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Das Bénichon-Team: Noa Schärz, Gilles Lütschg, Oliver Deutsch, Silas Badetscher und Livio Marietta (hintere Reihe von links nach rechts) sowie Rene Kaufmann und Sally Rüegg (vorne) in der Rössli-Küche. (Bild: Kathrin Reimann)

Feiern wie in Fribourg

Speisen, feiern und tanzen wie die Welschen – im Rössli in Illnau ist dies am Sonntag möglich. Im Rahmen der Genusstage findet eine welsche Älplerchilbi mit allem Drum und Dran statt. Gastgeber sind sechs Lernende.

Das Bénichon-Team: Noa Schärz, Gilles Lütschg, Oliver Deutsch, Silas Badetscher und Livio Marietta (hintere Reihe von links nach rechts) sowie Rene Kaufmann und Sally Rüegg (vorne) in der Rössli-Küche. (Bild: Kathrin Reimann)

Veröffentlicht am: 14.09.2017 – 07.27 Uhr

Wenn in Fribourg die Speicher voll sind und das Vieh von den Alpweiden zurückkehrt, dann ist die Zeit für ein zünftiges Dorffest gekommen – eines mit Volksmusik, Tanz und viel Fleisch sowie Gemüse von den lokalen Höfen. Bénichon lautet der Name dieser traditionellen Älplerchilbi, welche am Sonntag, 17. September, für einmal in der Deutschschweiz begangen wird.

Bénichon-Kurs im Welschland

Im Rahmen der Genusstage 2017 findet nämlich eine im Illnauer Rössli statt. Unter dem Namen Bénichon 1717 werden an diesem Tag die Lehrlinge durch den welschen Anlass führen und die Gäste bekochen und bewirten. Natürlich unter fachmännischer Anleitung ihres Lehrmeisters und Rössli-Inhabers René Kaufmann. Dieser hatte seine vier Koch-Lernenden und seine zwei Service-Lernenden – alle im Alter zwischen 15 bis 21 Jahren – in einen Bénichon-Kurs nach Fribourg geschickt. «Dort haben wir einen Tag lang gelernt, welche Traditionen eine Bénichon ausmachen und wie man einen solchen Anlass bekocht», sagt Kochlehrling Gilles Lütschg. Da der Kurs auf Französisch war, hätten sie nicht ganz alles verstanden. «Da aber viel gezeigt wurde, war es insgesamt verständlich.»

Ihm hat imponiert, wie sehr in Fribourg noch Tradition gepflegt wird und wie sich die Einheimischen damit identifizieren. «Ausserdem finde ich die Rezepte gut. Sie stammen aus einer vergangenen Zeit und es wird mit viel Alkohol gekocht. Das hat Pfiff.» Aufgefallen ist den Lehrlingen auch, dass es im Welschland gemütlicher zu- und hergegangen ist, als in der Deutschschweiz. «Im Rössli wäre das nicht möglich: Hier muss es zackig vorwärts gehen.»

Ein Mise en Place fürs Leben

Insgesamt servieren die Lernenden am Sonntag acht Gänge nach Fribourger Originalrezepten. So kommen Euterfleisch, Safranbrioche, Suppe, Saucisson, Lammragout, Käse und eine Dessertauswahl auf den Tisch. Zum Rahmenprogramm gehören zudem Ansprachen, Chorgesänge, Tanzmusik sowie Anekdoten des Mundartkünstlers Christian Schmid. Der Dialekt-Sprachforscher hat einen grossen Wissensschatz, was kulinarische Bonmots anbelangt und wird diese den Rössligästen nicht vorenthalten.

Für die Lehrlinge ist es das erste Mal, dass sie die Verantwortung für einen so grossen Anlass tragen. «Wir freuen uns darauf, für einmal selber das Zepter in der Hand zu nehmen», sagt Oliver Deutsch, der im Service arbeitet und momentan das dritte Lehrjahr absolviert. «Auch wenn es viel zu tun gibt, traue ich mir das zu. Solche Anlässe bringen einen weiter im Leben und fordern einen heraus», sagt Deutsch.

Sein Mitstift, Gilles Lütschg, doppelt nach: «Bei René Kaufmann lernt man nicht nur kochen, man lernt etwas fürs Leben.» So habe er gelernt, sein Leben zu organisieren, Listen zu führen und quasi ein Mise en Place für das Leben zu machen. «Auch was das Zwischenmenschliche anbelangt, bin ich hier gewachsen und habe profitiert.»

Welsche Besucher erhöhen den Druck

Rene Kaufmann ist nicht nur wichtig, dass seine Schützlinge etwas lernen, er will auch ihr Verständnis für Brauchtum stärken: «Ich komme aus Nidwalden, wo man das Älplermenu auch kennt. Diesen Anlass zu organisieren ist für mich eine Herzenssache.» Es hätten sich auch schon einige Westschweizer dafür angemeldet. «Das erhöht zwar den Druck, aber es ist auch schön, wenn wir bei Welschen Heimatgefühle auslösen können.

Die Bénichon findet von 15 bis 20 Uhr im Rössli in Illnau statt und kostet alles inklusive 100 Franken.
Anmelden unter Telefon 052 235 26 62 oder via Email an info@roessli-illnau.ch.


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