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Kantonsrat Peter Preisig (SVP) hat dem Regierungsrat Fragen zur Fischerei gestellt. (Archivfoto: Seraina Boner)

Im Auftrag der Fischer beim Regierungsrat angeklopft

In einer Anfrage verlangte der Kantonsrat Peter Preisig vom Regierungsrat Antworten zur Fischerei im Kanton Zürich. Unter anderem auch zur Situation in der Zuchtanlage Pfäffikon. Die Antworten hat er nun bekommen. Gross interessieren tun sie ihn aber nicht.

Kantonsrat Peter Preisig (SVP) hat dem Regierungsrat Fragen zur Fischerei gestellt. (Archivfoto: Seraina Boner)

Veröffentlicht am: 22.02.2018 – 12.45 Uhr

Selber gefischt hat der Hinwiler SVP-Kantonsrat Peter Preisig noch nie. Und er habe es auch nicht vor, sagt er. Eigentlich habe er sich bis vor einigen Monaten überhaupt noch nie Gedanken zur Fischerei im Kanton Zürich oder anderswo gemacht. Trotzdem hat er sich in einer Anfrage mit  zehn teils sehr detaillierten Fragen zur Fischerei an den Regierungsrat gewandt.

Emotionales Thema

Fünf Fragen betreffen die Fischzuchtanlagen Rikon und Pfäffikon. Gestellt hat sie Preisig auf Bitten einer Gruppe von Fischern. «Ich bekam eine Anfrage, ob ich mich ihrem Problem annehmen könne.» Er habe sich mit den Zuständigen getroffen und sich ihre Ausführungen angehört. «Dabei habe ich gemerkt, dass das Thema für die Fischer sehr emotional ist.» Und auch für ihn als Laie spannend. «Deshalb habe ich mich entschieden, auf die Bitte einzugehen.» Formuliert hätten er und die Fischer die Fragen zusammen.

Auf Preisig zugegangen sei man weil man von «Missständen» in der Fischereiverwaltung gelesen habe, sagt einer der Fischer. Er will nicht mit Namen genannt werden, weil er Nachteile im künftigen Umgang mit der Fischereiverwaltung befürchtet.

Kühlanlage soll ersetzt werden

Im Fall von Pfäffikon wollte Preisig wissen, was die Pläne für die seit 2013 defekte Kühlanlage seien und  «welche Fischarten in den vergangenen drei Jahren» in der Fischbrutanstalt Pfäffikon aufgezogen wurden. Es waren jeweils «sieben bis zehn Millionen Felcheneier», lässt der Regierungsrat in seiner Antwort verlauten.

Die Kühlanlage soll nicht repariert, sondern ersetzt werden, schreibt der Regierungsrat. Der Ersatz sei «Teil der laufenden systematischen Abklärungen.» Der Fischer ist nicht zufrieden mit dieser Antwort. «Fünf Jahre und man ist immer noch am Abklären? Das ist viel Geschwätz um nichts und dazu noch unprofessionell.»

Die Frage was «mit den getöteten Bachforellen aus der Aussenanlage Rikon» gemacht worden sei, wurde vom Regierungsrat nicht direkt beantwortet. Die nicht getöteten seien jedenfalls in der Töss ausgesetzt worden. «Es ist eine fixfertige Frechheit, dass die Regierung die Frage eines Kantonsrats nicht beantwortet», so der Fischer.

Die letzte der zehn Fragen lautet: «Trifft es zu, dass der Fischereiaufseher in der Vergangenheit oder aktuell für Jagdaufgaben eingesetzt wurde/wird?»

50 Personen, 50 Meinungen

Besonders diese zehnte Frage habe die Fischer beschäftigt, sagt Kantonsrat Preisig. Sie wurde vom Regierungsrat bejaht: Ein kantonaler Fischereiaufseher habe die Jäger und Jagdaufseherprüfung abgelegt und werde deshalb «wenige Tage pro Jahr» für wildökologische Projekte eingesetzt. Auch das macht den Fischer nicht glücklich: «Die Fischereiaufsicht ist nicht überbesetzt, da sollte keine Arbeitskraft für andere Aufgaben zweckentfremdet werden.»

Er sei der Ansicht, dass die Fischerei im Kanton Zürich «seit längerem massiv leidet». Aber es sei in der Fischerei halt wie im Fussball: «50 Personen haben 50 Meinungen.»

Keine explizite Meinung zum Thema hat der Anfragensteller Preisig. Er sagt, er nehme die Antworten zur Kenntnis. «Sie sind so ausgefallen, wie ich sie erwartet habe.» Mit seiner Ausbeute ist er trotzdem zufrieden: «Ich habe sehr viel gelernt bei der Sache.»


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