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Angriffig: Randy Krummenacher auf seinem Kawasaki-Superbike. (Bild: Puccetti Racing)

Die Top Ten bleiben das Ziel

Nach vier Rennwochenenden in der Superbike-WM hat Randy Krummenacher noch nicht zur gewünschten Konstanz gefunden. Der Oberländer zeigt sich dennoch zufrieden – und hat noch einige Pfeile im Köcher.

Angriffig: Randy Krummenacher auf seinem Kawasaki-Superbike. (Bild: Puccetti Racing)

Veröffentlicht am: 04.05.2017 – 22.00 Uhr

Elfter und Vierzehnter wurde Randy Krummenacher am Wochenende an den Superbike-WM-Rennen im holländischen Assen. Es sind keine Platzierungen, die ihm Jubelschreie entlocken, im Gegenteil. Dennoch wirkt der Oberländer aus dem Grüt zufrieden und gelöst, als er am Telefon eine Zwischenbilanz seiner ersten Superbike-Saison zieht. Vielleicht liegt das auch daran, dass er derzeit bei seiner Freundin in Italien weilt, in einem Häuschen, wo es «in der Nähe viel Natur, guten Espresso und fünf Minuten entfernt eine Motocross-Strecke» gibt. Vielleicht liegt es auch an der Vorfreude auf das gemeinsame Kind, das im Sommer zur Welt kommen wird. Wahrscheinlich aber ist es eine Kombination aus alledem. «Ich mache alles, was mich happy macht», sagt der 27-Jährige.

Glücklich ist er auch über den Entscheid, in die Superbike-WM aufzusteigen – ganz unabhängig von den Resultaten bereitet ihm das Motorrad viel Freude. «Es ist der Töff, der mir am meisten Spass macht», sagt er. Nach ganz vielen Jahren auf 600-Kubik-Maschinen geniesst er die grössere Power, er habe das «Mehr» gefunden, sagt er.

Oft dran, erst einmal drin

Mehr – das bezieht sich aber auch auf die Konkurrenz. «Statt einen Kenan gibt es hier zehn», sagt Krummenacher in Anspielung auf seinen letztjährigen Teamkollegen Kenan Sofuoglu, der gleichzeitig in der Supersport-WM auch sein Hauptkonkurrent war. In die Top-Ten fahren will er regelmässig – bisher gelang ihm dies erst einmal, zum Saisonauftakt in Australien. Seither war er öfter nahe dran, aber nie mehr drin. Dafür gibt es nicht einen einzelnen Grund, es ist vielmehr eine Kombination aus fehlender Erfahrung Krummenachers und des Teams sowie technischer Handicaps.

«Wir müssen arbeiten und lernen», sagt Krummenacher. Denn es ist nicht nur für ihn die erste Saison in der Superbike-WM, sondern auch für das Puccetti-Racing-Team. Angesichts dieser Tatsache sind die Resultate durchaus akzeptabel: Krummenacher belegt nach acht von 26 Rennen unter 24 WM-Klassierten den 16. Zwischenrang. Vom Kawasaki-Werksteam mit dem dominanten Duo Jonathan Rea/Tom Sykes trennen ihn zwar schon über 100 WM-Punkte, in Tuchfühlung befindet er sich dafür mit dem besten Kawasaki-Privatfahrer Roman Ramos; der Spanier liegt drei Ränge oder elf Zähler vor dem Oberländer.

Nicht mit der vollen Drehzahl

«Wir hatten in der Supersport-WM einen der besten Töffs, nun ist es eine sehr gute Privatmaschine», sagt Krummenacher. In manchem ist sie identisch mit der Werks-Kawasaki; die Elektronik etwa ist dieselbe. Allerdings kann das Werksteam höhere Drehzahlen fahren und hat damit mehr Leistung. «Uns fehlen dafür gewisse Teile. Wir könnten die Drehzahl auch erhöhen, es würde uns aber den Motor zerlegen», sagt Krummenacher.

Ein Nachteil, der sich aber nicht auf allen Strecken gleich auswirkt. In Assen hatte Krummenacher deshalb mehr Schaltvorgänge zu absolvieren, was etwas Zeit kostete. In einer Woche in Imola und auch auf vielen Strecken danach dürfte das Handicap nicht mehr so stark ins Gewicht fallen. «Es kommen nun viele technische Strecken. In Imola müssen wir sogar Power wegnehmen, weil es die Piste gar nicht zulässt», sagt Krummenacher.

Die Hilfe von Kalex

Ziel bleiben die Top Ten und die Verringerung des Rückstands auf die Spitze. «Sieben, acht Zehntel dürfen wir verlieren», sagt Krummenacher. Derzeit ist der Rückstand grösser – er pendelte bisher zwischen einer und anderthalb Sekunden. Die «Superpole 2», die Qualifikation der besten zehn, erreichte er noch nie – in Assen war er aber auch so nahe dran wie noch nie.

Auf der Jagd nach den fehlenden Zehnteln hat Krummenacher noch einige Pfeile im Köcher. Um aus dem Kawasaki-Standardchassis mehr herauszuholen arbeitet das Team neuerdings mit Kalex zusammen – jenem Hersteller, der Krummenacher aus seiner Moto2-Zeit gut kennt. «Sie möchten Fuss fassen in der Superbike-Klasse, und wir hatten immer einen guten Draht zueinander», sagt der Oberländer.

Um sich selber zu verbessern, arbeitet Krummenacher mit Fahrcoach Fabien Foret zusammen, der auch den zweifachen Weltmeister und aktuellen WM-Leader Jonathan Rea trainiert. Vor allem in der Anfangsphase des Rennens will sich der 27-Jährige steigern, in den ersten Runden «die richtige Balance zwischen pushen und ruhig sein finden». Damit er künftig auch mit seinen Platzierungen so richtig zufrieden sein kann.


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