nach oben

Anzeige

Die Siedlung Zwicky Süd in Dübendorf verbindet Wohnen, Arbeit, Kultur und Dienstleistungen (Bild: Werner Frei)

«Damit hier kein trostloses Ghetto entsteht»

Seit gut einem Jahr steht die neue Siedlung Zwicky Süd in Dübendorf. Entstanden sind Wohnungen und Gewerberäume. Sie werden zunehmend mit Leben erfüllt. Darum bemüht sich der neu gegründete Verein Werkplatz Zwicky.

Die Siedlung Zwicky Süd in Dübendorf verbindet Wohnen, Arbeit, Kultur und Dienstleistungen (Bild: Werner Frei)

Veröffentlicht am: 03.04.2017 – 16.18 Uhr

An der nahen Kreuzung stauen sich die Fahrzeuge. Auf der A 1 entfliehen die Autofahrer stadtauswärts. Die S-Bahnen kreuzen sich auf dem Viadukt im Hintergrund fast im Minutentakt. Der Verkehr ist allgegenwärtig. Doch im Hinterhof vor dem Bistro ZwiBack ist davon kaum etwas zu hören. Es herrscht wohltuende Ruhe. «Doch jetzt müssen wir Leben in die Siedlung bringen, damit hier kein trostloses Ghetto entsteht», sagt Alexandra Pfister. Sie ist Co-Präsidentin des Vereins Werkplatz Zwicky. Er ist vor gut zwei Wochen von den im Quartier ansässigen Gewerblern gegründet worden.

Pionierrolle nutzen

Man will die Bewohner und das Gewerbe zusammenbringen und den Kontakt zu den übrigen «Baufeldern» der Umgebung suchen. Die Kontakte zu den Gewerbeverbänden von Dübendorf und Wallisellen sind bereits geknüpft worden. Das gesamte Zwicky-Areal ist riesig. Es umfasst alte Industriebauten und 24 Hektaren Land – knapp 34 Fussballfelder. Die Region rundherum boomt: Im gesamten Glattal werden laut Prognose der Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG) bis 2030 je gut 130000 Bewohner und Arbeitsplätze erwartet. Die Agglo wird zur Glatttalstadt.  «Zwicky Süd ist nur der erste Teil davon, aber wir wollen unsere Pionierrolle nutzen, um ein urbanes Lebensgefühl aus Wohnen und Arbeiten zu schaffen», sagt Pfister. Der Verein hat bereits einen Neujahrsapéro organisiert. Ein Grossteil seiner Mitglieder beteiligte sich im letzten Sommer am 1. Zwicky Quartierfest, das auch dieses Jahr wieder durchgeführt wird. Weitere Anlässe sollen folgen. Man wolle die Bewohner und das Gewerbe zusammenbringen und den Kontakt zu den Gewerbetreibenden auf den übrigen Baufeldern der Umgebung suchen. Wünschbar sei ein breiter Branchenmix, so Pfister.

«Von den 1321 Quadratmetern Gewerbefläche sind 70 Prozent vermietet», räumt Christoph Hartmann, Co-Vereinspräsident und Bereichsleiter der Stiftung Altried, ein. Die Stiftung bietet auf dem Areal integratives Wohnen für Behinderte an und betreibt mit dem «ZwiBack» ein Bistro, Hotel und Take-away. Weitere Gewerbebetriebe sind eine Informatikfirma, ein Grafikatelier, ein Fotostudio, ein Näh-atelier, eine Gesundheitspraxis, eine Kleinkindkrippe und ein Sprachinstitut.

Bis jetzt sei man gut unterwegs, doch wolle man mit verschiedenen Aktionen das Zwicky Süd noch besser im Bewusstsein der Bevölkerung verankern. «In der letzten Aprilwoche haben wir vom Verein Werkplatz einen gemeinsamen Auftritt an der Gewerbemesse in Dübendorf», sagt Hartmann. Diese Gewerbeschau mit Frühlingsfest findet vom 27. bis 30 April auf den Sport-
anlagen Im Chreis statt. Derzeit sind die Mitglieder des Vereins Werkplatz Zwicky damit beschäftigt, ihren selbst konzipierten Messestand zu gestalten. Er soll nicht nur das Areal, sondern auch die einzelnen KMU vorstellen.

Bezirksübergreifendes Areal

Andrea Kennel, die mit ihrer Infopunkt neue Mieterin auf dem Zwicky-Süd-Areal und gleichzeitig Mitglied des Dübendorfer Stadtparlaments ist, unterstreicht, dass die Politik mit der Genehmigung des Gestaltungsplans Zwicky-Areal etwas Einmaliges bewilligt habe: «Es wurde die Grundlage für ein neues Gebiet geschaffen, das nicht nur die drei Gemeinden Dübendorf, Wallisellen und Opfikon, sondern auch die beiden Bezirke Uster und Bülach umfasst.» Wie sich dieses neue Gebilde künftig entwickle, sei schwer einzuschätzen.

Wird Zwicky Süd zum neuen Zentrum für Dübendorf oder zur fünften Aussenwacht? Wird Zwicky Süd zu einem eigenständigen Stadtteil, der nur noch politisch mit Dübendorf zusammenhängt? Vonseiten der Behörde wolle man das Areal trotz seiner peripheren Lage integrieren; man versuche, eine Verbindung zu Dübendorf zu schaffen. «Die Politik kann aber nicht Leben schaffen, sie kann nur die Voraussetzungen schaffen, um Leben zu ermöglichen», hält Kennel fest.


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige