Frédéric W. (58) aus Zürich war verwirrt, als plötzlich die Polizei Rüti bei ihm anrief. «Wir haben Ihr Velo gefunden», sagte der Beamte. Dass er ein Velo besitze, war Frédéric W. neu. «Ich habe und hatte kein Velo», antwortete er. «Doch. Sie haben es als gestohlen gemeldet.» Frédéric W. dachte nach.
Und plötzlich dämmerte es ihm: Seiner Tochter wurde eines geklaut. Allerdings war Chantal damals 14 Jahre alt, und man schrieb das Jahr 2004. «Ich war total verwirrt», sagt die heute 27-Jährige im «Blick». «Ehrlich gesagt, habe ich mich gar nicht mehr an dieses Velo erinnert.»
Kein Einzelfall
Ein aufmerksamer und besorgter Bürger aus Rüti hatte sich bei der Polizei gemeldet, weil er seit geraumer Zeit das unbeaufsichtigte Velo bei einem Fussweg entlang eines Seitenbachs der Jona bemerkte. Die Polizei rückte an den Standort an der Werkstrasse aus, beschlagnahmte das Zweirad und erkannte das in Zürich als gestohlen gemeldete Diebesgut anhand der Rahmennummer.
Laut der Polizei Rüti ist dies kein Einzelfall. «Es gibt immer wieder Fahrräder, welche vor Jahren als gestohlen gemeldet worden waren und wieder gefunden werden», sagt der stellvertretende Polizeichef Beat Laib.
Auf die Polizei ist Verlass
Nun könnte Chantal ihr Velo nach vielen Jahren der Trennung endlich wieder in die Arme schliessen: «Wir haben uns entschieden, das Velo in Rüti nicht abzuholen», sagt Chantal. «Das Velo bedeutet mir nichts mehr.» Zudem sei sie ihm entwachsen. Aber sie finde es toll, dass die Polizei auch nach all den Jahren eine Diebstahlmeldung nicht annulliere. «Das zeigt doch, dass man sich auf die Polizei verlassen kann.» Da die Besitzer auf das Velo verzichten, wird es nun an der Velobörse an den Meistbietenden verkauft.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch
Kommentar schreiben