Nur wenige Wochen ist es her, da zermarterte sich Clemens Prokop noch das Hirn in Los Angeles. Anton Bruckners 8. Symphonie, ein gigantisches Musikwerk, 80 Minuten – das sollte Prokop illuminieren. Illumination heisst für ihn: Musik mit aufwendigen Lichtinstallationen zum Erlebnis we
rden lassen. Das Budget war riesig. Der Aufwand ebenso. Die Lobby des Konzertsaals leuchtete er aus, als wäre sie eine Kapelle, kreierte gar eine Lichtskulptur. Irgendwie zum Anfassen – und doch eben nur aus Licht. Abstrakte Kunst im Dienste einer Symphonie. Der Besucher kam ins Foyer und dort begann das Konzert mit Chorgesängen, bevor er im Saal sass. «Cathedral of Sound» nannte sich der Konzert-Event. Eine Grossproduktion.
Heute sitzt Prokop in der Katholischen Kirche in Wald – nicht gerade eine Kathedrale. Leise Chorgesänge klingen aus einem Lautsprecher. Die flache Frontwand wirkt wie eine riesige Kugel, auf der ein Vers aus dem 91. Psalm leuchtet. Unter der Decke schwebt ein Tuch, 20 Meter lang und nur zwei Kilogramm schwer, wie Prokop sagt. Das leichteste Tuch, das er in dieser Grösse finden konnte. Die Seitengänge sind von unten in warmen Orangetönen ausgeleuchtet, der grosse Saal strahlt violett, lila, pink.
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