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Ein sicherer Wert: Der Pfäffiker Granit Lekaj – hier in einem Testspiel gegen Basel – ist in Wils Verteidigung gesetzt. (Foto: Andy Müller/freshfocus), Ivan Audino besitzt in Wil zwar noch einen Vertrag - seine Zukunft dürfte aber woanders liegen. (Foto: PD), Heroid Gjoshi muss Wil verlassen. (Foto: PD), Adrian Nikci ist seit Sommer vereinslos - wird aus dem Trainingsgast ein Neuzugang? (Foto: PD)

Wer bleiben darf, wer gehen muss

Der FC Wil hat Planungssicherheit – und ein zu grosses Kader. In der Ostschweiz wird deshalb aussortiert. Zwei von drei Oberländern sind davon betroffen. Für Adrian Nikci hingegen bietet sich in Wil vielleicht eine neue Chance.

Ein sicherer Wert: Der Pfäffiker Granit Lekaj – hier in einem Testspiel gegen Basel – ist in Wils Verteidigung gesetzt. (Foto: Andy Müller/freshfocus), Ivan Audino besitzt in Wil zwar noch einen Vertrag - seine Zukunft dürfte aber woanders liegen. (Foto: PD), Heroid Gjoshi muss Wil verlassen. (Foto: PD), Adrian Nikci ist seit Sommer vereinslos - wird aus dem Trainingsgast ein Neuzugang? (Foto: PD)

Veröffentlicht am: 12.01.2018 – 13.56 Uhr

Eigentlich befände sich der FC Wil in der Challenge League mitten im Abstiegskampf. Lediglich elf Punkte holten die Wiler im Herbst in 18 Spielen und überwinterten damit als Schlusslicht. Doch schon jetzt ist klar: Zittern müssen sie in Wil nicht – Wohlen steigt freiwillig ab.

Das ist Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil die Rückrunde ziemlich bedeutungslos geworden ist. Segen, weil die Klubs nun über Planungssicherheit verfügen. «Sportlich ist es gut, dass wir schon jetzt eine Mannschaft für nächste Saison aufbauen können», sagt deshalb Wils neuer Präsident Maurice Weber im «St. Galler Tagblatt.»

Ein Abbau als Aufbau

Wobei aufbauen im Fall des FC Wil zuerst einmal einen Abbau bedeutet. Kaderbereinigung lautet die Losung beim Klub, der derzeit 35 Spieler im Fanionteam hat. 14 davon will man in Wil offenbar loswerden – davon betroffen könnten auch Oberländer Profis sein. Drei Spieler aus der Region verfügen derzeit über Verträge bei den Ostschweizern: Der Pfäffiker Granit Lekaj, der Wetziker Ivan Audino sowie der Mönchaltorfer Heroid Gjoshi.
Am besten ist die Ausgangslage für Lekaj. Der 27-jährige Innenverteidiger war in der Vorrunde im Abwehrzentrum gesetzt. In 15 von 18 Partien stand er in der Startformation, zweimal trug er die Captainbinde – eine gute Bilanz für einen, der im Sommer in Schaffhausen aussortiert worden war und erst kurz vor Saisonstart in Wil unterschrieb. Lekajs Vertrag läuft im Sommer aus – die Zeichen stehen aber auf Verlängerung, wie sein Berater Dino Lamberti sagt.

Lamberti betreut auch Ivan Audino, dessen Zukunft alles andere als klar ist. Der Wetziker Offensivspieler besitzt das, was man in der Ostschweiz einen «türkischen» Vertrag nennt – einen gut dotierten Kontrakt aus jener Zeit, als die Pläne gross waren und das Geld kein Thema, ehe die Investoren vor knapp einem Jahr den Bettel hinwarfen. Audino war aber schon vorher ein Spielball gewesen, immer wieder aussortiert, immer wieder ausgeliehen. Als Leihspieler kam er in den letzten anderthalb Jahren immerhin zu 31 Einsätzen mit dem FC Aarau – dort lief sein Kontrakt im Winter aus und wurde nicht verlängert.

Audino wohl nach Rapperswil

Dass Audino wieder im Trikot des FC Wil auflaufen wird (er trug es letztmals im Mai 2016), scheint trotz Vertrag bis 2020 unwahrscheinlich – er ist schlicht zu teuer. Lamberti sagt zwar, er sei bereit entgegenzukommen und Audino habe ein Interesse, den Vertrag zu erfüllen. Aus Wil heisst es aber unverändert, man suche einen neuen Klub für den Wetziker. «Gespräche finden statt – es ist alles offen», sagt Mediensprecher Dani Wyler. Laut Lamberti dürfte Audino erneut ausgeliehen werden. Verhandelt wird derzeit mit dem FC Rapperswil-Jona.

Im Fall des Mönchaltorfers Heroid Gjoshi ist bereits klar, dass seine Zukunft nicht mehr in Wil liegt. Der 20-Jährige, der im Sommer 2016 mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet wurde, kam in dieser Saison nie zum Einsatz. Die Konkurrenz war für den defensiven Mittelfeldspieler, der schon Einsätze für albanische U-Auswahlteams hinter sich hat, schlicht zu stark. Er wird einen neuen Anlauf nehmen – womöglich kehrt er zum Nachwuchs der Grasshoppers zurück.

Nur Gast oder im Test?

Und dann ist da noch Adrian Nikci. Seit Ende letzter Saison sein Vertrag bei Union Berlin nicht verlängert wurde, ist der Flügel auf Klubsuche. Der Ustermer war im Sommer bei GC Trainingsgast – und laut Lamberti hat er denselben Status nun beim FC Wil. Der Berater spricht explizit nicht von einem Status als Testspieler. «Ich habe Wil angefragt, ob Adrian mittrainieren dürfe», sagt er. Nikci habe sich mit einem persönlichen Coach fit gehalten, «es ist aber wichtig, dass er auch Mannschaftstrainings absolvieren kann.»

Ganz anders klingt es hingegen beim FC Wil, wo man Nikci als Testspieler bezeichnet. «Es wird sich zeigen, ob er uns weiterhelfen kann», sagt Mediensprecher Wyler. Offenbar soll Nikci aber nur zum Thema werden, wenn er auch für die nächste Saison verpflichtet werden kann.
Nikci selber will sich nicht zu seiner Situation äussern. Tatsache ist allerdings : Wil braucht in der Offensive frisches Blut – 15 Tore in 18 Vorrundenspielen sprechen eine klare Sprache. Fakt ist aber auch: Wählerisch darf Nikci nicht sein. Lamberti spricht zwar von Kontakten zu Super-League-Klubs. Er sagt aber auch: «Wenn Adrian irgendwo unterschreiben kann, muss er es machen.»


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