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Der Abgang eines Leistungsträgers: Dübendorfs Center Ken Künzli (mitte) hört nach rund 400 Erstliga-Partien auf. (Archivbild: Christian Merz)

Der Umbruch vor dem Aufbruch

Der EHC Dübendorf nimmt die Premierensaison in der Swiss Regio League mit einem stark veränderten Kader in Angriff. Beim Umbruch geht vor allem in der Defensive Routine verloren.

Der Abgang eines Leistungsträgers: Dübendorfs Center Ken Künzli (mitte) hört nach rund 400 Erstliga-Partien auf. (Archivbild: Christian Merz)

Veröffentlicht am: 01.04.2017 – 14.21 Uhr

Eine neue Liga – das wollte der EHC Dübendorf, und er will in der Swiss Regio League (SRL) nicht nur mitspielen, sondern ein Spitzenteam sein. Vor dem Aufbruch in die SRL muss der Klub allerdings zuerst einen Umbruch verdauen. Das Gesicht der Equipe verändert sich stark: Nicht weniger als ein Dutzend Spieler verlassen den Klub. Darunter figurieren diverse Leistungsträger.

Wertvolle Routiniers verloren

Allen voran Ken Künzli. Der zweitbeste Dübendorfer Skorer der vergangenen Saison (18 Tore/32 Assists) hängt seine Schlittschuhe an den Nagel. Fünf Saisons lange spielte Künzli beim EHCD und war Denker und Lenker der ersten Sturmlinie mit Andreas Bührer und Dennis Barts. Fast 400 Erstliga-Partien absolvierte Künzli, der seine Wurzeln im EHC Wetzikon hat und via Bülach auf die Saison 2012/2013 hin zum EHCD stiess.

Künzli ist nun einer von sieben Stürmern, die aufhören. Während Spieler wie Yannic Celio, Dominik Devaja oder auch Andrej Radujko in dieser Saison keine tragende Rolle spielten und auch Joshua Blasbalg trotz seinen 22 Skorerpunkten seinen Platz nie gefunden zu haben schien, hören mit Adrian Stoob und Marc Wüst zwei vor allem in kämpferischer Hinsicht wertvolle Routiniers ebenfalls auf.

Der Captain geht von Bord

Nominell schwerwiegend sind die Abgänge auch in der Defensive. Mit Captain Remo Sägesser tritt eine Leaderfigur und einer der produktivsten Verteidiger der Liga (12 Tore/20 Assists) zurück, mit den Abgängen von Renato Schwarz und Damian Reichart geht ebenfalls Erfahrung verloren.

Bis auf drei Positionen – zwei Stürmer und ein Verteidiger – sind die Neuzugänge bereits fix. Die Offensive wird neben den von Wetzikon kommenden Gianni Brandi und Brent Buchmüller durch Philip Beeler, Marco Suter und Pascal Zumbühl ergänzt. Der 25-jährige Beeler trug in
der Saison 2010/2011 das EHCD-Trikot als Lions-Elitejunior für einige Spiele. Seither absolvierte er mit den GCK Lions und in den letzten zwei Saisons mit Winterthur insgesamt 180 NLB-Partien (26 Tore/40 Assists). Suter (21) entstammt dem Nachwuchs des EHC Bülach, war Elitejunior bei Kloten und erzielte in der letzten Saison für Erstligist Pikes Oberthurgau 6 Tore und 16 Assists. Zumbühl entstammt der Lions-Organisation und absolvierte letzte Saison sein erstes volles NLB-Jahr bei den GCK Lions.

In der Defensive übernehmen die Dübendorfer Mike Breiter definitiv von den GCK Lions – der 21-Jährige hatte bereits in der zweiten Saisonhälfte für den EHCD gespielt. Mehr Erstliga-Routine bringt Silvan Hebeisen mit. Der 23-Jährige spielte in den letzten drei Saisons für den vom Ex-EHCD-Coach Christoph Schenk trainierten EHC Thun. Hebeisen entstammt dem Nachwuchs des SC Bern, war Captain der SCB-Elite-A und Junioren-Nationalspieler bis auf U-20-Stufe.

Wüst nicht überrascht

Laut Dübendorfs Sportchef Urs Wüst kam der Umbruch nicht überraschend. «Wir wussten nach den ersten Gesprächen im Dezember ungefähr, woran wir waren und konnten deshalb früh zielgerichtet auf die Suche gehen». Der Aufstieg in die Swiss Regio League sei bei keinem Spieler der Grund gewesen, das Team zu verlassen, sagt Wüst. «Für viele ist der Moment gekommen, sich auf den Beruf oder die Ausbildung zu konzentrieren.»

Die meisten Rücktritte haben denn auch berufliche (Sägesser, Reichart, Künzli, Stoob, Wüst) oder gesundheitliche (Schwarz, Celio) Gründe. Stoob und Wüst können sich vorstellen, in der 2. Liga weiterzuspielen. Devaja probiert bei einem NLB-Team unterzukommen. Einzig Blasbalg – er steht vor einem Wechsel zu Wetzikon – und Radujko liebäugeln mit der 1. Liga Classic.

Verbleibende Positionen zeitnah besetzt

Die verbleibenden drei Positionen im Team, das 8 Verteidiger und 13 Stürmer umfassen wird, dürften laut Wüst zeitnah gefüllt werden. Er beurteilt das neue Team als gut durchmischt. Dass der Equipe vor allem in der Defensive Routine abhandenkommt, stellt er indes nicht in Abrede: «Auf dem Papier stimmt das. Wir haben aber einige Spieler mit Entwicklungspotenzial.» Gelingt es ihm, die noch freie Position mit einem Routinier zu füllen, steht Trainer Andrea Cahenzli wenigstens für jede der drei Defensivlinien ein erfahrener Spieler zur Verfügung.

Offensiv will der EHCD mit vier ausgeglichenen Linien antreten und weniger von der ersten Linie, von der Dennis Barts und Andreas Bührer im Kader verbleiben, abhängig sein. «Wir sind offensiv stärker», glaubt Wüst gar. Sicher ist: Teurer wird die Mannschaft nicht. Denn bis auf Hebeisen und Suter haben alle Neuzugänge ihre Wurzeln in der Lions-Organisation, was den EHCD weniger Ausbildungsentschädigungen kostet.


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