Rat um einen Sitz schrumpfen. Dann nämlich, wenn die Stimmbürger im Frühling der Schaffung einer Einheitsgemeinde zustimmen. «In diesem Fall würde sich meine Ausgangslage ändern», findet Gretler. «Ich würde aber schon zur Wiederwahl antreten.»

Wieder anzutreten, hielt kurz nach seiner Nichtwahl auch Daniel Blättler für möglich: «Verneinen will ich das nicht», beantwortete er die entsprechende Frage. «Ich werde erst einmal darüber schlafen und dann in einem Jahr die Konstellation anschauen.» Dass nicht er, sondern Gretler den Einzug in den Gemeinderat geschafft hat, war für den Zimmermann und Drechsler zwar eine Enttäuschung – «aber kein Weltuntergang».

Blättler bleibt in Kommission

Er sei angetreten, um gewählt zu werden, erklärte Blättler. «In erster Linie aber wollte ich dem Bürger auch eine Auswahl geben.» Ohne seine Kandidatur wäre Gretler in stiller Wahl in den Rat gerutscht. Und, sagte Blättler rückblickend, er sei sich im Wahlkampf selber treu geblieben. «Ich will nicht etwas machen, das ich nicht bin.» Somit wird der 47-Jährige weitermachen wie bisher – also in der Baukommission.

Mit Gretler hatte er gestern Abend übrigens noch nicht gesprochen – ein Telefongespräch ist für den heutigen Montag vorgesehen. Blättler plante einen ruhigen Abend: «Ich werde ein wenig lesen», erklärte er. Anders sah es natürlich bei Gretler aus. Für ihn stand eine Wahlfeier mit seinen Wahlhelfern, Nachbarn und Familienmitgliedern auf dem Programm.

Jetzt folgen noch die Formalitäten wie die Prüfung seiner Wahl. Die erste Gemeinderatssitzung steht Ende März an. Voraussichtlich am 14. März wird der Rat formell beschliessen, welches Ressort Gretler übernehmen soll. Niederöst hatte «Bevölkerung und Sicherheit» bekleidet – Gretler könnte sich dessen Leitung gut vorstellen.


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