nach oben

Anzeige

Marco Gottardi mit seiner Frau Rahel bei einem seiner Fahrgeschäfte. (Bild: Archiv)

«Ich bin ein Chilbi-Guy»

Marco Gottardi ist an der Wetziker Chilbi mit seinen Geschäften der Lokalmatador. Man kennt ihn wegen seines Cowboyhuts, aber auch als Musiker am Gottesdienst. Und weil seine Familie schon seit Generationen als Schausteller wirkt.

Marco Gottardi mit seiner Frau Rahel bei einem seiner Fahrgeschäfte. (Bild: Archiv)

Veröffentlicht am: 18.08.2017 – 07.45 Uhr

Marco Gottardi, Sie sind ein Urgestein an der Wetziker Chilbi. Wie fühlt sich das an?
Marco Gottardi: Ich bin bereits in der vierten Generation hier als Schausteller. Das ist Tradition, das hat auch etwas Nostalgisches. Ich bin mit der Chilbi aufgewachsen. Ich wohne seit 20 Jahren in Wetzikon. Das ist ein Heimspiel. Ich kenne hier unglaublich viele Leute.

Welche Bedeutung hat die Chilbi für Sie?
Sie ist der Abschluss der Sommerferien und läutet die strengste Zeit des Jahres ein für mich. Bis zum Bettag am 17. September werde ich keinen einzigen freien Tag mehr haben. Viele dieser Tage werden mit 18 bis 19 Stunden Arbeitszeit gefüllt sein. Am Bettag habe ich zwei Konzerte, danach gehts genau gleich weiter bis Ende November.

Wie viele Geschäfte haben Sie an der Wetziker Chilbi?
Ich komme jeweils mit drei Stück. Mit dem Holzchügeliwagen namens «Star Game», mit dem «Würmlispiel» und der «Jungleparty», also dem Päckliziehen. Wobei das meine Frau führt. Ich selber bin am Holzchügeliwagen zu finden.

Ist das nicht anstrengend, den ganzen Tag am Stand zu stehen, wenn Sie alle kennen?
Es ist schon eine Herausforderung. Als Chef ist es meines Erachtens mein Job, präsent zu sein. Allerdings brauche ich immer Helfer am Stand, weil ich vom Plaudern so absorbiert bin. Mir ist es wichtig, mir diese Zeit zu nehmen. Die Leute kommen zu meinem Stand, weil sie mich kennen. Sie wollen den Gottardi mit seinem Cowboy-Hut sehen.

Man kennt Sie. Aber kennen Sie die Leute auch?
Die Gesichter schon. Aber mit den Namen habe ich Schwierigkeiten. Ich weiss jeweils: Ja, das ist der Elektriker aus Hombrechtikon oder der Gemeindearbeiter aus Uster. Aber mein Kopf ist voller Songtexte. Da gibts keinen Platz mehr für Namen.

Sie machen auch noch Musik am Chilbi-Gottesdienst. Wann schlafen Sie überhaupt?
Es ist schon so: Ich mache am Samstag bis spät in die Nacht hinein und am Sonntagmorgen bin ich der erste auf Platz. Wir müssen ja die Soundanlage aufbauen und Soundchecks machen. Ich komme jeweils zu knapp vier Stunden Schlaf. Aber ich bin es gewohnt.

Können Sie wenigstens nach der Chilbi mal aussschlafen?
Nein. Aber ich kenne nichts anderes. Ich bin so aufgewachsen, das ist mein Leben. Wissen Sie: Countrymusiker John Brack sagte mir immer, ich sei zu nahe an den Leuten. Aber was soll ich sonst tun?

Wie kann diese Nähe ein Problem sein?
Als Musiker kann es das sein. Wenn Fans vor der Türe campieren oder so. Und es ist eine Gratwanderung. Wer darf mich nach 22 Uhr noch anrufen? Wer ist Fan, wer Freund oder Kollege? Aber ich kann ja nicht anders. Ich sagte Brack immer: «Johnny, weisst du, ich bin ein Chilbi-Guy. Da gehört die Nähe zu den Leuten einfach dazu».


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige