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Wünschen sich eine Gfrörni: Pius Amstutz, Vorsitzender der Eisfeldkommission Pfäffikon (l.), und Peter Hauser, Leiter Sicherheit Pfäffikon, am Pfäffikersee. (Bild: Seraina Boner), 2012 konnte letztmals der Pfäffikersee für die Besucher freigegeben werden. (Archivbild: Mano Reichling), Über 20'000 Besucher genossen 2012 den gefrorenen Pfäffikersee. (Archivbild: Mano Reichling), Am 10. Februar 2012 wurde auch auf dem Greifensee gemessen, ob das Eis genug dick ist für die Freigabe. (Archivbild: Newspictures)

«Es wäre wieder Zeit für eine Seegfrörni»

Seit Tagen ist es eisig kalt, und auch in der kommenden Zeit sollen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bleiben. Heisst das, dass wir bald wieder auf dem Pfäffikersee Schlittschuhlaufen können? Züriost hat bei den Verantwortlichen nachgefragt.

Wünschen sich eine Gfrörni: Pius Amstutz, Vorsitzender der Eisfeldkommission Pfäffikon (l.), und Peter Hauser, Leiter Sicherheit Pfäffikon, am Pfäffikersee. (Bild: Seraina Boner), 2012 konnte letztmals der Pfäffikersee für die Besucher freigegeben werden. (Archivbild: Mano Reichling), Über 20'000 Besucher genossen 2012 den gefrorenen Pfäffikersee. (Archivbild: Mano Reichling), Am 10. Februar 2012 wurde auch auf dem Greifensee gemessen, ob das Eis genug dick ist für die Freigabe. (Archivbild: Newspictures)

Veröffentlicht am: 18.01.2017 – 11.40 Uhr

«Es überrascht mich, dass er nicht schon mehr angefroren ist», sagt Pius Amstutz, Vorsitzender der Eisfeldkommission Pfäffikon, als wir uns am Seequai in Pfäffikon treffen. Zusammen mit Peter Hauser, Leiter Sicherheit Pfäffikon, schaut er auf den See hinaus und fachsimpelt.

Wir spazieren ein Stück den See entlang. Es ist eisig kalt. Dennoch, die beiden zeigen sich lediglich verhalten optimistisch, dass man sich dieses Jahr auf einen Nachmittag auf dem gefrorenen Pfäffikersee freuen kann. «Das kann man nicht voraussagen, aber mein Gefühl sagt, dass es nicht reicht», sagt Amstutz etwas enttäuscht. Hauser stimmt ihm zu: «Da sich bis jetzt noch keine Eisdecke gebildet hat, ist es schwierig, eine Vorhersage zu machen. Die Natur muss uns gut gesinnt sein, damit es klappt. Aber schön wäre es, wir warten und freuen uns auf die nächste Gfrörni.»

Viele Voraussetzungen zu erfüllen

2012 – also vor fünf Jahren – konnte der Pfäffikersee das letzte Mal für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Zehntausende Besucher genossen in diesem Februar den Gang über den See. «Erfahrungsgemäss sind etwa alle sechs Jahre die Voraussetzungen für eine Seegfrörni vorhanden», sagt Hauser und erklärt, dass eine mindestens 12 Zentimeter dicke Schicht aus Schwarzeis vorhanden sein muss, damit der See gefahrlos dem Ansturm der vielen Besucher standhält.

Es darf also in der kommenden Zeit weder schneien, noch wärmer werden. «Und winden sollte es natürlich auch nicht. Wenn sich das Wasser zu stark bewegt, gefriert es schlechter.» Es müssen also viele Voraussetzungen erfüllt sein. Darf man überhaupt noch hoffen? «Jede Gfrörni ist anders, deshalb ist es schwierig, Voraussagen zu machen – aber eine Chance besteht», meint Hauser optimistisch. Er habe jedenfalls schon mit den Vorbereitungen für den Fall der Fälle begonnen. «Ich habe mich bereits mit dem Awel in Verbindung gesetzt.» Die Koordination mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich (Awel) ist nötig, weil der See kantonalen Bewilligungspflichten unterliegt.

Alles dreht sich um die Sicherheit

Bei einer Seegfrörni treffen die Ufergemeinden, vertreten durch die Eisfeldkommission, die zur Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der Ufervegetation erforderlichen Anordnungen.

Die Sicherheit sei sowieso das A und O, sagt Hauser. Sobald der See soweit gefroren ist, dass einzelne Personen ihn betreten können, wird täglich an verschiedenen Stellen die Dicke des Eises gemessen. Zu Beginn mit einem Bohrer und einem Massstab. Später, kurz vor der Eröffnung, werden unter Beizug der Seepolizei Stücke des Eises herausgesägt und die Beschaffenheit untersucht. «Stellen wir fest, dass Mischeis vorhanden ist, muss die Eisschicht je nach Qualität einiges dicker als 12 Zentimeter werden, damit wir den See freigeben können.»

Bedenken verschwinden nie

«Wir lassen die Bevölkerung nur auf den See, wenn wir mit bestem Wissen und Gewissen sagen können, dass es sicher ist.» Trotzdem habe man immer Bedenken. «Man hofft einerseits, dass sich kein Einziger der Verantwortlichen geirrt hat», sagt Amstutz.

Andererseits müsse man sich auch darauf verlassen können, dass die Besucher sich an die Regeln halten. «Leider gibt es immer Einzelne, die die Absperrungen ignorieren. Bis jetzt ist zum Glück nichts Schlimmeres passiert», ergänzt Hauser. Dies sei auch der Grund, wieso es kein Thema mehr sei, bei einer unvollständigen Gfrörni, Teilbereiche des Sees zugänglich zu machen.

«Jedes Jahr eine Gfrörni wäre zu viel»

Mittlerweile haben wir alle drei etwas kalte Füsse. Wir machen uns langsam auf den Weg zurück. Worauf freuen sich die beiden Verantwortlichen am meisten – falls es denn zu einer Gfrörni kommt? «Das Schönste für mich ist jeweils die Eröffnung», sagt Hauser mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Amstutz nickt und meint: «Der Moment, wenn die Menschen auf den See hinaus laufen, ist unbezahlbar.»

Eine Seegfrörni sei halt schon etwas ganz Besonderes, an das man sich ewig erinnere. Deshalb sei es auch gut, dass das nicht öfter vorkomme. «Das würde den Zauber nehmen», meint Hauser und ergänzt sofort: «Aber jetzt wäre es endlich wieder Zeit!»


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