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Kolumnist vs. Kolumnist: GZO-Spital-Chef Matthias Spielmann antwortet auf Kritik, die SVP-Politiker Benjamin Fischer aus Volketswil in der letzten Ausgabe der «RegionalWirtschaft» geäussert hat. (Foto: PD)

«Nur von Lobbyisten wird die Gesundheitspolitik nicht regiert»

Mehr Regionalisierung in der Gesundheitspolitik - dafür wirbt Matthias Spielmann, Chef des GZO Spitals Wetzikon. SVP-Politiker Benjamin Fischer aus Volketswil hat diese Haltung kürzlich in einer Kolumne kritisiert. Jetzt antwortet ihm Spielmann.

Kolumnist vs. Kolumnist: GZO-Spital-Chef Matthias Spielmann antwortet auf Kritik, die SVP-Politiker Benjamin Fischer aus Volketswil in der letzten Ausgabe der «RegionalWirtschaft» geäussert hat. (Foto: PD)

Veröffentlicht am: 20.07.2018 – 12.48 Uhr

In der letzten Ausgabe von «RegionalWirtschaft« hat sich Mitkolumnist Benjamin Fischer, Präsident der Jungen SVP Schweiz, kritisch zu Ihrer Kolumne vom 26. Mai geäussert: Eine zu regional gedachte und konzipierte Gesundheitspolitik würde zu einem Wettrüsten der Spitäler führen, lautet sein Vorwurf. Was entgegnen Sie ihm?
Matthias Spielmann: Entscheidend ist, die regionale Versorgung sicherzustellen. Zu den Vorhaben anderer Spitäler kann ich mich nicht äussern. Bei den Erneuerungen der GZO AG handelt es sich um eine unumgängliche Infrastrukturanpassung und Modernisierung. Die Gebäude sind in die Jahre gekommen, und in den bisherigen Räumen wirken neue Arbeitsabläufe und Techniken nicht optimal.

Zeichnet Herr Fischer ein zutreffendes Bild vom aktuellen Zustand des Gesundheitssystems, zieht aber die aus Ihrer Sicht falschen Schlüsse? Oder sind Sie bereits beim Lagebild anderer Auffassung?
Die Lagebeschreibung ist nachvollziehbar. Wichtig ist, den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden und eine funktionierende Grundversorgung sicherzustellen.

 

 

Teilen Sie die Einschätzung, dass die Gesundheitspolitik ein Minenfeld ist, das man Lobbyisten überlassen hat?
Es gibt Minen in der Gesundheitspolitik. Aber nur von Lobbyisten wird dieser Bereich nicht regiert – zum Glück. Die Interessen und Verantwortung von Bund, Kantonen, Krankenkassen, Ärzten, Spitälern sind höchst unterschiedlich, und es gelingt nicht, diese aufeinander abzustimmen. Das führt etwa dazu, dass der Bund selber den Leistungstarif «Tarmed» festsetzt. Gerade Tarife und Finanzierungsmodell sind Schlüssel für die Ausgestaltung unseres Gesundheitswesens.

Herr Fischer fragt Sie, ob ein Zusammenschluss der Spitäler Wetzikon und Uster früher oder später unausweichlich wird und Sie davor die Augen verschliessen.
Benjamin Fischer dürfte bekannt sein, dass die beiden Spitäler rechtlich verschiedenartig organisiert sind. Zudem haben die Unternehmen unterschiedliche Kulturen und beurteilen die Lage anders. Verschiedene Kooperationen sind schon seit Langem in der Strategie der GZO AG verankert, und mit Uster pflegen wir seit 2016 eine Zusammenarbeit. Wie sich die entwickelt, hängt nicht zuletzt von den politischen Verantwortungsträgern ab.

 

 

Wäre eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Spitälern Wetzikon und Uster wünschenswert?
Ja, durchaus. Die unterschiedlichen Voraussetzungen bilden jedoch eine nicht zu unterschätzende Hürde. Gerade was die Rechtsform anbelangt, haben sich im Falle von Uster die Stimmberechtigten gegen die kooperationsfreundliche Aktiengesellschaft entschieden.

Welchen Gedanken aus Herrn Fischers Kolumne nehmen Sie als Denkanstoss mit?
Ich freue mich, wenn ein Politiker den diskussionslos hohen Wert der Regionalspitäler sieht. Und vor allem auch, dass der Kolumnist zugibt, dass die Sache doch recht komplex ist. Trotz dieser Komplexität eine gute, möglichst wirtschaftliche Lösung für die Fragen zur Gesundheitsversorgung zu finden, das wird mir und den Mitarbeitenden der GZO bei unserer täglichen Arbeit Motivation sein – weiterhin.

 


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