Frau Bürgin, am kommenden Montag, 7. Mai, werden Sie in das Amt der Kantonsratspräsidentin und damit als höchste Zürcherin, gewählt. Sind Sie schon nervös?
Yvonne Bürgin: Ja, die Nervosität steigt. Ich weiss zwar genau, wie der Montag ablaufen wird, aber ich bin eine Perfektionistin und möchte, dass alles genauso klappt wie geplant. Deshalb bin schon etwas nervös.
Nach zwei Jahren im Vizepräsidium haben Sie sicher einen genauen Einblick erhalten, was Sie als Kantonsratspräsidentin erwartet. Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Eigenschaft, die Sie als Kantonsratspräsidentin mitbringen müssen?
Geduld und starke Nerven. Man muss die Sitzungen leiten und den Zeitplan im Griff haben, kann das aber nicht immer steuern. Auch wenn ich nun zwei Jahre schauen konnte, wie es geht, steht man nachher selber dort, muss entscheiden und das ist nicht immer ganz einfach. Um 12 Uhr sollte die Sitzung fertig sein, man ist aber abhängig von 180 Leuten. Man weiss nie, ob es noch Kampfdiskussionen gibt und daher braucht es Geduld und starke Nerven.
Was für Ziele setzen Sie sich als Kantonsratspräsidentin?
Im Moment ist die Traktandenliste eher wieder angewachsen, wir sind bei über 160 Traktanden, haben Vorstösse, die seit zwei Jahren auf die Überweisung warten. Es ist das letzte Jahr der Legislatur, nächstes Jahr finden wieder Wahlen statt. Ich will den neuen Kantonsräten nicht eine lange Traktandenliste übergeben mit Vorstössen, die zwei Jahre alt sind. Das ist für sie nicht wahnsinnig spannend. Ich hoffe, dass ich den Rat so führen kann, dass wir es schaffen diese Traktandenliste abzuarbeiten.
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