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«Mir chömid wieder!» – die angefressenen Tänzer im Video

821 Kinder und Jugendliche, 54 Gruppen, 6 Kategorien und eine gut gefüllte Eishalle Wetzikon. Am Samstag ging die fünfte Ausgabe des ZO-Danceawardes über die Bühne.

Veröffentlicht am: 15.04.2018 – 13.11 Uhr

Horden von gleichgekleideten jungen Frauen wuseln durch die Gänge der Eishalle Wetzikon. Manche Eltern bereiten ihre Videokameras für die Aufnahmen vor, andere halten das Smartphone bereit. Jüngere Geschwister lassen ihre Beine vom Sitz baumeln und schlecken am Glace.

Am Samstag fand in der Eishalle der ZO-Danceaward statt. Auf ausgelegten Parkett zeigten im Verlauf des Tages 821 Kinder und Jugendliche in 54 Gruppen eine dreiminütige Choreografie. Der Anlass, an dem Teams aus dem Kanton Zürich – ausgenommen ist die Stadt Zürich – teilnehmen können, fand zum fünften Mal statt.

Drei der Kategorien waren für Schulklassen bestimmt, zwei für Gruppen aus dem freiwilligen Schulsport. In der zusätzlichen Kategorie J konnten Teams auftreten, ohne gewertet zu werden.

Zwei kleine Pannen

«Alle Teilnehmer sind Gewinner», lässt der Moderator Richi Neuhaus allerdings schon um 15 Uhr verlautbaren – er wird es im Verlauf des Nachmittags noch mehrfach wiederholen. Sonst stellt er die antretenden Teams vor, überbrückt die Pausen und fordert die Zuschauer dazu auf, das Maskottchen Flinky zu umarmen. Als um 16 Uhr ein Tetrapack auf die Bühne fliegt, fordert Neuhaus einen gewissen Joel auf, ihm vom Popcornstand einen Lappen zu holen und wischt den Boden dann höchst persönlich wieder trocken.

Eine knappe Stunde darauf gibt es eine weitere ungeplante Unterbrechung. Die «Dancestylers» aus Adliswil haben den Organisatoren offenbar die falsche Musik abgegeben, jedenfalls blicken sich die jungen Frauen eingermassen ratlos an, als sie zu spielen beginnt. Die Panne kann behoben werden, das Telefon der Trainerin wird – nachdem Neuhaus sie übers Mikrofon gebeten hatte, sich zu melden – direkt an die Anlage angeschlossen und die «Dancestylers» kommen doch noch zu ihrem Auftritt. Und dann auch noch zu einer Medaille: Sie werden Dritte in der Kategorie F.

Saltos von «Blue Moon»

In der Kategorie F treten Jugendliche zwischen der 7. und der 9. Klasse an, die das Tanzen im Rahmen des freiwilligen Schulsports betreiben. Gewonnen wird diese Wertung – wie auch der Publikumspreis – von «Blue Moon» aus Hinwil und Wetzikon. Die Gruppe fällt vor allem durch ihre Akrobatik auf, die Tänzer zeigen im Verlauf der Choreographie unter anderem Saltos. Was die Jugendlichen, die als Zuschauer gekommen sind, mit frenetischem Kreischen und Stampfen quittieren.

«Mega cool»

Auch die anderen Auftritte werden laut und lange bejubelt oder eben bekreischt. Manchmal auch schon die Vorstellungsrunden, in denen Neuhaus jemandem aus dem Team einige Fragen stellt. Die Halle ist gut gefüllt, neben Jugendlichen sind auch viele Verwandte gekommen.

Martha Huber ist als Grossmutter eines Teilnehmers am ZO-Danceaward in der Eishalle. «Ich finde es irrsinnig, was die Kinder und Jugendlichen hier zeigen», sagt Huber. Sie war schon bei den vorangehenden vier Ausgaben Zuschauerin. «Wir haben mehrere Enkel, die schon mitgemacht haben.» Bei der diesjährigen Ausgabe ist nur noch einer davon dabei: Luca Halbheer. Er ist der einzige Junge der Gruppe Bubblegums aus Hinwil. «Das finde ich etwas blöd, eigentlich wäre noch ein zweiter dabei gewesen.» Der habe sich aber kurz vor dem Anlass das Bein gebrochen. «Aber auch so macht es viel Spass.»

Die Mutter einer Tänzerin, Patrizia Damiano, findet den Event ebenfalls «irrsinnig». «Es ist super organisiert und man merkt, wie viel Spass die Teilnehmer haben.» Dem schliesst sich Manuela Kläntschi an. «Es ist ein sehr schöner Anlass.» Obwohl die ausgewählte Musik meist nicht so ihrem Geschmack entspreche.

Kläntschis Tochter Dana darf kurz vor 18 Uhr den letzten der vergebenen Dancaward-Pokale in die Höhe strecken. Sie gewinnt mit der Pfäffiker Gruppe «Double 84 Northside» in der Kategorie C der 8. und 9. Schulklassen. Vor dem Auftritt sei sie sehr nervös gewesen, sagt Dana Kläntschi. Sie nahm das erste Mal am Danceaward teil. «Aber jetzt hier zu gewinnen, das ist mega cool.»

Nachgefragt bei Philippe Dick, Organisator des ZO-Danceawards

Was ist Ihr Fazit des ZO-Danceaward 2018?
Philippe Dick: Ich bin sehr zufrieden. Alles war super, die Logistik war viel Besser als in den letzten Jahren. Die Besucher mussten kaum mehr anstehen. Durch die Erfahrung können wir uns jedes Jahr steigern. Uns freut auch, dass es immer mehr Jungs dabei sind, dieses Jahr machten sie gut einen Viertel der Teilnehmenden aus.

Unternehmen Sie gezielt etwas, um diesen Anteil noch zu steigern?
Nein, das kommt von Alleine, es werden von Jahr zu Jahr mehr. Was wir jetzt sehen ist eine Übergangsgeneration von Jugendlichen, die noch lernten, dass Jungs nicht tanzen und Kindern, bei denen das schon normal ist.  

Weshalb trennen sie Schulklassen und freiwilligen Schulsport?
Der Fairness halber. Im freiwilligen Schulsport hat man Kinder, die Tanzen ausgewählt haben und das oft schon seit Jahren als Hobby betreiben.

Wieso sollen die Kinder und Jugendlichen überhaupt in so grossem Rahmen auftreten?
Tanzen verbindet und die Emotionen und das Erlebnis sind bei einem solchen Event nochmals deutlich grösser und dadurch einprägsamer. Das kann den Kindern nachher niemand mehr wegnehmen.

Was wollt Ihr auf nächstes Jahr hin noch verbessern?
Eigentlich nichts mehr. Ich habe wirklich keinen grossen Kritikpunkt an der diesjährigen Ausgabe. Es wäre schön, wenn in den höheren Kategorien noch mehr Eltern zuschauen kommen würden, aber das können wir nicht wirklich steuern. Ausser vielleicht dadurch, dass wir die Kommunikation noch etwas optimieren.

 

Gewinner des ZO-Danceaward 2018

  • Kategorie A (4./5. Klasse): Team Richi aus Küsnacht
  • Kategorie B (6./7. Klasse): Bachtel Jumpers aus Wald
  • Kategorie C (8./9. Klasse): Double 84 Northside aus Weisslingen
  • Kategorie E (freiwilliger Schulsport 4. bis 6. Klasse): CoolKids aus Adliswil
  • Kategorie F (freiwilliger Schulsport 7. bis 9. Klasse): Blue Moon aus Wetzikon

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