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Die neue Inhaberin Songül Senay Erkmen will das Angebot der Amalfi-Bar mit türkischen und kurdischen Spezialitäten erweitern. (Bild: Kevin Weber)

Bald türkische Spezialitäten in der Amalfi-Bar

Songül Senay Erkmen hat die Pfäffiker Amalfi Bar von Massimo La Peruta übernommen. Für die 41-Jährige ging unverhofft ein Traum in Erfüllung.

Die neue Inhaberin Songül Senay Erkmen will das Angebot der Amalfi-Bar mit türkischen und kurdischen Spezialitäten erweitern. (Bild: Kevin Weber)

Veröffentlicht am: 25.02.2017 – 08.40 Uhr

Auch nach der Mittagszeit ist die kleine Amalfi-Bar im Zentrum Frohwies gut besucht. An der Bar sitzen ein paar Männer und trinken Kaffee, und fast alle Tische sind besetzt. «Hier gibt es den besten italienischen Kaffee im Dorf», meint ein Kunde an der Bar und bestellt sogleich einen. «Ich ging fälschlicherweise davon aus, dass es heute ruhiger wird, und habe die Aushilfe nach Hause geschickt», sagt Songül Erkmen und macht dem Kunden den gewünschten Kaffee.

Die Kurdin hat die Amalfi-Bar zum Jahreswechsel übernommen, nachdem der bisherige Besitzer Massimo La Peruta die Bar per Ende Dezember verliess.

Erkmen ist keine Unbekannte. Sie arbeitet bereits seit sieben Jahren in der Bar und kennt die meisten Kunden persönlich. Die vielen Stammkunden seien auch der Grund gewesen, wieso sie sich für die Übernahme entschied. «Wir sind hier wie eine grosse Familie, die Leute fühlen sich hier zuhause», sagt Erkmen und begrüsst bereits den nächsten Kunden, der die Bar betritt, persönlich mit Namen.

Politische Flucht in die Schweiz

Aufgewachsen ist die 41-Jährige in Kurdistan, im Osten der Türkei, wo sie auch ein Studium im sozialen Bereich begann. Mit Beginn der politischen Unruhen sowie der Verfolgung von Kurden musste Erkmen vor 16 Jahren jedoch in die Schweiz flüchten.

Der Anfang in der neuen Heimat sei hart gewesen. «Eigentlich wollte ich hier ein neues Studium beginnen, doch dazu fehlte mir das Geld», sagt Erkmen. Deshalb entschied sie sich in der Gastronomie zu arbeiten. «Ich brauche Bewegung und schätze den Kontakt mit Menschen», sagt Erkmen.

Als frisch eingereister Flüchtling musste sie in regelmässigen Abständen ihren Wohnort wechseln. Danach habe sie einige Jahre in Skigebieten im Kanton Schwyz im Gastgewerbe gearbeitet.

Vor elf Jahren kam Erkmen nach Pfäffikon und fand hier zusammen mit ihrer heute 13-jährigen Tochter eine neue Heimat. «Ich mag die Nähe zur Natur», sagt Erkmen, die ihre Freizeit gerne am See verbringt und dort ihrer Leidenschaft, dem Fotografieren, nachgeht. «Ich beschäftige mich vor allem mit Natur- und Strassenfotografie», sagt die Kurdin. Ihr Ziel sei es, ihre Aufnahmen einmal an einer Ausstellung zu präsentieren.

Keine grossen Änderungen

Eine eigene Bar zu führen, sei indes nie ein wirklicher Traum von ihr gewesen, sagt Erkmen. Trotzdem sei sie sehr glücklich, wie sich alles entwickelt habe. «Ich geniesse jeden Tag in meinem jetzigen Beruf. Ich durfte viele Leute kennenlernen und schätze vor
allem die täglichen Gespräche und den Kontakt mit den Kunden sehr.»

Am Konzept der Amalfi Bar werde sie nicht viel ändern. «Wir bieten weiterhin italienische Spezialitäten an», sagt Erkmen, die alle Gerichte selbst zubereitet. Auch die Preise bleiben gleich wie vorhin.

Neu wolle sie das Sortiment jedoch mit Gerichten aus der kurdischen und türkischen Küche erweitern. «Dazu gehören Börek und verschiedene Suppen», sagt Erkmen. Im Sommer wolle sie zusätzlich den Aussenbereich gemütlicher gestalten und Grillgerichte mit mediterranen Salaten anbieten.

Durch die Arbeit deutsch gelernt

Dank des Gastrogewerbes habe sie die europäische Kultur viel besser kennengelernt, meint die Kurdin. «Ich konnte mir früher keinen Deutschkurs leisten, durch die Arbeit habe ich jedoch Deutsch gelernt».

Eine weitere Leidenschaft von Erkmen ist das Schreiben. Sie notiere sich oft Geschichten aus dem Alltag. Später möchte sie diese Geschichten in ein Buch verfassen und dieses auf türkisch veröffentlichen. So könne auch ihre Familie, die noch immer in der Türkei lebe, diese Geschichten lesen. «Ich sehe meine Familie nicht oft, darf aber mittlerweile wieder für Besuche in das Land einreisen», sagt Erkmen.

Die Amalfi Bar im Zentrum Frohwies in Pfäffikon ist von Montag bis Freitag von 9 bis 18.30 Uhr und am Samstag von 8 bis 16 Uhr geöffnet.


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